Hamburg. Fridays for Future warnt wegen Corona. Airbus-Alu für Hamburgs Schulen. Spucker provoziert an S-Bahnhof. Neue Corona-Zahlen.

Breit gefächerte Debatte um die Wiederaufnahme des Schulbetriebs in Hamburg, Bewegung in der Causa Autokino Bahrenfeld und auf dem Kreuzfahrtriesen "Mein Schiff 3" – das und mehr sind die norddeutschen Themen in der Corona-Krise am Freitag.

Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden am Freitag (15. Mai):

Hamburg erlaubt Gäste bei Trauungen

Wie die Stadt am Freitag mitteilt, sind mit den am Mittwoch in Kraft getretenen Corona-Lockerungen auch wieder Gäste bei Trauungen erlaubt. Bisher galt die Regel, dass sich nur der Standesbeamte und das Hochzeitspaar im Trauzimmer aufhalten dürfen, nun sind maximal zehn Personen erlaubt – inklusive des Beamten. Die Gruppengröße ist ein Richtwert: Die Standesämter entscheiden in Abhängigkeit von den Gegebenheiten vor Ort, wie viele Personen zugelassen werden.

Für die Gäste gilt, was auch bei Treffen im öffentlichen Raum gilt: Die Personen dürfen aus maximal zwei unterschiedlichen Haushalten kommen. Der Standesbeamte zählt nicht gegen die Zahl der Haushalte.

Corona-Lockerungen im Norden:

ATP verlängert Pause: Turnier am Rothenbaum auch betroffen

Nach der Verlängerung der Tennisturnier-Pause durch die Profiorganisation ATP bis zum 31. Juli steht auch eine Verschiebung der Hamburg European Open fest. Das Turnier am Rothenbaum sollte vom 11. bis 19. Juli ausgetragen werden. Eine reguläre Durchführung der ATP-Veranstaltung der 500er-Kategorie war zuvor schon durch das Verbot von Großveranstaltungen in Deutschland bis Ende August ausgeschlossen worden. Die Organisatoren peilen weiterhin eine mögliche Verlegung des Sandplatzklassikers an. Bereits gekaufte Tickets behalten zunächst ihre Gültigkeit.

Tennisturnier in Hamburg stattdessen im September?

„Wir haben die Entscheidung der ATP so erwartet, denn sie war alternativlos. Wir richten unseren vollen Fokus jetzt auf eine mögliche Verlegung“, sagte Hamburgs Turnierdirektorin Sandra Reichel am Freitag. Die nächste Entscheidung über eine mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs auf der ATP-Tour wird Mitte Juni erwartet.

Reichel hatte zuletzt gesagt, sie hoffe, dass das Turnier in der Hansestadt noch im September stattfinden kann. Ob das möglich ist, hängt in erster Linie davon ab, ob die US Open in New York wie geplant von Ende August bis in den September hinein stattfinden. Eine Entscheidung fällt erst Anfang Juni. Sollten die Organisatoren des Grand-Slam-Turniers in den USA am Termin festhalten, würde es eng werden für die Veranstaltung in Hamburg. Denn auch die French Open in Paris wurden schon von Mai auf den 20. September bis 4. Oktober verlegt.

Corona-Lockerungen: Hamburger genießen "neue Normalität":

Corona-Lockerungen: Hamburger genießen "neue Normalität"

In Planten un Blomen treffen sich Freunde und Familien zum Picknicken.
In Planten un Blomen treffen sich Freunde und Familien zum Picknicken. © Marcelo Hernandez
Menschen versammeln sich auf dem Rathausmarkt. Einige protestieren gegen noch geltende Corona-Regeln.
Menschen versammeln sich auf dem Rathausmarkt. Einige protestieren gegen noch geltende Corona-Regeln. © Marcelo Hernandez
Menschen demonstrieren gegen Corona-Auflagen vor dem Rathaus.
Menschen demonstrieren gegen Corona-Auflagen vor dem Rathaus. © Marcelo Hernandez
Auch der Spielplatz im Planten un Blomen war am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel.
Auch der Spielplatz im Planten un Blomen war am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel. © Marcelo Hernandez
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Schulen in Schleswig-Holstein öffnen für weitere Klassen

In Schleswig-Holstein soll am 25. Mai für weitere Jahrgänge wieder die Schule beginnen. Das gilt für die Klassen 1 bis 3 an den Grundschulen sowie die Jahrgänge 8,9 und 10 an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien, wie die Landesregierung am Freitag mitteilte. Unterricht findet dann auch wieder in der sogenannten Eingangsphase und Qualifizierungsphase der Oberstufe an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen statt.

Zunächst konzentriere sich der Unterricht auf Kernfächer wie Deutsch, Mathematik und Englisch, sagte eine Sprecherin des Bildungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. In den Klassenräumen sollen Mindestabstände und Hygienevorschriften eingehalten werden. Ebenfalls vom 25. Mai an können wieder Nachmittagsangebote für die Kinder öffnen, die dann in der Schule sind. Auch Mensen und ähnliche Einrichtungen dürfen bei Bedarf öffnen.

"Corona"-Grabstein vor Merkel-Büro in Stralsund

Unbekannte haben vor dem Wahlkreisbüro von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) einen nachgebildeten Grabstein aufgestellt. Er trug die Inschrift „Pressefreiheit Meinungsfreiheit Bewegungsfreiheit Versammlungsfreiheit Demokratie 1990-2020“, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Der Stein war von Rosen und Grabkerzen umgeben, ein Mundschutz war an ihm befestigt. Die Hinweistafel zum Wahlkreisbüro wurde mit einem spitzen Gegenstand zerkratzt. Der Staatsschutz der Kripo Anklam ermittelt.

Teilnehmerinnen einer Corona-Demo in Stralsund.
Teilnehmerinnen einer Corona-Demo in Stralsund. © dpa

In Stralsund war es am vergangenen Wochenende wie in anderen deutschen Städten zu einer Demo gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gekommen.

Inseln: Tagestourismus-Entscheidung naht

In Schleswig-Holstein wollen Land und Kreise am Wochenende entscheiden, ob es möglicherweise ab Christi Himmelfahrt bis über Pfingsten Beschränkungen beim Tagestourismus geben wird.

Über die Beschlüsse werde die Öffentlichkeit am Montag um 12 Uhr in Kiel im Rahmen einer Pressekonferenz unterrichtet, sagte ein Sprecher des Kreises Nordfriesland am Freitag nach einer Schaltkonferenz mit Vertretern der Landesregierung und Landräten. Der Sprecher verweis darauf, dass im Zeitraum zwischen Vatertag (21. Mai) und Pfingsten Ende Mai mit besonders vielen Touristen zu rechnen sei.

Eine Fähre der Wyker Dampfschiffreederei auf dem Weg nach Amrum (Archiv).
Eine Fähre der Wyker Dampfschiffreederei auf dem Weg nach Amrum (Archiv). © Imago/Lars Berg

Vom kommenden Montag an können Tagestouristen wieder nach Schleswig-Holstein kommen und auch die Inseln wie Sylt, Amrum, Föhr oder Fehmarn besuchen. Das Einreiseverbot für touristische und Freizeitzwecke nach Schleswig-Holstein ebenso wie das Betretungsverbot für Inseln und Halligen entfällt.

Lesen Sie auch:

Die Kreise sollen aber die Möglichkeit erhalten, bei Bedarf eigene Regelungen umzusetzen, um den Tagestourismus zu begrenzen. (siehe auch frühere Einträge vom Tage)

In Hamburg beginnen am Montag offiziell die einwöchigen Mai-Ferien ("Pfingstferien").

Fridays for Future: Luisa Neubauer warnt

Aktivisten der Klimabewegung Fridays for Future haben am Freitag auf dem Hamburger Rathausmarkt für eine Verkehrswende und den Ausbau der Fahrradwege in der Hansestadt demonstriert. Bei dem Protest trugen die Schüler und Studenten einen Mund-Nasen-Schutz und achteten darauf, die Abstandsregel von 1,50 Meter einzuhalten. Nach Angaben der Veranstalter war für die Kundgebung keine Werbung gemacht worden, um zu verhindern, dass die Personenzahl von 50 überschritten würde. Die Aktivisten hatten ihre Fahrräder vor dem Rathaus aufgereiht. Auf Schilder war der Slogan "Verkehrswende statt Weltende" zu lesen.

Hamburgs
Hamburgs "Fridays for Future"-Sprecherin Luisa Neubauer bei der Demo am Freitag. © dpa

"Wir demonstrieren zu einer Zeit, die entscheidender nicht sein könnte für uns“, sagte Klima-Aktivistin Luisa Neubauer. Dass das Klima-Thema in der Corona-Krise warten könnte, sei ein großes Missverständnis. Die Klimakrise verschärfe sich weiter, gleichzeitig dürfe nicht demonstriert werden. „Noch nie war die Ungleichheit zwischen denen, die Entscheidungen fällen, und denen, über die entschieden wird, in Friedenszeiten in Deutschland größer“, sagte sie. Der Protest sei deshalb nicht nur klimarelevant, sondern auch demokratisch. Neubauer rief dazu auf, auch in der Krise mit allen möglichen Mitteln und mit der gebotenen Vorsicht, die Regierenden an ihre Verantwortung zu erinnern.

Jura: Keine Nachteile durch Corona-Semester

Hamburger Studenten bekommen mehr Zeit für den sogenannten Freiversuch im Jurastudium. Jurastudierende, die ihr Studium besonders zügig absolvieren, haben für die Pflichtfachprüfung am Ende des Studiums die Möglichkeit auf einen Freiversuch. SPD und Grüne setzen sich nun dafür ein, dass bei der Anmeldefrist von künftigen Freiversuchen das Sommersemester 2020 nicht berücksichtigt wird. "Die Fraktionen tragen damit den mit der Corona-Pandemie verbundenen Erschwernissen und Einschränkungen für die Studierenden Rechnung“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Die notwendigen rechtlichen Änderungen sollen mit einem gemeinsamen Antrag auf den Weg gebracht werden.

"Das laufende Semester wird bei der Fristberechnung für den Freiversuch im Jurastudium nicht berücksichtigt“, sagte der Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete Farid Müller. Im Sommersemester erbrachte Leistungen angehender Juristen würden aber gewertet. "Mit dieser Regelung zeigen wir, dass wir in der juristischen Ausbildung die in der Krise entstandenen Erschwernisse für die Studierenden möglichst gering halten wollen. Durch die Krise soll keinem der Studierenden ein Nachteil entstehen."

Das Jurastudium setze viel Disziplin voraus, sagte auch der SPD-Justiz-Experte Urs Tabbert. "Deshalb gibt es hier mit dem Freiversuch einen besonderen Mechanismus, der schnelles Studieren belohnt." Die Corona-Pandemie habe alle Lebensbereiche erfasst und damit natürlich auch den Lernalltag der Jurastudierenden eingeschränkt. "Mit einem rot-grünen Antrag werden wir die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass das laufende Semester bei der Anmeldefrist für den Freiversuch nicht mitgezählt wird.“

Homeschooling: Prien macht was locker

Für den Ausbau des digitalen Lernens an den Schulen in Schleswig-Holstein stehen 32 Millionen Euro bereit. "Damit können wir einen entscheidenden Schritt weiter gehen in Richtung Lernen mit digitalen Medien und zugleich in Sachen Bildungsgerechtigkeit“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Freitag. Für digitales Lernen erhält das Land gut 17 Millionen Euro aus einem Sofortprogramm des Bundes. Hinzu kommen 15 Millionen Euro Landesgeld.

"Da Präsenzunterricht auf absehbare Zeit nur in eingeschränkter Form stattfinden wird, ist es umso wichtiger jetzt möglichst schnell dafür zu sorgen, dass alle Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden, die digitalen Unterrichtsangebote zu nutzen“, sagte Prien. Mit dem Geld sollen Geräte für bisher unversorgte Schüler gekauft werden. "Die Gespräche mit den Kommunalen Landesverbänden über die erforderliche Förderrichtlinie sind bereits angelaufen, damit möglichst schnell die ersten Geräte angeschafft werden können."

Dressel: Hamburg auf Steuerverluste vorbereitet

Der von den Steuerschätzern bundesweit erwartete Einbruch der Steuereinnahmen um mehr als 81 Milliarden Euro in diesem Jahr trifft Hamburg nach Angaben von Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) nicht unerwartet. "Wir haben schon Ende März und damit sehr früh auf Basis von Annahmen des Bundes auch für Hamburg die Corona-Auswirkungen vorsichtig prognostiziert“, sagte er am Freitag. Damals wurden die möglichen Abweichungen gegenüber der Herbst-Steuerschätzung 2019 mit einem Minus von 1,65 Milliarden Euro oder 13 Prozent beziffert.

Auf Basis der am Donnerstag vorgelegten Bundeszahlen würden nun bis Ende des Monats die detaillierten und genauen Zahlen der Hamburger Steuerschätzung ermittelt, sagte Dressel. Er warnte davor, gegen die Krise ansparen zu wollen. "Der Einbruch der Steuereinnahmen bestätigt uns darin, jetzt erst einmal alles dafür zu tun, den Laden wieder zum Laufen zu bringen. Denn: Wer Arbeitsplätze und Unternehmen heute rettet, sichert damit auch die Steuereinnahmen der nächsten Jahre.“

Wichtig sei aber auch, dass der Bund Ländern und Kommunen mit einem Konjunkturpaket unter die Arme greife. Dabei müssten deren Interessen von Anfang an berücksichtigt werden, forderte Dressel. "Schon heute sollte aber auch jedem klar sein: Für die Jahre ab 2022 bedeuten diese Zahlen, dass sich der Einnahme-Einbruch aus diesem Jahr auch mit verminderten Ausgabemöglichkeiten in späteren Jahren abbilden wird."

Steuern: Einbruch auch in Schleswig-Holstein

Auch Schleswig-Holstein rechnet wegen der Corona-Krise in diesem Jahr mit massiven Rückgängen bei den Steuereinnahmen. Die Verluste dürften einen "hohen dreistelligen Millionenbetrag“ ausmachen, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums am Freitag und verwies auf entsprechende Äußerungen von Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). Genaue Zahlen würden zurzeit berechnet und am Dienstag veröffentlicht.

Der schleswig-holsteinische Landeshaushalt, der im vergangenen Dezember verabschiedet wurde, ging von Einnahmen in Höhe von 13,049 Milliarden Euro aus. Rein rechnerisch würden zehn Prozent Mindereinnahmen einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro bedeuten.

SH: Längeres Arbeitslosengeld für 16.200

Wegen der Corona-Pandemie bekommen 16.200 Schleswig-Holstein länger Arbeitslosengeld. "Sie müssen von sich aus nichts weiter veranlassen“, sagt die Chefin der Regionaldirektion Nord der Arbeitsagentur, Margit Haupt-Koopmann. "Falls sie nach dem neuen Gesetz weiter Anspruch haben, erhalten sie ein Weiterbewilligungsschreiben.“

Der Bundesrat hat am Freitag neben der Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auch einen längeren Anspruch auf Arbeitslosengeld beschlossen. Er soll wegen der derzeit schlechten Arbeitsmarktlage für all diejenigen um drei Monate verlängert werden, deren Anspruch zwischen dem 1. Mai und dem 31. Dezember enden würde.

Hafen-Umschlag geht deutlich zurück

Der Hamburger Hafen hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres deutlich weniger Ladung umgeschlagen und muss mit weiteren Einbußen rechnen. Verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres verringerte sich der gesamte Güterumschlag um 7,9 Prozent auf 31,9 Millionen Tonnen, teilte die Marketing-Gesellschaft des Hafens am Freitag mit. Der wichtige Containerumschlag ging um 6,6 Prozent auf 2,2 Millionen Standardcontainer (TEU) zurück.

Ausführlicher Bericht: Corona-Krise bringt Hamburger Hafen ins Trudeln

Der Großteil des Rückgangs entfällt auf März, als die ersten Folgen der Corona-Krise den Hamburger Hafen erreichten. Von den 551 geplanten Schiffsanläufen in diesem Monat fielen 26 aus. Für die drei Monate des zweiten Quartals sind bislang 54 Ausfälle zu verzeichnen. Für das Gesamtjahr gibt es keine Prognose seitens der Hafenwirtschaft, aber einen Hinweis. Mit Bezug auf eine Hochrechnung, bei der ein Umschlagminus von 11,4 Prozent herauskam, sagte Jens Meier, der Chef der Hafenbehörde HPA: Wenn wir besser sind, ist das ein Erfolg.

Corona: 10.000 Soli-Taschen für Hamburger in Not

"Hamburg packt´s zusammen"”: Unter diesem Motto startet am kommenden Montag, 25. Mai, eine große Gemeinschaftsinitiative von 15 norddeutschen Unternehmen in Kooperation mit Hanseatic Help. Das Projekt: Sie packen 10.000 Taschen mit Sachspenden, die über den Verein an der Großen Elbstraße an Initiativen und Einrichtungen verteilt werden. Neben Hygiene-Artikeln enthalten die Taschen Kleidung, Farbstifte, Tesafilm, Tee, Kaffee oder Müsliriegel und weitere haltbare Lebensmittel.

Ziel der Aktion ist es, Menschen im Großraum Hamburg zu unterstützen, die besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind und deren Lebensumstände sich verschlechtert haben.

Zu den Unternehmen, die sich mit Hanseatic Help zusammengetan haben, zählen About You, Aurubis, Beiersdorf, Budni, Edding, Edeka, Gruner + Jahr, Hochbahn, Hapag-Lloyd, H&M, Marquard & Bahls, Ostfriesische Tee-Gesellschaft, Scholz & Friends, Tchibo und Tesa.

Schulen: Desinfektions-Spender aus Airbus-Alu

Der Hamburger Luftfahrtzulieferer 3Dstrong hat gemeinsam mit weiteren Partnern aus der Luftfahrtindustrie mehrere Tausend Desinfektionsmittelspender, die mithilfe von 3D-Druckern hergestellt wurden, an Hamburger Schulen übergeben.

Die selbst hergestellten Desinfektionsmittelspender des Luftfahrtzulieferers wurden an Hamburger Schulen übergeben.
Die selbst hergestellten Desinfektionsmittelspender des Luftfahrtzulieferers wurden an Hamburger Schulen übergeben. © Hamburg Aviation

Da in der Corona-Pandemie das Angebot an Desinfektionsspendern sehr gering sei, habe das Unternehmen aus Finkenwerder mit Hilfe von sieben Ingenieuren Desinfektionsmittelspender für die Wasch- und Klassenräume in Hamburgs Schulen selbst entwickelt.

Für die Spender nutzte das Unternehmen genietetes Aluminium, das sonst in den Flugzeugen der Airbus-Familie zum Einsatz kommt. Insgesamt sollen 12.500 Spender produziert und in mehreren Tranchen an die Hamburger Schulen übergeben werden, wie 3Dstrong mitteilte.

Sylter Autozüge: Sommerfahrplan ab Montag

Ab Montag dürfen wieder Touristen auf Schleswig-Holsteins Inseln und Halligen. Vor diesem Hintergrund stellt der Sylt Shuttle der Deutschen Bahn nun schon am 18. Mai auf Sommerfahrplan mit entsprechend mehr Zugfahrten um.

Sylt-Reisende am Bahnhof Westerland (Archiv).
Sylt-Reisende am Bahnhof Westerland (Archiv). © Imago/Chris Emil Janßen

Die Bahn rechnet bei den Autozügen vor allem über Himmelfahrt und Pfingsten mit vielen Anreisen. "Grundsätzlich gehen wir in den kommenden Wochen von hohen Auslastungen und temporären Wartezeiten in den Terminals aus", sagte eine Sprecherin.

Die Buchungszahlen bewegten sich aktuell jeden Tag nach oben. Sie empfahl eine Online-Reservierung im Vorfeld der Reise, um Wartezeiten vermeiden zu können. Diese ist im Mai sogar kostenfrei.

Auch der Blaue Autozug, dessen Sommerfahrplan ebenfalls ab Montag greift, ist nach eigenen Angaben "intensiv gebucht". Der Betreiber RDC Autozug Sylt rechnet mit einem sehr hohen Verkehrsaufkommen.

Müssen Tagestouristen länger warten?

Sylt und andere nordfriesische Inseln wie Föhr und Amrum debattieren aktuell noch über eine Verlängerung der Reisebeschränkungen für Tagestouristen. Die Kreise sollen dabei die Möglichkeit erhalten, bei Bedarf eigene Regelungen umzusetzen.

Bereits Anfang der Woche hatten alle Sylter Gemeinden, Unternehmer und Sylt Marketing Sylt in einem Schreiben an Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen (CDU) die Bitte geäußert, das Betretungsverbot für Tagestouristen auf den Inseln zu verlängern.

Föhr und Amrum: "Stramme Anreise" ab Montag

Auch die Fähren nach Föhr und Amrum sind von Montag an gut ausgelastet. "Wir haben eine sehr stramme Anreise", sagt der Betriebsleiter der Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.), Nick Obert. Bereits für die Fähren um 5 Uhr und 6.10 Uhr ab Dagebüll können keine Reservierungen für Fahrzeuge mehr entgegen genommen werden.

Am Montag stellt die Reederei vom Sonderfahrplan auf den regulären Fahrplan um. "Die Leute wollen auf die Inseln und geben richtig Gas." Überfüllt werden die Fähren dennoch nicht sein. "Wir reden hier von Deckskapazitäten, nicht von Passagieren", sagte Obert mit Blick auf die vollen Autodecks.

Dass die Fähren am Montag und den Folgetagen für Fahrzeuge fast ausgebucht seien, liegt nach Angaben Oberts auch daran, dass viele Gäste, die schon vor längerer Zeit von diesem Wochenende an einen Urlaub gebucht hatten, auch erst von Montag an wieder auf die Insel dürfen. In der Woche drauf laufe es schon fast alles wieder normal.

Corona-Provokation: S-Bahn-Spucker verhaftet

In Corona-Zeiten Spuckgeräusche von sich zu geben, ist nicht die feine englische Art. Auch nicht, wenn dabei eine Maske getragen wird. Ein 24-Jähriger wurde am S-Bahnhof Harburg aufgrund eines solch provozierenden Verhaltens nun von der Bundespolizei verhaftet.

Wie diese mitteilte, habe der Mann am Freitagmorgen "mit lauten Geräuschen untermalt" wiederholt so getan, als würde er auf den Bahnsteig spucken. Da auch Reisende verstört reagierten, wurde das Phantom-Lama kontrolliert.

Dabei stellte sich heraus, dass der 24-Jährige von der Staatsanwaltschaft Hamburg bereits per U-Haftbefehl wegen Körperverletzung gesucht wurde. Außerdem wurde bei ihm eine "betäubungsmittelartige" Substanz gefunden, vermutlich Crack.

Von der Bundespolizeiwache wanderte der Mann weiter in U-Haft. Auf ihn kommt jetzt unter anderem ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu.

Corona-Demos: Warnung vor NPD

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack hat vor der Unterwanderung sogenannter Grundrechte- oder Hygienedemonstrationen durch Rechtsextremisten gewarnt. Es gebe Anhaltspunkte, dass führende Vertreter der Anfang Mai gegründeten Protestbewegung "Widerstand 2020" und deren Umfeld offen nationalsozialistisches Vokabular verwendeten und von Systemparteien und Elitenherrschaft sprächen, sagte die CDU-Politikerin am Freitag. Diese wollten nach eigenem Bekunden einen "gesunden Organismus" schaffen, der "Viren und Bakterien selbst eliminiere". Dazu solle das Volk "eine Einheit" werden.

Nach Ansicht von Sütterlin-Waack versuchten rechte Kräfte, legitime Ängste und demokratisch erlaubten Protest für verfassungsfeindliche Ziele zu instrumentalisieren. "Ich rufe alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner zur Wachsamkeit gegenüber Wölfen im Schafspelz auf", sagte sie.

Der Verfassungsschutz beobachtet die Entwicklung aufmerksam. Demnach sollen auch NPD-Mitglieder in Neumünster Grundrechte- und Hygienedemos initiiert haben. "Die rechtsextremistische Szene hat ganz offensichtlich ein neues Betätigungsfeld gefunden, um Anschluss in das bürgerliche demokratische Spektrum zu bekommen", sagte Sütterlin-Waack.

Autokino auf der Trabrennbahn: Altona sagt Ja

Grünes Licht für ein Autokino auf der Trabrennbahn Bahrenfeld: Die Bezirksversammlung Altona hat am Donnerstagabend einen entsprechenden Antrag von SPD, CDU und FDP beschlossen.

Mit Outdoor Cine hatte sich bereits ein möglicher Betreiber gefunden, der schon entsprechende Vorbereitungen für einen Start am 18. Mai getroffen hatte.

Lesen Sie hier mehr zur aktuellen Autokino-Entwicklung

Gegenstimmen kamen von den Grünen – die damit prompt einen Rüffel der Opposition kassierten. "Wieder einmal vernebelt die grüne Mobilitätsideologie das sachliche Urteilsvermögen", so FDP-Fraktionschefin Katarina Blume.

Für ein Autokino auf der Trabrennbahn wurde bereits ein Konzept erstellt.
Für ein Autokino auf der Trabrennbahn wurde bereits ein Konzept erstellt. © Witters

Bedenken aus Naturschutzgründen seien lediglich "vorgeschoben" worden. Hintergrund: Die Mehrheitsfraktion der Grünen hatte ein Autokino bis zuletzt abgelehnt, da sie auf dem Gelände der Trabrennbahn Bodenbrüter vermutet.

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"Corona"-Urlaub: Ostsee als Top-Reiseziel

Die Corona-Krise hat die meisten Urlaubspläne der Deutschen durchkreuzt. Statt Mallorca oder Frankreich steht dieses Jahr bei vielen ein Urlaub innerhalb Deutschlands auf dem Plan.

Rund um die Seebrücke in Ahlbeck auf der Ostsee-Insel Usedom kehrt allmählich das Strandleben zurück.
Rund um die Seebrücke in Ahlbeck auf der Ostsee-Insel Usedom kehrt allmählich das Strandleben zurück. © Imago/Leo

Am beliebtesten bzw. gefragtesten ist dabei die Ostsee. Das geht aus einer Auswertung von Vergleich.org, einem unabhängigen Verbraucherportal, hervor, das monatliche Google-Suchanfragen verglichen hat. Demnach landete das Binnenmeer mit 1.024.940 Suchanfragen auf Platz eins.

Doch auch die Nordsee ist beliebt: Sie landet mit 572.710 Google-Suchanfragen auf Platz sechs. Platz zwei und drei belegen der Harz und der Schwarzwald.

Ein weiterer Corona-Toter in Hamburg

Nach Berechnungen des Instituts für Rechtsmedizin am UKE ist die Zahl der an einer Covid-19-Infektion gestorbenen Hamburger seit Donnerstag um einen auf 206 gestiegen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hingegen zählte für Hamburg unverändert 228 Verstorbene, bei denen zuvor eine Coviv-19-Infektion festgestellt worden war.

Mehr entsprechende Todesfälle wurden bundesweit bislang nur in den Flächenländern Bayern (2260), Baden-Württemberg (1628), Nordrhein-Westfalen (1493), Niedersachsen (534) und Hessen (429) verzeichnet.

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland mit einer Covid-19-Infektion gestorben sind (Stand: 15. Mai/Quelle RKI):

  1. Bayern: 2260 Todesfälle (45.143 Infizierte/+163 im Vergleich zu Donnerstag)
  2. Baden-Württemberg: 1628 (33.851 / +181)
  3. Nordrhein-Westfalen: 1493 (35.967 / +226)
  4. Niedersachsen: 534 (11.087 / +84)
  5. Hessen: 429 (9204 / +35)
  6. Hamburg: 228 (4981 / +5)
  7. Rheinland-Pfalz: 213 (6413 / +31)
  8. Sachsen: 195 (5061 / +30)
  9. Berlin: 177 (6397 / +55)
  10. Brandenburg: 148 (3158 / +148)
  11. Saarland: 147 (2684 / +7)
  12. Thüringen: 135 (2681 / +135)
  13. Schleswig-Holstein: 126 (2988 / +6)
  14. Sachsen-Anhalt: 54 (1668 / +54)
  15. Bremen: 37 (1129 / +25)
  16. Mecklenburg-Vorpommern: 20 (740 / +1)

Hamburg: Jetzt mehr als 5000 Corona-Fälle

Die Zahl der positiv auf das neue Sars-Cov-2-Virus getesteten Hamburgerinnen und Hamburger ist am Freitag indes um 36 auf 5009 gestiegen. Grund für den vergleichsweise starken Anstieg seien laut Gesundheitsbehörde 24 Nachmeldungen aus den Vortagen der laufenden Woche. Seit Donnerstag seien lediglich zwölf neue positive Tests hinzugekommen.

Laut RKI könnten rund 4400 Infizierte inzwischen als genesen angesehen werden. Deshalb gehe die Gesundheitsbehörde aktuell von rund 380 infizierten Hamburgern aus.

Insgesamt befinden sich nach Behördenangaben 77 Hamburger wegen Covid-19 in stationärer Behandlung, zwölf weniger als am Vortag. Davon wurden 31 schwer Erkrankte auf Intensivstationen behandelt, fünf weniger als am Donnerstag.

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    Korrigierte Fallzahlen in Schleswig-Holstein

    In Schleswig-Holstein ist die Zahl der offiziell gemeldeten Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden zuletzt um fünf Fälle gestiegen. Wie das Institut für Infektionsmedizin der Universität Kiel am Freitag auf seiner Homepage mitteilte, stieg die Zahl der seit Ausbruch der Corona-Epidemie nachgewiesenen Infektionen am Donnerstag dennoch um sechs Fälle von 2982 auf 2988. Als Grund für die Differenz von einem Fall gibt das Institut nachträgliche Korrekturen an.

    Die Zahl der Todesfälle stieg um einen auf 126 Fälle. Mit Stand Donnerstagabend waren im nördlichsten Bundesland weiterhin 43 Menschen in klinischer Behandlung. Etwa 2600 Corona-Infizierte seien mittlerweile genesen.

    "Mein Schiff 3": Seemannsmission zieht ab

    Die Deutsche Seemannsmission hat ihren Einsatz auf dem Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" weitgehend beendet. "Dieser Einsatz war eine große Herausforderung für uns und wir sind froh, dass alles so gut gelaufen ist", sagte Seemannsdiakon Martin Struwe. An dem Großeinsatz waren auch Mitarbeiter aus Hamburg und Stade beteiligt. Sie sorgten etwa für Nachschub an Telefonkarten. Hans-Werner Monsees, Leiter des Havariekommandos, dankte dem Team für seine Arbeit: "Durch Ihren Einsatz hat sich die Lage an Bord entscheidend verbessert."

    Hans-Werner Monsees (1.v.r) und Martin Struwe (4.v.r) mit dem Team der Seemannsmission, das auf dem Kreuzfahrtschiff
    Hans-Werner Monsees (1.v.r) und Martin Struwe (4.v.r) mit dem Team der Seemannsmission, das auf dem Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" im Einsatz war. © Privat

    Nach Angaben der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers war die Situation an Bord anfangs sehr angespannt. Das Team habe dann systematisch eine Beratung für die Schiffsführung aufgebaut. "Für die Seeleute an Bord sowie für die mit dem Coronavirus Infizierten im Krankenhaus wurde regelmäßige Betreuung organisiert", hieß es.

    Das Kreuzfahrtschiff liegt seit dem 28. April in Cuxhaven. Wochenlang waren rund 2900 Besatzungsmitglieder von verschiedenen Schiffen der Tui-Cruises-Flotte an Bord. Nach einem Covid-19-Fall wurden alle Menschen getestet, acht weitere Infektionen wurden so erkannt. Inzwischen konnte ein Teil der Crewmitglieder über den Hamburger Flughafen nach Hause reisen. Am Donnerstag waren nach Angaben einer Tui-Cruises-Sprecherin noch 1557 Personen an Bord. Ihr zufolge arbeitet der Konzern daran, allen eine baldige Rückreise zu ermöglichen.

    Kreuzfahrtschiff in Cuxhaven: Corona-Test für 2900 Crewmitglieder

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      Homeschooling: Eltern fordern Tausende Euro

      Im Corona-Ausschuss der Bürgerschaft hat Schulsenator Ties Rabe (SPD) seiner Behörde und den Schulen bescheinigt, bisher gut durch die Krise zu kommen. Er verteidigte das „behutsame Vorgehen Hamburgs bei der Öffnung der Schulen und kündigte an, dass die Behörde in den nächsten drei Wochen 20.000 digitale Endgeräte anschaffen will, die, mit Geld der Bundesregierung finanziert, an Schüler ausgeliehen werden können.

      "Da wir noch zusätzlich eigenes Geld haben und die Schulen gebeten haben, für eine Sammelbestellung ihre Bedarfe anzugeben, hoffen wir, bis zu 40.000 Geräte anschaffen zu können“, sagte Rabe. Die Rückmeldungen von den Schulen über die Abschlussprüfungen seien "sehr positiv", auch von den berufsbildenden Schulen, und die Umsetzung des Hygienekonzepts laufe, sagte Rabe.

      Zwei von insgesamt rund 400.000 Sorgeberechtigten hätten der Schulbehörde ihre Betreuungsleistungen während des Shutdowns in Rechnung gestellt. Ein Elternteil fordere 13.397 Euro, eine andere Rechnung belaufe sich auf gut 8000 Euro, sagte Rabe. Er nehme das "sehr ernst. Ich sehe aber wenig Chancen, dass wir da auf die Eltern zugehen. Wir nehmen an, dass der mediale Außeneffekt da eine größere Rolle spielt.“

      Hapag-Lloyd: Mit Sparkurs zum Gewinnziel

      Die Container-Reederei Hapag-Lloyd hofft nach einem glimpflichen Jahresstart trotz der Corona auf eine Erholung der Wirtschaft im zweiten Halbjahr. Das Management will die Kosten um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag drücken, um in diesem Jahr wie geplant einen operativen Gewinn (Ebit) von 0,5 bis 1,0 Milliarden Euro zu erzielen. Voraussetzung sei, dass der Höhepunkt der Pandemie im zweiten Quartal erreicht wird und es mit der Weltwirtschaft danach wieder aufwärts geht, teilte Hapag-Lloyd in Hamburg mit. Das obere Ende der Prognose sei nur erreichbar, wenn sich die Nachfrage nach Containertransporten schneller erhole als in Marktstudien erwartet.

      "Auch wenn wir noch etwas Rückenwind zu Beginn des Jahres mitnehmen konnten, so rechnen wir doch für das Jahr 2020 und ab dem zweiten Quartal mit sehr deutlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie", sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen.

      Im ersten Quartal steigerte Hapag-Lloyd den Umsatz im Jahresvergleich um sechs Prozent auf gut 3,3 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank jedoch um ein Viertel auf 160 Millionen Euro. Unter dem Strich brach der Überschuss sogar um rund drei Viertel auf 22 Millionen Euro ein. Das Management erklärte die Rückgänge vor allem mit den höheren Kosten für schwefelärmeren Treibstoff und der Abwertung der Treibstoffreserven durch den Ölpreisverfall im Zuge der Corona-Krise.

      Corona-Vorschriften auch bei Stadtrundfahrt

      Rund zwei Monate fehlten sie im Straßenbild: die markanten Busse des Unternehmens Hamburger Stadtrundfahrt – die roten Doppeldecker. Jetzt gehen sie wieder an den Start.

      „Jetzt geht es auch darum, unsere Mitarbeiter an die neuen Arbeitsbedingungen zu gewöhnen“, sagt Gesellschafter Heinrich Schuster. Neben dem hinteren Buseingang ist eine separate Kasse hinter einer Trennscheibe eingebaut. Fahrer Ralf Wiechmann und Gästeführerin Ina Rödiger tragen Masken, Rödiger desinfiziert die Hände der Fahrgäste gründlich mit einem Spray. Obwohl man oben unter freiem Himmel mitfährt, gilt für alle Teilnehmer Maskenpflicht. „Wir sind da ganz konsequent“, sagt Heinrich Schuster, „Corona flößt allen Respekt ein.“

      Wie alle Unternehmen hatte auch Schusters mehr als 40 Jahre alte Traditionsfirma unter der Krisenzeit zu leiden. „Wir haben von unseren Rücklagen gelebt“, sagt Schuster. Einige der 50 Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit – „keine leichten Wochen“. Lesen Sie hier eine ausführlichere Version des Stadtrundfahrt-Berichts.

      Ralf Dümmel verkauft Masken

      Ralf Dümmel macht jetzt auch in Masken. Der Segeberger Unternehmer – Fernsehzuschauern ist er als Investor in der TV-Gründershow ,,Die Höhle der Löwen“ bestens bekannt – wurde von den Gesundheitsbehörden und Apotheken in Schleswig-Holstein dazu aufgefordert.

      Dümmel führt das Unternehmen seit 20 Jahren und hat beste Kontakte zu Produktionsfirmen in China. Man habe recht schnell die richtigen Fabriken gefunden, die in ausreichender Stückzahl und in zertifizierter Qualität die Masken anfertigen können, sagte Unternehmenssprecherin Jana Bendig. DS verkauft einfache OP-Masken für 79 Cent pro Stück sowie FFP2-/KN95-Masken für 3,75 Euro pro Stück ab einem Mindestbestellwert von 200 Euro.

      Die Nachfrage nach Dümmels Masken ist riesig. Täglich verzeichnet seine Firma den Angaben zufolge mehr als 300 Bestellungen aus ganz Deutschland. Auch Schutzbrillen und andere Schutzkleidung werden von DS geliefert.

      Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

      • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
      • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
      • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
      • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
      • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

      Corona: Hamburgs Gymnasien gegen Öffnung

      Es ist ein veritabler Aufstand: Der Verband der Schulleiter an Hamburgs Gymnasien (VLHGS) hat sich gegen die Öffnungspläne von Schulsenator Ties Rabe (SPD) gestellt. Rabe möchte, dass nach den Mai-Ferien alle Schüler wenigstens tage- oder stundenweise wieder die Schulen besuchen können.

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      VLHGS-Vorstand Christian Gefert, Leiter des Marion Dönhoff Gymnasiums in Blankenese, lehnt die Pläne ab. Es fehlten dafür die Lehrer. Teilweise gehörten sie zur Risikogruppe und könnten deshalb nicht unterrichten, andere müssten ihre eigenen kleinen Kinder betreuen, weil die Kitas geschlossen seien.

      Der Corona-Newsblog von Donnerstag, 14. Mai