Hamburg. Radio Energy ist gegen die Entscheidung der Medienanstalt vorgegangen, den Sender aus dem UKW-Programm zu nehmen.
Mit ihrer Entscheidung hatte die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) im November vergangenen Jahres für eine Menge Unruhe in Hamburgs Radiolandschaft gesorgt. Bei der turnusgemäßen Neuvergabe von Ukw-Frequenzen – in mehreren Fällen zum ersten Mal seit 1991 – hatte die Aufsichtsbehörde gleich zwei etablierten Sendern nicht erneut eine Frequenz zugeteilt: ByteFM wird ab April 2022 statt 917xFM im Radio zu empfangen sein, und bereits ab August dieses Jahres sollte der Berliner Sender FluxFM die Frequenz übernehmen, auf der bisher der Hamburger Ableger von Radio Energy sendet.
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Eine dieser Neuvergaben steht nun durch eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Hamburg auf der Kippe. Wie die MA HSH am Freitag mitteilt, habe das Gericht den Eilanträgen der Radio 97.1 MHz Hamburg GmbH, die für den Sender Radio Energy Hamburg verantwortlich ist, "überwiegend stattgegeben". Der von FluxFM eingereichte Antrag "sei unwirksam, da er lediglich von einem der zwei bestellten Geschäftsführer unterschrieben worden sei".
Mit der Entscheidung geht einher, dass Energy Hamburg bis zur endgültigen Klärung des Rechtsstreits auf der gewohnten Frequenz weitersenden darf, auch wenn diese erst nach dem 1. August fallen sollte.
Medienanstalt will Beschwerde gegen Entscheidung einreichen
Die Medienanstalt betont, dass es keine Rüge für die "inhaltliche Auswahlentscheidung des Medienrats" gab, sondern formale Gründe zu der Entscheidung geführt hätten. Olaf Hopp, Geschäftsführer von Energy Deutschland, hatte bereits im November harsche Kritik an der Entscheidung der MA HSH geübt: Diese schwäche "den Medienstandort Hamburg und stellt seine Investitionssicherheit in Frage". Am Freitag sagte Hopp, er freue sich "besonders für unsere Hamburger Belegschaft" und sprach von einem "wichtigen Etappensieg".
Gegen die Entscheidung des Gerichts will die MA HSH beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht Beschwerde einreichen.