Hamburg . Corona-Ausbruch nach Restaurantbesuch in Niedersachsen. Krebspatienten mit Covid-19 am UKE gestorben. Neue Zahlen für Hamburg.
In Hamburg geht die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus zurück, ebenso in den meisten Regionen in Norddeutschland. Doch nach wie vor wird davon ausgegangen, dass es viele Fälle von Covid-19 ohne jegliche Symptome gibt. Deswegen fordert die SPD in Niedersachsen mehr Tests für Pflegekräfte in Kliniken und Altenheimen, vor allem auch bei Menschen, die keine Symptome zeigen.
Während in einigen Fleischbetrieben in Norddeutschland mehrere Mitarbeiter infiziert sind, haben sich die Infektionszahlen in Hamburg in den letzten Tagen positiv entwickelt: Die Zahl der Neuinfektionen liegt fast durchgängig im einstelligen Bereich, am Dienstag wurde sogar erstmals seit Anfang März kein neuer Covid-19-Fall bekannt. Zuletzt waren am Donnerstag sechs weitere Erkrankte gemeldet worden, am Freitag dann vier. Derzeit gelten 200 in Hamburg gemeldete Menschen als erkrankt.
Der Newsblog für Hamburg und den Norden am Freitag (22. Mai):
- Reisen trotz Corona: Hamburg-Rundflug aus dem Wohnzimmer
- Zum dritten Mal keine neuen Corona-Fälle in Meck-Pomm
- UKE: Erneut Krebspatienten mit Covid-19 gestorben
- Sülfeld: Corona-Ausbruch in Altenheim
- OVG lehnt Beschwerde gegen Schließung eines Fitnessstudios ab
- Ein Dutzend Demonstrationen am Sonnabend in Hamburg
- Balkonkonzerte dürfen in Hamburg stattfinden
- Corona: Nur wenige neue Infektionen in Hamburg
- Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche
- Neue Fälle in Fleischbetrieb und Pflegeheim im Norden
- 18 neue Corona-Kranke in Schleswig-Holstein
- SPD: Mehr Corona-Tests für Pfleger in Heimen und Kliniken
- Dissen: Über 50 Neu-Infektionen in Fleischunternehmen
Corona-Ausbruch nach Restaurantbesuch in Niedersachsen
Bei einem Restaurantbesuch im Landkreis Leer in Niedersachsen haben sich offenbar sieben Menschen mit dem Coronavirus infiziert. „Die Infektionen stehen vermutlich in Zusammenhang mit einem Besuch in einem Lokal“, teilte der Landkreis mit. Diese neuen Fälle hätten dazu geführt, dass bereits für mindestens 50 Menschen „vorsorglich häusliche Quarantäne“ angeordnet worden sei. Weitere Testergebnisse stünden noch aus. NDR 1 Niedersachsen hatte über die Fälle berichtet. Dem Sender zufolge wären dies die ersten bekannten Fälle dieser Art seit der Wiederöffnung der Gastronomie.
Laut Gesundheitsamt handelt es sich nicht um einen Einzelfall mit nur wenigen Kontakten. „Es ist ein Ausbruch mit gleichzeitig mehreren Infizierten und vielen Kontakten.“ Entsprechend aufwendig sei nun die Nachverfolgung. Die sieben positiven Befunde, die miteinander zusammenhingen, seien dem Gesundheitsamt von Dienstag bis Freitag mitgeteilt worden. Im Landkreis Leer war zuvor eigenen Angaben zufolge mehr als eine Woche lang überhaupt keine bestätigte Neuinfektion gemeldet worden. Laut NDR 1 Niedersachsen war noch unklar, ob sich die Besucher oder das Personal nicht an die Regeln gehalten hätten.
Landrat Matthias Groote warnte die Bürger der Mitteilung zufolge: „Dieser Ausbruch führt uns deutlich vor Augen: Corona ist nicht vorbei, das Virus kann sich jederzeit weiter verbreiten.“
Reisen trotz Corona: Hamburg-Rundflug aus dem Wohnzimmer
Wer es in der Corona-Krise in den eigenen vier Wänden kaum noch aushält, kann nun die Seele über Hamburg baumeln lassen – ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen. Möglich macht es das Hamburger Virtual Reality Startup „Spherie“. Deren 360°-Drohne fliegt über die Elbphilharmonie und durch die HafenCity, über die Elbe und den Hafen, vorbei am Michel bis zur Außenalster.
Unter www.flyathome.spherie.com können Interessierte die kostenlose Reise antreten. Kreative Hobby-Piloten können sich mit Hilfe eines Umzugskartons ein Flugobjekt basteln und sollen laut dem Start-Up dabei sogar noch etwas gewinnen können.
Gericht: Demo am Michel darf mit Auflagen stattfinden
Das Verwaltungsgericht hat am Abend eine umstrittene Kundgebung am Michel genehmigt. Die Veranstalter wollten am Sonnabend mit 3500 bis 4000 Teilnehmern eine "Mahnwache für das Grundgesetz" an der Ludwig-Erhardt-Straße halten. Diese dürfen sie zwar abhalten, das Gericht begrenzt die Anzahl der Teilnehmer jedoch auf 750. Zudem schrieb es handelsübliche Mund-und Nasenbedeckungen und zusätzliche Ordner vor.
Corona-Krise: Offener Brief an den Senat
Erneut wenden sich (bekannte) Hamburger in der Corona-Krise mit einem offenen Brief an den Senat. Die Unterzeichner, darunter Katja Kraus (ehemaliger HSV-Vorstand), fordern „realistische Lösungen“ für den Bildungs- und Betreuungsbereich. Aktuelle Konzepte des Senats seien im Hinblick auf Ganztagsbetreuung und Bildungsgerechtigkeit unzureichend.
Unter anderem fordern die Verfasser, insbesondere im Hinblick auf das kommende Schuljahr:
- Realistische Hygienevorgaben
- Konzepte für „blended learning“ (digitale Lehrformen und klassischer Unterricht werden kombiniert)
- Abschätzung der zusätzlichen Raum- und Personalbedarfe für Lehrer und Erzieher
Die Corona-Krise belaste derzeit insbesondere „ohnehin benachteiligte Kinder und Familien“, die Bildungsschere dürfe sich nicht weiter öffnen, so die Verfasser.
Zum dritten Mal keine neuen Corona-Fälle in Meck-Pomm
In Mecklenburg-Vorpommern sind am Freitag zum dritten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vortag keine weiteren Infektionen nachgewiesen worden. Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales in Rostock wurden im Land insgesamt 759 Menschen positiv auf das Covid-19-Virus getestet.
Drei aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg gemeldete Fälle hätten sich bei Nachtestungen nicht bestätigt. Rund 700 der positiv getesteten Menschen in dem Bundesland seien von einer Covid-19-Erkrankung genesen.
11.456 bestätigte Coronavirus-Fälle in Niedersachsen
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 11.456 gestiegen. Das sind 57 mehr als am Tag zuvor, wie die Landesregierung am Freitag mit Stand 13 Uhr mitteilte. Laut Hochrechnung sind 9859 Menschen wieder genesen, das entspricht rund 86 Prozent der Fälle. 572 Menschen sind nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das heißt, seit Donnerstag sind zwei neue Todesfälle hinzugekommen. In den niedersächsischen Kliniken werden 405 Infizierte behandelt, 76 von ihnen intensivmedizinisch. 42 Erwachsene auf den Intensivstationen werden beatmet.
UKE: Erneut Krebspatienten mit Covid-19 gestorben
Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sind zwei weitere Krebspatienten mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Ein 49 Jahre alter Patient sei am späten Donnerstagabend gestorben, eine 21-Jährige, die an einer "aggressiven Leukämie" erkrankt war, ist am Freitagmittag gestorben, wie das Klinikum mitteilte.
Beide Patienten seien im April positiv auf das Coronavirus getestet worden. Weitere Untersuchungen müssten nun zeigen, ob die Virus-Infektion ursächlich für ihren Tod waren, so das UKE. Anfang April war bekannt geworden, dass sich rund 20 Mitarbeiter und etwa 20 schwer kranke Patienten auf Krebsstationen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hatten.
53 Corona-Infektionen bei Amazon in Winsen
Im Logistikzentrum des Online-Händlers Amazon in Winsen sind 53 Corona-Infektionen festgestellt worden. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung in Hannover auf eine Anfrage der Grünen hervor. Die Angaben beziehen sich auf den Zeitraum vom 16. März bis 29. April. Amazon zufolge sind im Mai keine weiteren Fälle hinzugekommen. Insgesamt sind an dem Standort rund 1800 Menschen beschäftigt.
Ein Amazon-Sprecher teilte mit, das Unternehmen tue alles, um die Mitarbeiter „so weit wie möglich zu schützen“. Im Zuge der Corona-Krise seien mehr als 150 Prozesse in der Logistik angepasst worden. „Nichts ist uns wichtiger als die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, heißt es aus dem Logistikzentrum. Der Landesregierung zufolge hat Amazon in Winsen unter anderem Touren für externe Besucher und die Versorgung in der Kantine ausgesetzt, zudem blieben Türen geöffnet, um Kontakt zu Türklinken zu vermeiden. An den Arbeitsstationen werde ein Abstand von zwei Metern sichergestellt.
Sülfeld: Corona-Ausbruch in Altenheim
In den neuen Zahlen für Schleswig-Holstein fehlt noch der am Nachmittag bekannt gewordene Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim in Sülfeld (Kreis Segeberg). Dort wurden acht Bewohner und zwei Mitarbeiter positiv getestet. Wegen eines schweren Krankheitsbildes wird ein Bewohner in einem Krankenhaus behandelt. Die anderen Betroffenen haben nach Angaben des Kreises keine Krankheitszeichen.
Airport Hamburg bietet wieder Flüge nach Riga an
Mit Air Baltic kehrt nach einer Corona-Pause eine weitere Fluglinie an den Hamburger Flughafen zurück. Vom 1. Juni an werde man den Helmut-Schmidt-Flughafen wieder mit Riga verbinden, teilte die lettische Fluggesellschaft mit. Zunächst wird laut Homepage die Verbindung viermal wöchentlich aufgenommen, ab Juli stehen täglich Direktflüge im Buchungssystem. Alle Flüge erfolgen mit Airbus-Maschinen vom Typ A220-300. Insgesamt sollen im Juni mehr als zehn europäische Ziele ab Riga angeflogen werden.
Freibäder in Niedersachsen dürfen am Montag wieder öffnen
Die Freibäder in Niedersachsen können am Montag unter Auflagen wieder öffnen. Jeder Besucher muss allerdings während des Aufenthalts einen Mindestabstand von eineinhalb Metern zu anderen Menschen halten, die nicht zum eigenen Haushalt gehören. Das geht aus der neuen Corona-Verordnung des Landes hervor, die am Freitag vorgestellt wurde. Erste Bäder unter anderem in Göttingen und Meppen haben sich auf den Start bereits vorbereitet und wollen definitiv öffnen.
Die Betreiber der Bäder müssen sicherstellen, dass Warteschlangen und Ansammlungen etwa an Umkleiden und Duschen vermieden werden. Die neue Verordnung sieht zudem eine Reihe weiterer Lockerungen vor, etwa für Hotels, Restaurants, Fitnesscenter und soziale Einrichtungen.
OVG lehnt Beschwerde gegen Schließung eines Fitnessstudios ab
Das Hamburger Oberwaltungsgericht hat eine Entscheidung des Verwaltungsgericht geändert und damit eine Beschwerde gegen die Schließung eines Fitnessstudios wegen der Coronavirus-Eindämmungsverordnung abgelehnt. Einem Eilantrag der Betreiberin hatte das Verwaltungsgericht teilweise stattgegeben. Dagegen hatte die Stadt Hamburg Beschwerde einelegt.
Nach Auffassung des Oberverwaltungsgerichts erweist sich die Schließung von Sport- und Fitnessstudios als rechtmäßig. Zur Begründung hieß es, dass sich der hamburgische Verordnungsgeber im Rahmen seines Einschätzungsspielraums bewege, wenn er zum einen davon ausgehe, dass der Betrieb von Fitnessstudios eine vergleichsweise hohe Infektionsgefahr mit dem Coronavirus in sich berge. Zum anderen bleibe der Verordnungsgeber im Rahmen seines Einschätzungsspielraums, wenn er das Infektionsrisiko auch durch Schutzvorgaben für nicht hinreichend kontrollierbar und daher momentan die Schließung der Fitnessstudios weiterhin für erforderlich halte, um die Infektionsgefahr einzudämmen. Nach der geltenden Verordnung bleiben die Fitnessstudios in Hamburg noch bis zum 31. Mai geschlossen
Ein Dutzend Demonstrationen am Sonnabend in Hamburg
Am Sonnabend ist in der Hamburger Innenstadt wieder mit zahlreichen Demonstrationen zu rechnen. Nicht alle, die angemeldet sind, wurden bisher genehmigt.
Balkonkonzerte dürfen in Hamburg stattfinden
Den sogenannten Balkonkonzerten steht in Hamburg jetzt nichts mehr im Weg - sofern die gültigen Corona-Regeln beachtet werden. Das teilt der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) mit und beruft sich dabei auf ein Schreiben der Innenbehörde.
Verbandsdirektor Andreas Breitner hatte in einem Brief Innensenator Andy Grote um Unterstützung für diese Konzerte gebeten, nachdem die Hamburger Polizei dagegen vorgegangen waren. VNW-Mitgliedsunternehmen hatten jeweils zwei Berufsmusiker gegen Bezahlung beauftragt, in einem von Wohngebäuden umrandeten Innenhof aufzutreten und die Bewohner mit einem kurzen Auftritt zu erfreuen. In ihrem Antwortschreiben weist die Innenbehörde nun darauf hin, dass Balkonkonzerte nach der derzeitigen Rechtslage zulässig seien. Voraussetzung seien entsprechende Infektionsschutzmaßnahmen.
Niedersachsen lockert Corona-Regeln in sozialen Einrichtungen
Im Zuge der nächsten Öffnungen in der Corona-Krise am kommenden Montag lockert Niedersachsen auch einige Beschränkungen im sozialen Bereich. So darf die Tagespflege für Ältere und Pflegebedürftige sowie für Menschen mit Behinderung dann maximal die Hälfte der Plätze wieder belegen, ein Hygienekonzept vorausgesetzt. Auch Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und Tagesförderstätten dürfen die Hälfte der Plätze öffnen, wie das Sozialministerium in Hannover am Freitag ankündigte. Außerdem können Menschen, die soziale, pädagogische oder psychologische Unterstützung brauchen, wieder die entsprechenden Beratungsstellen aufsuchen.
A340 beliefert Hamburg mit Schutzmasken
Der Hamburger Flughafen hatte am Freitag erstmals die Airline Plus Ultra zu Gast. Der Airbus A340-600 belieferte Hamburg mit Schutzmasken und flog dann weiter nach Madrid.
Vatertag: Nur wenige Verstöße gegen Corona-Regeln in Hamburg
Am Vatertag haben sich die meisten Hamburger an die Corona-Verordnungen gehalten. Wie die Polizei berichtet, gab es nur wenige grobe Verstöße gegen die Regeln.
Corona: Nur wenige neue Infektionen in Hamburg
Seit gestern wurden in Hamburg vier weitere Fälle von Erkrankungen mit COVID-19 durch die Gesundheitsämter bestätigt, teilte die Gesundheitsbehörde am Freitag mit. Damit steigt Gesamtzahl der Fälle auf 5055. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) können davon rund 4600 als genesen betrachtet werden. Die Gesundheitsbehörde geht demnach derzeit von rund 200 mit dem Coronavirus infizierten Hamburgern aus. In stationärer Behandlung befinden sich derzeit noch 44 Hamburger Corona-Patienten, davon 17 auf einer Intensivstation
Nach den Angaben des RKI sind in Hamburg 240 Personen mit einer Coronainfektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte zum jetzigen Stand bei 211 Personen die Infektion als Todesursache festgestellt werden.
Nord-Grüne verlangen Produktion von Schutzkleidung im Land
Schleswig-Holstein muss nach Forderungen der Grünen als Konsequenz aus der Corona-Pandemie ausreichend Schutzkleidung für medizinisches Personal und für Pflegekräfte im eigenen Land herstellen. „Es darf nie wieder passieren, dass wir für unser Personal in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen keine Schutzkleidung haben“, erklärte am Freitag die Gesundheitspolitikerin Marret Bohn. „Damit machen wir uns unabhängig von globalen Lieferketten, die in Pandemiezeiten unterbrochen sind“, meinte sie zu der Forderung nach dem Aufbau einer eigenen Produktion von Schutzkleidung im Land.
Die Warnungen vor einer zweiten Infektionswelle nähmen die Grünen sehr ernst, sagte die Ärztin Bohn. „Zu den Maßnahmen, die wir ergreifen müssen, gehört auch die landesweite Produktion von Medikamenten, bei denen ein Lieferengpass besteht.“ Einen Engpass gebe es zurzeit bei verschiedenen Medikamenten für Intensivstationen. Die Apotheke des Universitätsklinikums habe als eine von sechs Krankenhausapotheken in Deutschland die Genehmigung und den Auftrag der Bundesregierung erhalten, das Narkosemittel Midazolam selbst herzustellen und andere Krankenhäuser zu versorgen, erläuterte Bohn. „Dies muss auch bei der Produktion von anderen Medikamenten möglich sein.“
Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche
Mit einer neuen Betrugsmasche versuchen Kriminelle, aus der Coronakrise Profit zu schlagen. Wie die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim meldet, haben in den vergangenen Tagen in mehreren Teilen Deutschlands meist ältere Menschen ein seriös anmutendes Schreiben der „Bundesstelle für Seuchenschutz“ erhalten. Diese Behörde gibt es in Wahrheit aber gar nicht. In dem Schreiben werden die Bürger aufgefordert, sich mit einem Test-Set auf COVID-19 zu testen. Weiter heißt es unter anderem, dass die Person laut Auskunft des Einwohnermeldeamtes zu einer Risikogruppe gehöre und der Test kurzfristig durchgeführt werden müsse. Dann wird im weiteren damit Druck gemacht, dass der Test bei Nichtbefolgen zwangsweise durchgeführt werden müsse. Der Preis für das Test-Set beträgt 97,50 Euro per Nachnahme. Die Polizei warnt eindringlich davor, Päckchen, die nicht bestellt worden sind, gegen Nachnahme anzunehmen.
Coronavirus: Die Bilder der Krise
Vatertag in Schleswig-Holstein blieb ruhig
Der Vatertag ist in Schleswig-Holstein nach Einschätzung der Polizei ruhig verlaufen. Nennenswerte Vorfälle mit Vatertagsbezug oder relevante Verstöße gegen die Corona-Regeln habe es aus polizeilicher Sicht im gesamten Land nicht gegeben, teilte das Landespolizeiamt am Freitag mit. So habe es im Raum Kiel nur 45 himmelfahrtsbezogene Einsätze gegeben.
Von Donnerstagmorgen bis Freitagfrüh gab es nach Polizeiangaben zwar landesweit insgesamt 1500 Polizeieinsätze. Die Zahl der Einsätze sei damit aber im durchschnittlichen Rahmen geblieben. Landesweit gab es demnach eine überschaubare Zahl an Anzeigen wegen
Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz und die Landesverordnung. Die Polizei war am Donnerstag mit 460 zusätzlichen Beamten im Einsatz.
Neue Fälle in Fleischbetrieb und Pflegeheim im Norden
Im Kreis Schleswig-Flensburg sind an zwei Orten gehäuft Neuinfektionen aufgetreten. In den Betrieben des fleischverarbeitenden Unternehmens Mühlen Gruppe an den Standorten in Satrup und Böklund sind insgesamt 11 Mitarbeiter positiv getestet worden. Sechs davon kommen aus dem Kreis Schleswig-Flensburg, fünf wohnen in der Stadt Flensburg. Die Betroffenen und ihre Kontaktpersonen stehen unter Quarantäne.
Darüber hinaus sind 13 Bewohner und sechs Mitarbeiter des Pflegeheims „Feierabendhaus“ in Schleswig positiv getestet worden. Zehn der positiv getesteten Bewohner zeigen bisher leichte bis gar keine Symptome, drei Personen befinden sich in klinischer Behandlung. Alle Bewohner und Mitarbeiter des Pflegeheims wurde getestet.
18 neue Corona-Kranke in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der offiziell gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nach Angaben der Landesregierung zuletzt binnen 24 Stunden um 18 Fälle gestiegen. Somit beträgt die Gesamtzahl der seit Ausbruch der Corona-Krise nachgewiesenen Fälle mit Stand Donnerstagabend, wie die Landesregierung mitteilte. Die Zahl der Gestorbenen blieb bei 134. Rund 2800 Infizierte gelten inzwischen wieder als gesund. 29 werden noch in Krankenhäusern behandelt.
Experte: Restaurantgäste sollten möglichst draußen sitzen
Möglichst draußen sitzen oder in Restaurants viel lüften: Angesichts bundesweiter Lockerungen der Corona-Regeln für das Gastgewerbe setzen Experten auf Prävention gegen die Übertragung des Virus durch die Luft. Möglichst sollten die Gäste von Restaurants draußen sitzen, sagte Andreas Podbielski, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene an der Universitätsmedizin Rostock, der Deutschen Presse-Agentur.
„Da kommt es praktisch nicht zu Infektionen. Das Coronavirus wird ganz maßgeblich über die Luft übertragen.“ Dagegen schütze draußen der Luftzug.
Dissen: Über 50 neue Coronavirus-Infektionen in Fleischunternehmen
Nach weiteren Tests haben sich unter den Beschäftigten des Fleischunternehmens Westcrown in Dissen bei Osnabrück 54 neue Coronavirus-Fälle bestätigt. Das sei das Ergebnis des zweiten Tests bei 126 Mitarbeitern, die im ersten Durchlauf in der vergangenen Woche noch negativ getestet worden seien, teilte der Landkreis Osnabrück am Donnerstag mit. 38 dieser neuen bestätigten Fälle seien bereits als Kontaktpersonen in Quarantäne, weitere 16 Menschen müssten nun ebenfalls in Quarantäne. Ihre Kontaktpersonen würden ermittelt. Nach dem bisherigen Notbetrieb werde Westcrown für zwei Wochen geschlossen.
Die gemeinsame Tochterfirma von Westfleisch und Danish Crown hatte am Dienstag den Notbetrieb aufgenommen - bis zu drei Tage lang durfte der Betrieb vorhandene Fleischvorräte abarbeiten. Die Arbeit in dem Zerlegebetrieb war eingestellt worden, weil bei einer Reihenuntersuchung bei 92 von 278 getesteten Beschäftigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt wurden.
"AKK": Sind die Corona-Einschränkungen übertrieben?
Deutsche Bahn meldet steigende Fahrgastzahlen
Die Deutsche Bahn in Niedersachsen rüstet sich in der Corona-Krise für steigende Fahrgastzahlen. Zwischenzeitlich waren die Fahrgastzahlen massiv eingebrochen. Aber inzwischen gehe der Verkehr langsam wieder hoch, sagte eine Bahnsprecherin in Hannover. Mitten in der Krise fuhren demnach zwar 75 Prozent der Fernzüge, es wurden aber nur 15 Prozent der üblichen Fahrgastzahlen erreicht.
Am Hauptbahnhof Hannover seien normalerweise täglich rund 200.000 Besucher unterwegs, sagte die stellvertretende Bahnhofsmanagerin Denise Paulat-Dittmer. In der Krise waren es 75 Prozent weniger - inzwischen seien wieder 80 Prozent der früheren Zahlen erreicht.
Corona-Demos machen Polizei zunehmend Probleme
SPD: Mehr Corona-Tests für Pfleger in Heimen und Kliniken
Die SPD hat eine deutliche Erhöhung der Zahl der Tests von Mitarbeitern in Krankenhäusern und Altenheimen gefordert. „Pflegepersonal und medizinische Fachkräfte sind durch ihre Arbeit einem deutlich höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt“, sagte SPD-Fraktionsvize Birte Pauls der Deutschen Presse-Agentur. Die Landesregierung müsse veranlassen, dass es mehr Tests auf das Coronavirus für diese Berufsgruppen gebe.
„Das dient nicht nur dem eigenen Schutz der Beschäftigten, sondern kann auch ein Baustein zur besseren Bekämpfung des Virus in Alten- und Pflegeheimen sowie in Einrichtungen der Eingliederungshilfe sein“, sagte Pauls. Für besonders gefährdete Menschen müsse es bestmöglichen Schutz geben. „Dazu gehört auch, dass Infektionen in diesem Bereich vor allem bei asymptomatischen Krankheitsverläufen rechtzeitig festgestellt und Infektionsketten dadurch schnellstmöglich unterbrochen werden können.“
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden