Hamburg. Massenspaß ohne Mindestabstand: 9000 Mini-Besucher drängen sich zwischen Fahrgeschäften und Fressbuden auf einer Mini-Kirmes.
Das Hamburger Miniatur Wunderland hat am Dienstag seine neue Kirmes eröffnet. Zwischen den 150 Fahrgeschäften und Kirmesbuden drängen sich gut 9000 Mini-Figuren auf acht Quadratmetern. Die „Wunderländer“ fahren im Riesenrad, lassen sich im Power Tower fallen, bestaunen das „Maschinarium“ oder essen Lebkuchen und Zuckerwatte. Das Vergnügungsareal wurde in 24.500 Arbeitsstunden aufgebaut und kostet rund 750.000 Euro.
100.000 LED-Lampen erleuchten die Fahrgeschäfte, die von 60 Motoren bewegt werden. „Das Wunderland ist coronafrei“, sagte Mitgründer Gerrit Braun. „Die Menschen kommen mit dem Thema Corona rein, und dann wollen sie nicht auch noch hier damit genervt werden.“ Für Besucher der Attraktion in der Speicherstadt gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln.
Miniatur Wunderland hat neue Mini-Kirmes
Eine kleine Kirmes habe es im Bereich Mitteldeutschland/Harz schon seit der Eröffnung der Modelllandschaft im Jahr 2001 gegeben, sagte Mitgründer Frederik Braun. An knapp 300.000 Tagen hätten seitdem Autoscooter, Wilde Maus und Co. ihre Runden gedreht. Das habe Spuren hinterlassen. Seit langem habe der Wunsch bestanden, das Thema mit moderner Technik größer und raffinierter zu bauen.
Das Miniatur Wunderland in Hamburg hat eine neue Kirmes.
„Unser Technikteam hat über viele Jahre hinweg immer wieder den Wunsch geäußert, die Kirmes noch einmal von Grund auf neu zu bauen. Technisch ist mittlerweile so viel mehr möglich, aber vor allem ist so eine Kirmes ein riesengroßer Spielplatz für große Kinder. Und natürlich mussten wir aus Recherchegründen regelmäßig Achterbahn fahren, Freizeitsparks besuchen und den Dom ganz genau inspizieren“, sagt Gerrit Braun.
60 Konstrukteure arbeiteten an der Mini-Kirmes
Die Kirmes sei vor dem Corona-Lockdown Mitte März beinahe fertig gewesen. Nach der Wiedereröffnung des Miniatur Wunderlandes am 20. Mai hätten die 60 Konstrukteure aber noch einmal viele Arbeitsstunden in das Projekt gesteckt, bis zur letzten Nacht vor der Eröffnung.
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Die Braun-Brüder sind froh darüber. "Wer weiß, ob wir uns ansonsten einen so wunderbare neuen Jahrmarkt geleistet hätten. In der jetzigen Zeit, in der wir eigentlich jeden Cent zusammenhalten müssen, war für unser aber trotzdem klar, dass wir die Restarbeiten so schnell wie möglich wieder aufnehmen", sagt Frederik Braun.
Für ihn stecke in diesem fröhlichen Lichtermeer ganz viel Hoffnung und der feste Glaube an eine bunte und fröhliche Zukunft. Und es gibt schon Pläne für den nächsten Ausbau: Es soll bald mit Monaco weitergehen.