Hamburg. Traditionelle Doppeldecker starten wieder – auch an Bord gelten Corona-Vorschriften. Ansturm auf Hamburg als Reiseziel erwartet.

Rund zwei Monate fehlten sie im Straßenbild: die markanten Busse des Unternehmens Hamburger Stadtrundfahrt – die roten Doppeldecker. Jetzt gehen sie wieder an den Start. St. Pauli-Landungsbrücken. Gesellschafter Heinrich Schuster und seine Tochter Katharina Fest, die auch Geschäftsführerin ist, begrüßen die ersten Fahrgäste nach der Zwangspause. Sechs Besucher haben sich eingefunden – kein schlechter Beginn für einen Mittag unter der Woche in einer Stadt, die ihren Betrieb erst schrittweise wieder hochfährt.

„Jetzt geht es auch darum, unsere Mitarbeiter an die neuen Arbeitsbedingungen zu gewöhnen“, sagt Schuster. Neben dem hinteren Buseingang ist eine separate Kasse hinter einer Trennscheibe eingebaut. Fahrer Ralf Wiechmann und Gästeführerin Ina Rödiger tragen Masken, Rödiger desinfiziert die Hände der Fahrgäste gründlich mit einem Spray. Obwohl man oben unter freiem Himmel mitfährt, gilt für alle Teilnehmer Maskenpflicht. „Wir sind da ganz konsequent“, sagt Heinrich Schuster, „Corona flößt allen Respekt ein.“

„Nach Corona wird es einen Ansturm auf Deutschland als Reiseziel geben“

Wie alle Unternehmen hatte auch Schusters mehr als 40 Jahre alte Traditionsfirma unter der Krisenzeit zu leiden. „Wir haben von unseren Rücklagen gelebt“, sagt Schuster. Einige der 50 Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit – „keine leichten Wochen“. Doch jetzt wollen Schuster und Fest optimistisch nach vorne gucken. „Nach Corona wird es einen Ansturm auf Deutschland als Reiseziel geben, und das gilt natürlich auch für Hamburg“, sagt Katharina Fest. „Und Tourismus ohne Stadtrundfahrten ist hier doch einfach unvorstellbar.“

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    Fahrgast Tobias Tietze von der Insel Rügen nimmt die Vorschriften mit Gelassenheit hin. „Auf Rügen sieht man im Alltag viel weniger Menschen mit Maske als hier“, stellt er fest. Begleitet wird Tietze von seinen Freunden Pierre und Sarah Lindstädt. Die leben zwar in Hamburg, sind aber trotzdem gespannt auf die Fahrt. „Es schadet ja nichts, die Kenntnisse der Stadtgeschichte aufzufrischen“, sagt Sarah Lindstädt. „Schön, dass es wieder losgeht.“

    Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

    • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
    • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
    • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
    • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
    • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden