Hamburg. Karstadt Wandsbek bereitet ebenfalls Schließung vor. Galeria Karstadt Kaufhof streicht wohl mehr als 300 Jobs in Hamburg.
Die ersten Schilder hängen schon. „Wir schließen diese Filiale. Alles muss raus“, steht in den Schaufenstern des Kaufhof-Hauses an der Mönckebergstraße. Am Mittwoch startet der Räumungsverkauf in dem alteingesessenen Kaufhaus des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof in der Hamburger Innenstadt.
Ganz ähnlich die Situation bei Karstadt Wandsbek. Auch dort hängen bereits die Rabattschilder. Nach der Rettung der Filiale im Alstertal Einkaufszentrum vergangene Woche sieht die Zukunft für die drei weiteren Hamburger Häuser auf der Schließliste düster aus. In Bergedorf, wo ebenfalls das Aus droht, wurde die Frist für die Schließung vom 31. Oktober auf den 31. Januar 2021 verlängert. Dort läuft der Betrieb zunächst normal weiter.
Galeria Karstadt Kaufhof: Mehr als 300 Jobs in Hamburg auf der Kippe
Mitte Juni hatte der angeschlagene Handelsriese die Schließung von 62 der 172 Kaufhäuser im Rahmen eines Sanierungsprogramms angekündigt. Nach Verhandlungen mit Vermietern über Mietnachlässe reduzierte sich die Zahl auf 50 Standorte. Auch in Hamburg hatten Mitarbeiter und Gewerkschaft mit Unterstützung der Politik um den Erhalt der Häuser mit insgesamt 450 Arbeitsplätzen gekämpft. „Wir haben noch eine Resthoffnung. Aber die schwindet von Tag zu Tag“, sagt der Wandsbeker Betriebsratschef Mark-Oliver Thöne.
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Der Vermieter des Kaufhaus-Gebäudes am Wandsbeker Markt, die Union Investment, ist nach eigenen Angaben zu einer deutlichen Mietreduzierung bereit. Bislang habe allerdings keine Einigung erzielt werden können, hieß es. „Wir versuchen dennoch im Gespräch zu bleiben“, sagt ein Unternehmenssprecher. Eine Abendblatt-Anfrage bei Galeria Karstadt Kaufhof dazu und zu den anderen Hamburger Standorten beantwortete das Unternehmen nicht.
Von den Schließungen sind mehr als 300 Jobs betroffen. Bis Dienstagabend konnten sich die Mitarbeiter für einen Wechsel in eine Transfergesellschaft entscheiden. Andernfalls droht die Kündigung. „Viele Kollegen haben das jetzt mit Tränen in den Augen unterschrieben“, sagt Ines Reinhard, Betriebsratsvorsitzende bei Kaufhof Mö.