Hamburg. Dänemark öffnet Grenzen für Urlauber aus Deutschland. Polizei kontrolliert verstärkt. Großer Andrang auf Campingplätze im Norden.

Dank der sinkenden Neuinfektionen haben die Regierungen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen in dieser Woche weitere Corona-Lockerungen bekannt gegeben. Dazu zählen in Hamburg die Öffnung von Freibädern, Fitnessstudios und Kinos. Am Freitag machte Dänemark einige Urlauber froh mit der Ankündigung, die Grenze ab dem 15. Juni für Deutsche zu öffnen.

Gleichzeitig steigt die Zahl der Coronavirus-Fälle nach einer Restaurant-Wiedereröffnung im Landkreis Leer weiter an, sie liegt nun bei 37.

Der Newsblog für Hamburg und den Norden am Freitag (29. Mai):

Leer: Noch mehr Corona-Fälle nach Restaurant-Eröffnung

Im Landkreis Leer steigt die Zahl der Corona-Infizierten nach der Wiedereröffnung des Restaurants "Alte Scheune" weiter an. Gesichert hängen damit 37 Fälle zusammen, teilt der Landkreis am Freitag auf seiner Homepage mit. Mittlerweile befinden sich 280 Personen in Quarantäne – und die Zahl könne sogar weiter steigen, heißt es in der Mitteilung. Zum Vergleich: Am Donnerstag befanden sich noch 217 Menschen in Quarantäne. Dies bedeutet einen Anstieg von 29 Prozent.

Dänemark öffnet Grenzen für Urlauber aus Deutschland

Dänemark öffnet seine Grenzen wieder für Touristen aus Deutschland, Island und Norwegen. Das gab Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Freitag in Kopenhagen bekannt. Voraussetzung sei, dass sie mindestens sechs Nächte außerhalb Kopenhagens gebucht haben. „Wir sind wie alle anderen dabei, Dänemark wieder zu öffnen. Wir machen es kontrolliert und schrittweise“, so Frederiksen.

In Dänemark hat sich die Corona-Lage deutlich verbessert: Die Zahlen der Neuinfektionen und der Gestorbenen haben sich seit Ende März stark verringert. Mittlerweile kommen täglich nur noch vereinzelte Covid-19-Todesfälle hinzu.

Hamburg verringert Corona-Reserve in Kliniken

Wegen des anhaltend niedrigen Infektionsgeschehens in der Stadt verringert die Gesundheitsbehörde die Zahl der Betten, die in Krankenhäusern zur Behandlung von Covid-19-Patienten vorgehalten werden müssen und erlaubt alle planbaren Operationen.

Ab dem 1. Juni müssen nur noch zehn Prozent der Intensivbetten und zwei Prozent aller Betten auf Normalstationen für Covid-19-Fälle freigehalten werden. Bisher galt eine Corona-Reserve von 25 Prozent der Intensivbetten und zehn Prozent der Kapazität auf Normalstationen.

Gleichzeitig dürfen alle Behandlungen und Operationen in Hamburgs Krankenhäusern wieder normal durchgeführt werden. Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD): "Es sollen keine Überkapazitäten für Covid-19-Patienten zulasten der übrigen Versorgung reserviert werden. Sollte es in Hamburg zu einer veränderten Infektionsentwicklung kommen, können wir schnell reagieren und Covid-19-Betten zügig wieder ausbauen."

Alle neu aufgenommenen Patienten in Hamburgs Plankrankenhäusern müssen auf Covid-19 getestet werden, auch wenn sie keine Symptome zeigen. Für die daraus entstehenden Kosten sollen die Kliniken von den Krankenkassen kostendeckend bezuschusst werden.

Bremerhaven: Mehr Corona-Fälle nach Gottesdiensten

Im Umfeld einer freikirchlichen Gemeinde in Bremerhaven haben sich mehr Menschen mit dem Coronavirus angesteckt als bisher bekannt. Mindestens 44 Gläubige seien positiv getestet worden, berichtet die „Nordsee-Zeitung“. Zwei der Infizierten sollen im Krankenhaus sein und nicht beatmet werden. Mehr als 100 Gemeindemitglieder sollen sich in Quarantäne befinden.

Der Bremerhavener Krisenstab geht davon aus, dass sich die Betroffenen in Gottesdiensten angesteckt haben. Ein Sprecher der Stadt Bremerhaven sagte, die freikirchliche Gemeinde habe mitgeteilt, sich an alle Hygieneauflagen gehalten zu haben.

Schulsporthallen wieder für Sportvereine geöffnet

Nach Pfingsten dürfen Hamburgs Sportvereine wieder Schulsporthallen nutzen: Vor Beginn der Nutzungszeit für Vereine um 17 Uhr sollen die Hallen täglich gereinigt werden, für die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln sind die Sportvereine selbst zuständig.

Coronavirus: Neue Zahlen zu Infizierten in Hamburg

Gute Nachrichten für Hamburg: Seit Donnerstag sind von den Gesundheitsämtern in Hamburg nur vier weitere Corona-Infizierte bestätigt worden. Die Zahl der Neuinfektionen bleibt somit auf einem konstant niedrigen Niveau. Die Gesamtzahl der Infizierten seit Beginn der Pandemie steigt in Hamburg auf 5075.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) gelten inzwischen gleichbleibend zum Vortag rund 4700 der gemeldeten Infizierten als genesen. Derzeit seien laut Gesundheitsbehörde nur noch 130 Hamburger mit dem Coronavirus infiziert.

Stationär in einem Krankenhaus werden 30 Personen mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt (am Vortag waren es 31), davon befinden sich gleichbleibend zum Vortag 13 auf der Intensivstation. Nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin ist seit der Meldung von Donnerstag eine weitere Person gestorben, bei der die Covid-19-Infektion todesursächlich war. Die Zahl der am Virus Verstorbenen steigt damit auf 222 Personen.

Großer Andrang auf Campingplätze im Norden

Auf den Campingplätzen im Nord wird es eng. „Zu Pfingsten sind wir im Großen und Ganzen ausgebucht“, sagte der Landesvorsitzende des Verbands für Camping- und Wohnmobiltourismus, Gert Petzold. Auf schönes Wetter können sich die Camper auch freuen. Wer noch anreisen wolle, möge vorher Kontakt mit seinem Wunschziel aufnehmen, sagte Petzold. Nach seinen Angaben gibt es in Schleswig-Holstein 270 Campingplätze mit insgesamt 60.000 Standplätzen.

Campingwagen und Wohnmobile stehen auf dem Campingplatz Biehl an der Nordsee.
Campingwagen und Wohnmobile stehen auf dem Campingplatz Biehl an der Nordsee. © picture alliance/dpa

Wegen der Corona-Krise sind beliebte Ziele im Ausland auch für Camper derzeit nicht erreichbar. Für die Sommermonate sei die Buchungslage ebenfalls ausgesprochen gut, berichtete Petzold. Besonders beliebt seien die unmittelbaren Küstenbereiche an Nord- und Ostsee. Inseln wie Sylt und Fehmarn seien so gut wie ausgebucht, auch für den Sommer. Im Binnenland sei der Andrang ebenfalls groß. Petzold riet dazu, für Juli und August zügig Buchungsanfragen zu stellen, um noch einen Platz zu bekommen.

Fleischbetriebe: Böklund- und Satrup-Mitarbeiter mit Corona infiziert

Bei einer Reihenuntersuchung von 1800 Beschäftigten in Fleischbetrieben in Satrup und Böklund (Kreis Schleswig-Flensburg) sind bislang 13 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte die Kreisverwaltung mit.

In den Betrieben waren die ersten Fälle in der vergangenen Woche bekannt geworden. Landrat Wolfgang Buschmann lobte die gute Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitsamt und den Betrieben bei einer „logistischen Mammutaufgabe, die im Übrigen die größte Abstrichaktion in Schleswig-Holstein gewesen ist“.

Interaktiv: Das Coronavirus in Deutschland und weltweit

Zwölf neue Corona-Fälle in Sülfelder Alten- und Pflegeheim

In einem Alten- und Pflegeheim in Sülfeld (Kreis Segeberg) sind bei routinemäßigen Nachtestungen zwölf neue Corona-Fälle festgestellt worden. Wie ein Sprecher der Kreisverwaltung mitteilte, gehört auch eine bereits gestorbene 90 Jahre alte Person dazu, die an schweren Vorerkrankungen gelitten hatte.

Bei den Fällen handelt es sich um sechs Bewohner und sechs Mitarbeiter, von denen einer außerhalb des Kreises Segeberg wohnt. Insgesamt wurden bis Freitagvormittag 23 Menschen, 14 Bewohner und neun Mitarbeiter, positiv auf das Coronavirus getestet. Da noch einige Befunde der am Mittwoch durchgeführten Testreihe ausstehen, kann sich die Zahl der positiven Ergebnisse noch erhöhen.

Polizei: Verstärkte Corona-Kontrollen am Pfingstwochenende

Bereits am Donnerstag kontrollierte die Polizei verstärkt wegen des bestehenden Kontaktverbotes im Bereich Alma-Wartenberg-Platz in Ottensen sowie in der Hamburger Innenstadt. Dabei wurden insgesamt 79 Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht, so Polizei-Sprecherin Evi Theodoridou.

Großkontrolle in Ottensen und auf der Schanze

Die Polizei kontrollierte am Donnerstag die Einhaltung der Corona-Regeln unter anderem im Schanzenviertel.
Die Polizei kontrollierte am Donnerstag die Einhaltung der Corona-Regeln unter anderem im Schanzenviertel. © TV Newskontor.
Viel Betrieb im Schanzenviertel.
Viel Betrieb im Schanzenviertel. © TV Newskontor
Polizisten kontrollieren am Donnerstagabend die Einhaltung der Coronaregeln – hier am Schulterblatt.
Polizisten kontrollieren am Donnerstagabend die Einhaltung der Coronaregeln – hier am Schulterblatt. © TV Newskontor
Großkontrolle der Polizei im Schanzenviertel.
Großkontrolle der Polizei im Schanzenviertel. © imago images/Blaulicht News
Die Hamburger Polizei kontrolliert die Einhaltung der Corona-Regeln im Schanzenviertel.
Die Hamburger Polizei kontrolliert die Einhaltung der Corona-Regeln im Schanzenviertel. © imago images/Blaulicht News
Mehrere Großgruppen wurden aufgelöst.
Mehrere Großgruppen wurden aufgelöst. © imago images/Blaulicht News
Auch am Alma-Wartenberg-Platz in Ottensen wurde kontrolliert.
Auch am Alma-Wartenberg-Platz in Ottensen wurde kontrolliert. © TV Newskontor
Die Polizei war am Donnerstag mit einem Großaufgebot vor Ort.
Die Polizei war am Donnerstag mit einem Großaufgebot vor Ort. © imago images/Blaulicht News
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Auch am Wochenende seien verstärkte Kontrollen im gesamten Stadtgebiet vonseiten der Polizei geplant. Dabei werde sich der Fokus besonders auf Restaurants und Gaststätten richten, die bereits in der Vergangenheit aufgefallen sind, so die Sprecherin. Außerdem gehe die Polizei gezielt gegen das Cornern vor.

Hamburg: Corona-Demo am Sonnabend geplant

Am Sonnabend sind darüber hinaus neun Versammlungen im Hamburger Stadtgebiet bei der Polizei angemeldet. Mit einer Teilnehmerzahl von 450 Personen findet die größte Demonstration unter dem Motto "Mahnwache für das Grundgesetz" im Bereich Ludwig-Erhard-Straße statt. Bereits am vergangenen Sonnabend hatten dort rund 750 Teilnehmer demonstriert Bereits am vergangenen Sonnabend hatten dort rund 750 Teilnehmer demonstriert, dabei kamen wegen einer Gegen-Demonstration Wasserwerfer zum Einsatz.

Nach Corona-Fällen: "Mein Schiff 3" verlässt Cuxhaven

Nach mehr als einem Monat Liegezeit in Cuxhaven verlässt die "Mein Schiff 3" am Sonnabend in Richtung Deutsche Bucht. Das Kreuzfahrtschiff hatte Ende April in Cuxhaven festgemacht, um einem Großteil der Besatzung die Rückreise nach Hause zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde eine Coronavirus-Infektion an Bord bekannt, Tests bei der Besatzung ergaben acht weitere Infizierte.

Die
Die "Mein Schiff 3" lag seit Ende April in Cuxhaven. An Bord waren mehrere Corona-Infektionen entdeckt worden. © dpa | Sina Schuldt

Die erkrankten Besatzungsmitglieder wurden anschließend isoliert und von Bord gebracht. Nach Angaben von TUI Cruises konnten 1900 der zuvor 2900 Besatzungsmitglieder aus über 60 verschiedenen Nationen in ihre Heimat fliegen.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
  • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
  • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

Corona: Kaum Ausfälle bei Wohnungsmieten im Norden

Infolge der Corona-Pandemie haben Wohnungsgenossenschaften, Wohnungsgesellschaften, Immobilienverwalter und private Wohnungseigentümer in Schleswig-Holstein bislang kaum Mietausfälle registriert. Das teilte der Verband der Vermieter mit Werten (VNW) als Ergebnis einer Umfrage mit.

Im Vergleich dazu habe die Corona-Krise bei den Gewerbemieten jedoch zu erheblichen Einbußen bei den Mietzahlungen geführt. Davon besonders betroffen sind die Branchen Einzelhandel und Gastronomie mit jeweils einem Anteil von 24 Prozent. Insgesamt liegen laut die Mietausfälle der befragten 89 Unternehmen, die 111.292 Wohnungen sowie 1451 Gewerbeflächen vermieten, bei rund 750.000 Euro.

UKE: Corona-Folgen auf Psyche von Kindern?

In neuen Studien wollen Wissenschaftler des Universitätsklinikums Eppendorf die Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland untersuchen. Dafür befragen sie erstmals nicht nur Eltern, sondern auch Kinder selbst.

Die Ergebnisse der sogenannten Copsy-Studie sollen in etwa sechs Wochen vorliegen. Daraus wollen die Forscher Handlungsempfehlungen für die Prävention ableiten. Zusätzlich sollen demnächst auch 1500 Hamburger Kinder, Jugendliche und ihre Eltern befragen.

Am Donnerstag und Freitag sind zwei weitere Krebspatienten mit einer Coronavirus-Infektion am UKE verstorben.
Das UKE forscht zu den Folgen der Pandemie auf die Psyche von Kindern. © picture alliance / dpa

"Erste internationale Studien weisen darauf hin, dass Depressionen, Angststörungen und Stress unter den Heranwachsenden in der Krise zunehmen. Die Copsy-Studie soll zeigen, ob dies auch in Deutschland der Fall ist“, sagt Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer, Leiterin der Studie.

Hamburger Supermärkte steigern Umsatz um 9,8 Prozent

Trotz erster Einflüsse der Corona-Krise konnte sich das langjährige Umsatzwachstum des Einzelhandels im ersten Quartal des Jahres mit einem Plus von 2,1 Prozent fortsetzen. Das teilte das Statistikamt Nord mit.

Das Statistikamt Nord berichtet von deutlichen Umsatzabweichungen im ersten Quartal 2020 (Symbolbild).
Hamburger genießen die neuen Lockerungen beim Shopping in der Innenstadt. © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Wegen Geschäftsschließungen kam es jedoch zu unterschiedlichen Entwicklungen: Während Supermärkte und Discounter ihren Umsatz um 9,8 Prozent steigern konnten, sank der Umsatz bei Waren- und Kaufhäusern im ersten Quartal um 21,2 Prozent.

Lesen Sie dazu: Die Gewinner und Verlierer der Corona-Krise

Sechs Corona-Infektionen mehr in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell bestätigten Corona-Infektionen nach Angaben der Landesregierung zuletzt innerhalb eines Tages um 6 auf 3076 erhöht. Wie die Landesregierung auf ihrer Webseite unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut mitteilte, stieg die Zahl der Gestorbenen um eine Person auf 144. Rund 2800 Infizierte gelten inzwischen wieder als gesund. 28 werden noch in Krankenhäusern behandelt.

Deutsch-dänischer Grenzhandel deutlich eingebrochen

„Lukket“ – „Geschlossen“ steht derzeit an vielen Geschäften auf schleswig-holsteinischer Seite entlang der deutsch-dänischen Grenze. Händler und grenznahe Kommunen leiden aufgrund der weitgehenden Grenzschließung besonders unter den seit Monaten andauernden coronabedingten Einschränkungen. „Die Lage ist sehr schlecht“, sagte Bernd Christiansen, Geschäftsführer der Grenzwarenvertriebsgesellschaft, zu der die Grenzmärkte Poetzsch und Otto Duborg gehören. Die Umsätze seien um 80 bis 85 Prozent zurückgegangen.

„98 Prozent der Kunden kommen aus Skandinavien“, sagte Christiansen. Und diese hätten derzeit bis auf wenige Ausnahmen keine Möglichkeit, nach Deutschland zu kommen. Von den deutschen Kunden alleine könne kein Grenzhändler leben, ist Christiansen sicher. „Wir wünschen uns, dass die Grenze schnellstmöglich wieder öffnet“, sagte der Harrisleer Bürgermeister Martin Ellermann. Harrislee ist eigenen Angaben zufolge der größte Standort für Grenzhändler.

„Hinhaltetaktik der Fluggesellschaften ist Rechtsbruch“

Einen „systematischen Rechtsbruch“ hat die Verbraucherzen­trale Hessen der Luftverkehrsbranche vorgeworfen. Die Fluggesellschaften verzögerten seit geraumer Zeit die Erstattung stornierter Tickets, berichtete der Verband. In der Zentrale häuften sich die Beschwerden von Verbrauchern, die keine Auskünfte erhielten und hingehalten würden. Viele fühlten sich als Opfer einer „Verzögerungstaktik.“ Auch in Hamburg gibt es viele Beschwerden.

Hamburger beschweren sich über die
Hamburger beschweren sich über die "Verzögerungstaktik" der Airlines (Symbolbild). © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services

„Wir beobachten aktuell einen systematischen Rechtsbruch quer durch die Luftverkehrsbranche“, sagte Verbraucher-Anwalt Peter Lassek laut einer Mitteilung. „Eine Rückzahlung bieten Airlines entweder gar nicht oder nur sehr versteckt als eine von vielen Möglichkeiten an, wie etwa Umbuchung oder Gutschein. Kunden, die auf ihren Zahlungsanspruch bestehen, brauchen einen langen Atem. Das ist besonders unverständlich, wenn Unternehmen gleichzeitig massive staatliche Unterstützung erhalten.“

Erzbischof feiert letzten Online-Gottesdienst

Mehr als zwei Monate lang hat der Hamburger Erzbischof Stefan Heße täglich Gottesdienste aus der bischöflichen Hauskapelle live ins Internet übertragen. Nun wird das Online-Angebot am Sonnabend zum vorerst letzten Mal ausgestrahlt, wie das Erzbistum Hamburg am Donnerstag mitteilte. „Ich bin dankbar für diese neue Erfahrung. Trotz der medialen Distanz konnte ich mit vielen Menschen in Beziehung sein. Das zeigen mir auch die positiven Rückmeldungen“, sagte Heße. Die Übertragungen hätten durchschnittlich mehr als 1000 Aufrufe pro Tag gehabt.

Erzbischof Stefan Heße im Mariendom.
Erzbischof Stefan Heße im Mariendom. © Marcelo Hernandez

Am Pfingstsonntag um 10 Uhr wird Heße nun zum ersten Mal wieder öffentlich im St.-Marien-Dom predigen. Allerdings nur gemeinsam mit maximal 90 Gläubigen, damit die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

Hamburger Außengastronomie: Unterstützung aus der Politik

Mittlerweile werden die Gastronomen auch massiv von der Politik unterstützt. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hat jetzt den Antrag „Hamburgs Gastronomie gemeinsam aus der Krise führen – öffentliche Außenflächen zur Verfügung stellen“ beschlossen. Darin wird unter anderem „die Möglichkeit der erweiterten Nutzung von Flächen für die Außengastronomie in den Sommermonaten“ gefordert.

Die Politiker verweisen darauf, dass öffentliche Außenflächen wie zum Beispiel Marktplätze genug Potenzial für entsprechende Erweiterungen böten. In dem Antrag wird der Senat um Genehmigungen für die Nutzungen solcher Flächen ersucht – allerdings nur nach Vorlage eines ausreichenden Hygienekonzepts und bei Wahrung der Interessen der Anwohner.

In der Bezirksversammlung Altona wurde gestern der Antrag „Gastronomie und Gewerbetreibende unterstützen“ angenommen, den CDU, SPD, Grüne und FDP eingebracht hatten. Darin wird das Bezirksamt aufgefordert, Anträge auf Sondernutzung zusätzlicher Außenflächen zu bewilligen, zusätzliche Gebühren sollten dafür nicht erhoben werden.

Hamburgs Politik unterstützt die Forderung Hamburger Gastronomen nach Ausnahmeregelungen für die Außengastronomie (Symbolbild).
Hamburgs Politik unterstützt die Forderung Hamburger Gastronomen nach Ausnahmeregelungen für die Außengastronomie (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Außengastronomie: Regelung soll für Rest des Jahres gelten

Mehr Platz für Außengastronomie soll es im Bezirk Mitte geben. Vor allem die Innenstadt, St. Georg und St. Pauli sind Hotspots mit zahlreichen Restaurants und Cafés. Die Bezirksversammlung hat einen Antrag von SPD, CDU und FDP beschlossen, in dem das Bezirksamt aufgefordert wird, die Sondernutzung von Außenflächen durch Einzelhandel und Gastronomie in der Nähe der Betriebe überall dort zu genehmigen, wo dieses nicht rechtlich zwingend ausgeschlossen ist.

„Diese Regelung soll für den Rest des Jahres gelten. Wenn die Wirte zusätzliche Flächen für Außengastronomie nutzen können, dann können die durch die Corona-Auflagen entstehenden Umsatzeinbußen, zumindest ein wenig kompensiert werden“, sagte SPD-Fraktionschef Tobias Piekatz. Auch die Koalition von CDU und Grünen im Bezirk Eimsbüttel setzt sich für die Gastronomie ein und beschloss einen entsprechenden Antrag wie Altona und Mitte. Auch die Handelskammer unterstützt die Forderungen der Gastronomie.

Was ist erlaubt, was nicht? Fragen an den Bürgermeister:

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150.000 Corona-Tests im Norden durchgeführt

Rund 150.000 Tests auf das Coronavirus sind in Schleswig-Holstein bisher vorgenommen worden. Dies geht aus Angaben des Gesundheitsministeriums hervor. Über 3000 Tests fielen positiv aus. Im Land leben 2,9 Millionen Menschen. Für die Tests waren im Verlauf der Corona-Krise zur Unterstützung der Hausärzte auch 16 Zentren eingerichtet worden, die seit Ende April nicht ganz 3200 Tests erledigten.

Das Zentrum in Ahrensburg (Kreis Stormarn) mit 160 ehrenamtlichen Helfern stellt jetzt nach neun Wochen und etwa 1000 Tests seine Tätigkeit ein; am Freitag stand der letzte Test an. Wegen des Rückgangs der Neu-Infektionen im Kreis sei das Testzentrum derzeit nicht mehr erforderlich, teilte die Kreisverwaltung mit. Laut Kassenärztlicher Vereinigung bleiben die anderen 15 auf das Land verteilten Testzentren bis auf Weiteres bestehen, zum Teil mit verkürzten Öffnungszeiten.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Trotz Corona: Spargelverkauf auf Hofläden läuft gut

Schleswig-Holsteins Spargel-Bauern sind erleichtert. Der Absatz auf Hofläden, Hofständen und Wochenmärkten läuft nach Angaben der Landwirtschaftskammer trotz der Corona-Pandemie gut. „Er wird durchweg von den Betriebsleitern als positiv bewertet“, sagte Spargel-Experte Thomas Hanf. „Was jedoch schmerzt, ist der Wegfall der Gastronomie. In dem Bereich gab es bislang keinen Umsatz. Der läuft jetzt erst langsam an.

Qualität und Menge des Spargels sind den Angaben zufolge gut, „doch es ist ein anstrengendes Jahr wegen der Corona Auflagen“, sagte Kuhn. Zwar seien Einreisebeschränkungen wegen des Corona-Virus zum Saisonstart gelockert worden. Trotzdem hatten die viele Spargelbetriebe Schwierigkeiten, die notwendigen Arbeitskräfte aus dem Ausland zu bekommen. „Die meisten müssen mit weniger Saison-Kräften auskommen als in den Vorjahren, sagte Hanf. Letztendlich seien „die meisten Betriebe zu einem geregelten Betrieb gekommen.“

Lesen Sie hier den Newsblog von Donnerstag (28. Mai)