Hamburg. Ladungsmengen gehen zurück. Transportverkehr mit Handelspartner China bricht um 14,6 Prozent ein. Doch es gibt einen Lichtblick.

Die Corona-Krise hat den Hamburger Hafen in den ersten drei Monaten hart getroffen. Der Seegüterumschlag ging im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 7,9 Prozent auf 31,9 Millionen Tonnen zurück. Der für den Hafen bedeutsame Containerumschlag sank um 6,6 Prozent auf 2,2 Millionen Standardcontainer (TEU).Das gab die Marketingorganisation des Hafens am Freitag bekannt.

Damit hat sich Hamburg schlechter entwickelt als die Konkurrenz. In Rotterdam ging der Umschlag nur um 4,7 Prozent zurück, in Antwerpen konnte er aufgrund neuer Liniendienste sogar deutlich um +9,5 Prozent gesteigert werden.

Wegen Corona: Transportverkehr mit China bricht ein

Besonders deutlich zeigte sich der Rückgang beim Containerverkehr mit Hamburgs wichtigstem Handelspartner China. Insgesamt wurden 579.400 Stahlboxen im Im- und Export mit der Volksrepublik über die Kaikante gehoben. Das ist im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Rückgang von 14,6 Prozent.

Die Ursache dafür lässt sich klar benennen: „Der Rückgang beim seeseitigen Güterumschlag mit China ist im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-Krise zu erklären“, sagt Axel Mattern, Vorstand von Hamburg Hafen Marketing. „Das Herunterfahren der chinesischen Wirtschaft und die als Folge abgesagten Schiffsabfahrten haben auch in Hamburg zu geringeren Umschlagmengen geführt.“

Hamburger Hafen: Auch fürs Gesamtjahr sieht es düster aus

Der Umschlag von Massengut erreichte im ersten Quartal 2020 insgesamt 9,4 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Rückgang im Vorjahresvergleich um 11,9 Prozent. Dabei entwickelte sich der Export mit insgesamt 2,7 Millionen Tonnen (Plus 11,9 Prozent) positiv. Getragen wurde diese Entwicklung durch sehr deutliche Steigerungen bei der Ausfuhr von Getreide, die um177,2 Prozent zulegte, und von Düngemitteln (Plus 8,1 Prozent).

Der Weitertransport der Seegüter vom Hafen ins Hinterland per Bahn, Lkw und Binnenschiff wies im ersten Quartal 2020 beim Containertransport von 1,4 Millionen TEU einen Rückgang von vier Prozent aus. Die hervorragende Hinterlandanbindung hat in den vergangenen Wochen erheblich dazu beigetragen, dass der Hamburger Hafen auch in schwierigen Zeiten uneingeschränkt leistungsfähig geblieben ist“, sagte Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority (HPA).

Trotz Corona: Es gibt einen Lichtblick im Hafen

Auch fürs Gesamtjahr sieht es düster aus: Statistiker haben ein Minus von 11,4 Prozent ausgerechnet. „Das ist mit vielen Unsicherheiten behaftet, aber wenn wir nicht zweistellig verlieren, ist das ein Erfolg“, sagte Meier.

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Trotz der Rückgänge infolge der Pandemie sieht Mattern mittelfristig einen Lichtblick: „Ab Juni ist es durchaus möglich, dass wir mit dem langsamen Anfahren der Wirtschaft in China und in Europa auch wieder eine Zunahme der Schiffsabfahrten und wachsende Gütermengen im Hafenumschlag und dem Seehafenhinterlandverkehr sehen werden.“