Hamburg. Nach viel Kritik am vorliegenden Entwurf stellt sich auch der Planungsausschuss des Bezirks Altona gegen den Plan der Deutschen Bahn.

Die Architektenkammer ist dagegen, der Bund Deutscher Architekten, der Denkmalverein, die Ingenieurkammer und verschiedene Anwohnerinitiativen ebenfalls: Der von der Deutschen Bahn vorgelegte Entwurf für einen rund 125 Millionen Euro teuren Neubau der Sternbrücke hat nur wenige Fürsprecher.

Nun hat sich auch der Planungsauschuss des zuständigen Bezirks Altona gegen die mehr als 100 Meter lange Bogenbrücke ausgesprochen. In seiner Sitzung am Mittwoch hat der Ausschuss den Entwurf parteiübergreifend abgelehnt. Stattdessen solle eine neue Planung unter größerer Bürgerbeteiligung durchgeführt werden. Über die Entscheidung des Ausschusses hatte zuerst der NDR berichtet. Auch die Bezirksamtschefin Stefanie von Berg hatte sich im Abendblatt für einen Wettbewerb ausgesprochen, um zu einem anderen Entwurf zu finden.

Über die Empfehlung des Planungsausschusses muss nun die Bezirksversammlung abstimmen. Dass ein Neubau kommt, sei unstrittig, sagt Thomas Adrian, SPD-Abgeordneter in der Bezirksversammlung Altona und Mitglied des Planungsausschusses, auf Abendblatt-Anfrage: Ein Neubau sei mit großer, parteiübergreifender Mehrheit unterstützt worden: Es gehe um die konkrete Form der Brücke und ihre Eingliederung sowohl in das Verkehrskonzept als auch in das bauliche Umfeld.

Alles zum Streit um die Sternbrücke:

Bezirksversammlung stimmt am Donnerstag über Antrag ab

Gregor Werner, der ebenfalls für die SPD im Planungsausschuss sitzt, ist optimistisch, dass Bahn und Senat die Planung überdenken werden. „Der jetzige Entwurf hat viel Unmut ausgelöst. Er wird nicht als Lösung wahrgenommen, sondern als Problem.“ Im Antrag, der maßgeblich von der SPD initiiert wurde, heißt es: „Das vorliegende Modell einer stützenfreien Stabbogenbrücke fügt sich durch die bauliche Dominanz nicht maßstäblich zufriedenstellend in das Stadtbild ein.“ Die Bezirksversammlung wird am Donnerstag über den Antrag abstimmen, da Grüne, SPD, CDU und FDP den Antrag unterstützen, gilt die Zustimmung als sicher.

Die Sternbrücke ist laut Angaben der Deutschen Bahn einer der meistgenutzten innerstädtischen Gleisabschnitte in Deutschland – mit täglich mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen. Eine neue Konstruktion soll den hohen Betrieb weiterhin ermöglichen und den Lärmschutz verbessern. Etwa 50.000 Fahrzeuge unterqueren die Brücke täglich auf der Stresemannstraße (B 431) und der Max-Brauer-Allee.