Hamburg. Vorführung für 30 Fahrzeuge bereits ausverkauft, weiterhin Probleme bei größeren Varianten. Kuriose Absage in Bahrenfeld.

Die Überschrift der Pressemitteilung ist eindeutig, und dennoch ein wenig irreführend. „Das erste Autokino in Hamburg“ vermeldet Tim Becker vom Kulturladen Hamm. Ist das seit Wochen diskutierte Problem der fehlenden Genehmigungen also gelöst? Leider nein.

Allerdings gibt es an diesem Sonnabend, 9. Mai, tatsächlich eine Filmvorführung für Menschen in Fahrzeugen. Der Standort ist das Oberhafenquartier (Stockmeyerstraße 43). Beginn ist um 21.30 Uhr, der Filmtitel wird noch nicht verraten, aber Fans von Quentin Tarantino werden Anlass zur Freude haben, so heißt es. Der Film ist ab 16 Jahren freigegeben, der Eintritt kostet zehn Euro pro Auto, in dem höchstens zwei Menschen sitzen dürfen. Das ist schon ein gelungener Coup, denn zahlreiche andere Betreiber bemühen sich bislang vergeblich darum, ein Autokino in der Hansestadt betreiben zu dürfen.

30 Autos passen auf das private Gelände

Und jetzt die schlechte Nachricht: Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft: Nur 30 Autos passen auf das private Gelände. Becker hat die Nase vorn, weil er keine Genehmigung von einem Bezirksamt einholen musste. Seit fünf Jahren bereits betreibt er quasi im Verborgenen das Autokino und will dort in wöchentlichem Rhythmus Independent-Filme auf der aufblasbaren Leinwand zeigen. Die nächste Vorstellung ist für den 16. Mai geplant. Weitere Infos gibt es unter www.der-oberhafen.de.

Die anderen potenziellen Veranstalter knirschen derweil mit den Zähnen. Der Senat hat zwar grundsätzlich grünes Licht für Autokinos gegeben, aber der Amtsschimmel wiehert heftig. Für das für diese Art der Veranstaltung vorgesehene Heiligengeistfeld soll es erst einmal eine Ausschreibung geben. Aber weder ist bisher die Fläche definiert, noch gibt es Anträge. Der HSV hat Interessenten mittlerweile eine Absage erteilt, die das Autokino auf dem Parkplatz vor dem Stadion aufbauen wollten. Verständlich, denn ab Mitte Mai soll der Bundesliga-Spielbetrieb wieder aufgenommen werden.

Grüne vermuten Bodenbrüter auf Trabrennbahn

Kuriose Züge trägt die bisherige Absage an den Interessenten Outdoor Cine, der gern auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld Filme zeigen möchte. Die Mehrheitsfraktion der Grünen in Altona lehnt das bislang ab, weil sie auf dem Gelände Bodenbrüter vermutet. Evers hatte ursprünglich die Eröffnung für den 18. Mai vorgesehen. Vier Container mit 27 Tonnen Sand als Beschwerung für die Leinwand hat er schon auf die Trabrennbahn gebracht. Das Altonaer Bauamt hat sein Okay gegeben. Die Entscheidung fällt voraussichtlich am Donnerstag in einer Sitzung des Hauptausschusses.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Dass es auch anders gehen kann, zeigt das Beispiel Elmshorn. Auf dem Buttermarkt der Stadt wird am kommenden Donnerstag ein Autokino für 140 Fahrzeuge eröffnet. Pro Auto sind zwei Erwachsenen und zwei im Haushalt lebende Kinder oder Jugendliche erlaubt. Filmbeginn ist jeweils um 21 Uhr, die Tickets kosten 20 Euro, pro Kind fünf Euro extra. Gezeigt werden „Das perfekte Geheimnis“ (14.5.), „Systemsprenger“ (15.5.), „Bohemian Rhapsody“ (16.5.) und „Captain Fantastic“ (17.5.). Tickets gibt es unter www.stadtmarketing-
elmshorn.de ab Sonnabend (9. Mai) um 12 Uhr.

Das erste Autokino in Hamburg stand übrigens in Billbrook. Von 1976 bis 2003 wurden dort auf einer 15 mal 36 Meter großen Leinwand Filme gezeigt. Der Ton kam per Funk in die Autoradios. Auf dem Gelände gab es 468 Stellplätze, der Eintritt kostete zuletzt sechs Euro. Am Ende schlossen die Betreiber das Kino, weil die Umweltbehörde bemängelte, dass aus dem Boden Gase an die Oberfläche drangen. Eine Sanierung des Geländes war den Betreibern damals zu teuer.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden