Hamburg. Hamburg Messe mit Kurzarbeit. Gzuz und Til Schweiger äußern sich zur Maskenpflicht. Neue Zahlen zu Infizierten. Der Newsblog.
Trotz der Lockerungen wie der Öffnung vieler Geschäfte bestimmt das Coronavirus das Leben der Menschen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern weiterhin. Von diesem Montag an gilt eine Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und Geschäften. Hamburgs Schulen werden zwar schrittweise wieder geöffnet, aber für die Öffnung der Kitas gibt es noch kein konkretes Datum.
Am Wochenende hat die Hamburger Polizei erneut die Bürger für ihr Verhalten gelobt. Trotz des guten Wetters und der Verlockung zum öffentlichen Beisammensein seien eigentlich alle sehr diszipliniert unterwegs gewesen, hieß es.
Alle Entwicklungen zum Coronavirus im Norden im Newsblog (26. April):
- Kurzarbeit bei der Hamburg Messe
- Polizei Hamburg: Keine gravierenden Verstöße
- Digitale lange Nacht der Museen übertrifft Erwartungen
- Segelschiff „Thor Heyerdahl“ mit Schülern legt in Kiel an
- Gzuz von 187 Strassenbande mit Masken-Botschaft
- Händler fürchten zusätzliche Belastung wegen Maskenpflicht
- Maskenpflicht in Hamburg: Til Schweiger zeigt sich skeptisch
- 2630 Coronafälle in Schleswig-Holstein
- Coronakrise: Handel im Norden läuft eher schleppend an
- Coronavirus: Neue Zahlen zu Infizierten in Hamburg
- Europa Passage will Oberflächen keimfrei machen
- Corona: Hamburger Polizei schließt Shisha-Bar
HSV: Handballer rufen Dauerkartenbesitzer an
Nach dem Saisonabbruch geht der Hamburger Zweitligist HSV proaktiv auf seine über 2000 Dauerkartenbesitzer zu. Die Spieler sind angehalten, bis Donnerstag jeweils eine Liste mit bis zu 50 Ticketinhabern abzutelefonieren. Was dahintersteckt, lesen Sie hier.
Ratsherrn unterstützt Gastro-Szene mit Rettungsring-Pilsener
Um die Hamburger Gastronomie in der Coronakrise zu unterstützen, bietet die Ratsherrn Brauerei ein Unterstützer-Bier an. „Weil in dieser Zeit niemand allein dastehen soll, hat die Brauerei ihr Pilsener Bier in ein neues Gewand gekleidet – aus der traditionellen Halskrause wurde der nautische Rettungsring“, heißt es.
Ein Symbol, mit dem aber ganz konkret geholfen werden soll: Mit jedem erworbenen Vierer-Träger fließen drei Euro in den Ratsherrn-Sofort-Hilfe-Topf. So könne jeder einen Beitrag zum Erhalt der Gastro-Vielfalt leisten. Von Dienstag an kann das Unterstützer-Bier im Online-Shop, im Craft Beer Store (Lagerstraße 30a), im ausgewählten Lebensmitteleinzelhandel sowie in gut sortierten Getränke-Abholmärkten für 7,99 Euro erworben werden.
Kurzarbeit bei der Hamburger Messe
Die Hamburger Messe und Congress GmbH geht in Kurzarbeit. Nach Absage aller Termine bis zum Juni, hatte die Messe in der Woche vor Ostern bereits eine Betriebsruhe angeordnet. Die rund 250 Mitarbeiter mussten Überstunden abbummeln oder Urlaub nehmen. Ab Anfang Mai gilt Kurzarbeit. Das bestätigte ein Sprecher dem Abendblatt. Nach dem Ausbruch der Coronapandemie sind alle Messen abgesagt oder verschoben worden. Früheste Veranstaltung ist eine IT-Konferenz und Jobmesse Mitte Juni.
Polizei Hamburg: Keine gravierenden Verstöße
Sind die Hamburger disziplinierter als viele andere Deutsche in Corona-Zeiten? Trotz des tollen Ausgeh- und Ausflugs-Wetters haben sich am Wochenende die meisten Hamburger an die Regeln zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus gehalten und haben Abstand gehalten. „Es hat bestimmt den einen oder anderen Verstoß gegeben. Aber die sind nicht so gravierend, dass sie uns gemeldet wurden“, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag.
Zuletzt hatte die Polizei täglich 150 bis 300 Verstöße gegen das Kontaktverbot registriert und gleichzeitig die Hamburger für ihr gutes Verhalten gelobt. Die Verstöße bei der Demonstration hat die Polizei mal großzügig unerwähnt gelassen.
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Hamburg: Digitale lange Nacht der Museen übertrifft Erwartungen
Die lange Nacht der Museen war in Hamburg in der Nacht zum Sonntag komplett digital erlebbar. Vom Sofa aus konnten die Besucher über Facebook und YouTube unter virtuellen Rundgängen, Führungen, Musik und Liveschaltungen in 38 Museen wählen.
Am Ende der Nacht hatten Zehntausende dieses Angebot genutzt, wie der Museumsdienst Hamburg am Sonntag mitteilte. So seien über Facebook etwa 74.000 Personen erreicht worden, weitere 23 000 Zugriffe gab es über die Veranstaltungswebsite und die Liveschaltungen aus sechs beteiligten Museen hätten insgesamt gut 3700 Zuschauer verfolgt.
Die virtuellen Besucher konnten unter anderem im Medizinhistorischen Museum aus der Corona- in die Cholera-Zeit blicken, im Museum des FC St. Pauli wurden sie von Kuratoren durchs Millerntor geführt.
Ursprünglich waren für die Lange Nacht der Museen in den etwa 60 großen und kleinen Museen Hamburgs etwa 900 Veranstaltungen geplant. Sie mussten wegen des sich ausbreitenden Coronavirus abgesagt werden.
Segelschiff „Thor Heyerdahl“ mit Schülern legt in Kiel an
Endlich wieder Boden unter Füßen: Nach einer wochenlangen Reise ohne richtigen Landgang wegen der Coronapandemie ist das Segelschiff „Thor Heyerdahl“ am Sonntag in Kiel angekommen. Die 34 Schüler des „Klassenzimmers unter Segeln“ wurden nach sechseinhalb Monaten an Bord des Schiffes am frühen Mittag von ihren Familien empfangen. Dabei mussten die Eltern zueinander Abstand halten.
Es sei ein „trauriger Abschied“, sagte Kapitän Detlef Soitzek. Gemeinsam mit den Jugendlichen hat er fast 12.000 Seemeilen zurückgelegt. Auf der Reise wurden sie von der Coronaviruskrise überrascht. „Gestartet sind wir ganz normal und wir kommen jetzt zurück in eine andere Welt. Das hat uns schon schwer beschäftigt“, so der Kapitän.
Die Pandemie beeinflusste auch die Tour: Zuletzt wurden deswegen alle Landaufenthalte gestrichen. Seit den Azoren seien sie für 47 Tage nicht mehr an Land gewesen und hätten in dieser Zeit jeden Kontakt zur Außenwelt gemieden, so der Kapitän. Soitzek zeigte sich erleichtert darüber, dass Schüler und Besatzung deshalb nun nicht erneut für 14 Tage in Quarantäne müssen. „Das wurde von den Behörden Gott sei Dank akzeptiert, dass wir 47 Tage in einer Quarantänesituation waren.“
Hamburger Bootsbesitzer dürfen Boote für die Saison vorbereiten
Hamburger Bootsbesitzer dürfen ihre Boote fit für die Saison machen. Das sei unter Einhaltung der Corona-Abstandsregeln möglich, sagte ein Sprecher der Hamburger Wasserschutzpolizei. Die Regelung bezieht sich allerdings nur auf in Schleswig-Holstein liegende Boote. Dort dürften maximal zwei Personen auf ein Boot, das noch im Winterlager liegt.
Ein Ausflug ist den Bootsbesitzern dagegen nicht erlaubt. „Sie dürfen auf ihre Boote rauf und dürfen da auch rumwerkeln. Sie dürfen nur nicht rausfahren“, sagte der Sprecher weiter. Das sei von den Bootsstegen der Sportvereine heraus nicht erlaubt. Die Häfen sind sowohl in Hamburg als auch in Schleswig-Holstein geschlossen.
Gzuz von 187 Strassenbande mit Masken-Botschaft
Bei dem Thema Einhaltung von Regeln und gesetzlichen Vorgaben fällt einem Gzuz von 187 Strassenbande nicht unbedingt als Erstes ein. Doch das Coronavirus betrifft eben alle – auch Hamburger Skandal-Rapper. Und so postete Gzuz, mit bürgerlichem Namen Kristoffer Klauß, auf Instagram ein Foto, auf dem er eine babyrosafarbene Maske trägt.
Einige Fans kommentierten das Foto ironisch: "Sehr vorbildlich – wie man ihn aus den Videos kennt". "Seit wann hält Gzuz sich an Regeln?" Ein anderer Fan hingegen schlug Gzuz eine neue Geschäftsidee vor. "Macht mal Masken mit 187-Logo", lautet die Bitte an den Rapper.
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Händler fürchten zusätzliche Belastung wegen Maskenpflicht
Hamburgs Einzelhändler fürchten, dass sie durch die Einführung der Maskenpflicht am Montag zusätzliche Belastungen hinnehmen müssen. Die Maskenpflicht sei zwar richtig und wichtig, sagte Brigitte Nolte, Geschäftsführerin des Handelsverbandes Nord. Doch: "Es wird dem Händler auferlegt, das zu kontrollieren. Er haftet dafür, wenn die Kunden im Laden die Masken abnehmen".
In der neuen Verordnung ist festgelegt, dass bei Nichtbeachtung die Geschäftsinhaber Bußgelder in Höhe von 500 bis 1000 Euro zahlen müssen. "Der Branche sowas auch noch aufzuerlegen, ist nicht in Ordnung", sagte Nolte dazu.
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Für die Händler sind die Lockerungen im Einzelhandel bislang nicht so erfolgreich angelaufen wie erhofft. "Zu Wochenbeginn war die Frequenz an manchen Stellen in der Innenstadt ganz zufriedenstellend", so Nolte. In den Tagen danach aber seien die Zahlen entgegen den Erwartungen wieder gesunken. "Wir sind weit von der Normalität entfernt."
In den Städten im Norden herrsche schlicht keine Konsumlaune. "Ganz besonders gebeutelt ist der Textilhandel. Die Leute kaufen sich eben keine Frühlingsmode, wenn sie nur zu Hause bleiben sollen", sagte Nolte weiter.
Maskenpflicht ab Montag: Til Schweiger zeigt sich skeptisch
Der Schauspieler und Regisseur Til Schweiger steht der Maskenpflicht, die ab Montag in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Geschäften in Hamburg gilt, offenbar skeptisch gegenüber. Auf Instagram postete er ein Bild von den Peanuts-Figuren Snoopy und Charly Brown – samt provokanten Dialog.
2630 Coronafälle in Schleswig-Holstein – ein neuer Todesfall
Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 2630 gestiegen. Dies waren bis Sonnabendabend 18 Fälle mehr als nach der Meldung des Vortags, wie die Landesregierung am Sonntag mitteilte.
Die Zahl der Corona-Todesfälle erhöhte sich auf 96. Das heißt, es gab einen weiteren Toten. Er wurde aus dem Kreis Stormarn gemeldet.
87 Menschen sind derzeit in klinischer Behandlung – und damit zwölf weniger als nach der Vortagsmeldung. Rund 1900 Corona-Infizierte sind nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts mittlerweile genesen, wie die Landesregierung mitteilte.
Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen
- Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das Sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Hände waschen
- Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
- Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
- Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten
Coronakrise: Handel im Norden läuft eher schleppend an
Der Handel im Norden kommt nach wochenlanger Zwangsschließung der Geschäfte offenbar nur schleppend wieder in Gang. Die Mehrzahl der Händler habe in der ersten Woche nach Wiederöffnung im Schnitt nur halb so hohe Tagesumsätze erzielt wie im Vorjahr, sagte Mareike Petersen vom Handelsverband Nord am Sonntag.
Besser seien die Geschäfte im Bereich Garten und Freizeit gelaufen. „Alles, was irgendwie mit Outdoor zu tun hat, verzeichnete regen Zulauf“, konstatierte Petersen.
Virtuelle Tour durch das Hamburger Rathaus für Kinder
Da im Hamburger Rathaus wegen der Coronapandemie derzeit keine Führungen für Kinder angeboten werden können, gibt es nun eine virtuelle Entdeckungstour durch das prachtvolle Gebäude. Zudem können die Jungen und Mädchen an einem Rathaus-Quiz teilnehmen.
Schüler 46 Tage ohne Landgang: "Thor Heyerdahl" kommt zurück
Nach wochenlanger Irrfahrt wird das Segelschiff "Thor Heyerdahl" am Sonntag in Kiel zurückerwartet. Am Seefischmarkt in Kiel-Wellingdorf werden die Schüler von ihren Familien empfangen, teilte das Projekt "Klassenzimmer unter Segeln" am Freitag mit.
Durch die Coronakrise hatten sich alle weiteren Landaufenthalte zum Ende der Reise erledigt. Die letzten 46 Tage hätten die Schüler durchweg auf dem Schiff verbracht. Nach Informationen des Projekts haben die 34 Jugendlichen sechseinhalb ereignisreiche Monate in fremden Ländern und auf hoher See verbracht. Zur Tagesordnung gehörte der Schulunterricht genauso wie die Vermittlung nautischer Fachkenntnisse.
Coronavirus: Neue Zahlen zu Infizierten in Hamburg
Rund 3200 Hamburger sind laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) nach einer Infektion mit dem Coronavirus inzwischen wieder genesen. Das sind etwa Hundert mehr als noch am Vortag. Die Gesundheitsbehörde meldete 47 neue Coronafälle (31 waren es am Vortag), die Gesamtzahl stieg somit auf 4636, die sich bislang mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert haben. Somit sind aktuell noch rund 1300 Hamburger mit dem Virus infiziert.
Der Zahl der Coronatoten ist laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin um zwei Personen auf 133 gestiegen. Das RKI zählt 140 Tote (139 waren es am Vortag) für Hamburg.
Aktuell werden 180 Personen mit dem Wohnsitz Hamburg wegen einer Erkrankung mit Covid-19 stationär in Krankenhäusern behandelt (am Vortag waren es 187 Patienten). Davon befinden sich 59 auf der Intensivstation (Vortag 58).
Europa Passage will Oberflächen keimfrei machen
Die Hamburger Europa Passage setzt im Kampf gegen das neuartige Coronavirus auf eine spezielle Beschichtung sowie UV-Bestrahlung der Oberflächen und Rolltreppen. Von Montag an sollen so die Handläufe an den 14 Rolltreppen, sämtliche Türklinken, Fahrstuhlknöpfe und alle anderen Oberflächen des Einkaufszentrums nahezu keimfrei gehalten werden.
Damit sei das Ansteckungsrisiko – zumindest durch Oberflächenberührungen – im öffentlichen Bereich der Europa Passage für die Kunden nahezu vollständig ausgeschlossen, sagte eine Sprecherin. Dem Unternehmen war kein anderes Einkaufszentrum in Deutschland mit gleicher Technologie bekannt. Der Einbau der Technologie und das Aufbringen der antimikrobiellen Beschichtung habe etwa 100.000 Euro gekostet. I
Die spezielle Beschichtung mit Titandioxid, die von einem deutschen Start-up-Unternehmen von zwei Frauen aus Köln entwickelt wurde, sei auf 450 Quadratmeter Flächen aufgetragen worden. Zudem wurde in den Rolltreppen eine Anlage eingebaut, mit der mittels Hochleistungs-UV-Lampen Keime, Bakterien und Viren sowie Pilze durch die Strahlung in Sekundenschnelle unschädlich gemacht werden.
Corona: Hamburger Polizei schließt Shishabar
Die Polizei hat eine illegal geöffnete Shishabar in der Wandsbeker Marktstraße im Hamburger Stadtteil Wandsbek geschlossen. Die Beamten entdeckten am Sonnabendabend rund 20 Menschen in der Bar, wie ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen sagte. Sie seien nicht miteinander verwandt gewesen.
Die Shishabar wurde anschließend aufgrund des Verstoßes gegen die Allgemeinverfügung zur Eindämmung des Coronavirus geschlossen. Dem Betreiber der Bar droht nun ein Bußgeld.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
Trotz Corona nur vereinzelt Hochzeiten in Hamburg abgesagt
Trotz der Coronakrise verschieben die meisten Paare die geplante Trauung nicht, obwohl es aus Infektionsschutzgründen strenge Auflagen in den Standesämtern gibt. „Das Verständnis für die besondere Situation unter den Brautpaaren ist groß und die Kooperationsbereitschaft ebenfalls“, sagte Dennis Imhäuser, Bezirksamtssprecher in Harburg.
Bei einer Trauung im Standesamt dürfen aufgrund der bestehenden Allgemeinverfügung derzeit nur das Brautpaar, der Standesbeamte sowie die im Haushalt lebenden Kinder anwesend sein. Trauzeugen oder Angehörige sind nicht zugelassen. Am Trautisch ist eine Plexiglasscheibe angebracht. Der Standesbeamte oder die Standesbeamtin darf den frisch Vermählten nicht per Handschlag gratulieren.
Nach Angaben der Behörde sagen derzeit im Schnitt pro Woche nur ein bis zwei Paare ihren Trautermin in einem Hamburger Standesamt ab. Im Vergleich zum Vorjahr sind das weniger Absagen: Dort haben durchschnittlich pro Woche zwei bis drei Paare die Trauung abgesagt oder verschoben. Die meisten Paare vereinbarten bei der Absage direkt einen neuen Termin.
Schleswig-Holsteiner können am Sonntag einkaufen
Wenige Tage vor der Einführung der Maskenpflicht auch in Schleswig-Holstein werden an diesem Sonntag mehrere Einzelhandelsgeschäfte im Land von 11 bis 17 Uhr ihre Türen für Kunden öffnen. Hintergrund ist eine Ausnahmeregelung der Landesregierung.
Wegen der Coronapandemie ist die von März bis Oktober geltende Bäderregelung, die in Touristenorten Sonntagsöffnungen für sechs Stunden erlaubt, eigentlich derzeit ausgesetzt. Bis Mai hat das Land nun aber zwei Sonntagsöffnungen erlaubt, um die Kundenströme zu entzerren. Die Regelung soll kein Aufruf zum Shopping sein, hatte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) dazu gesagt. Für den 1. Mai selbst gilt die Ausnahmeregelung nicht.
Dank dieser Erlaubnis können am Sonntag nun Wochenmärkte sowie Geschäfte mit maximal 800 Quadratmetern öffnen. Supermärkte, Apotheken, Drogerien, Poststellen, Baumärkte und der Großhandel dürfen unabhängig von ihrer Größe verkaufen. In den Läden wird dabei noch keine Maskenpflicht bestehen. Die kommt in Schleswig-Holstein erst am Mittwoch. Unabhängig davon müssen natürlich in allen Geschäften und Orten die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.
Leonhard: Fahrplan für Kita-Öffnung bis 30. April
Eine schrittweise Öffnung der Kindertagesstätten ist bis Anfang Mai bundesweit nicht absehbar. Dennoch erarbeiten die Familienminister der Länder bereits jetzt einen Fahrplan dafür. „Wir arbeiten das in diesen Tagen in den Ländern aus und werden den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten bis zum 30. April einen Beschlussvorschlag der Familienminister vorlegen“, sagte Hamburgs Familiensenatorin Melanie Leonhard (SPD).
Die Politikerin ist bei den Planungen gemeinsam mit ihrem Amtskollegen aus Nordrhein-Westfalen federführend. „Wenn wir nicht wollen, dass die Eltern aus Verzweiflung irgendwann wieder die Kinder durch Großeltern und andere betreuen lassen, dann müssen wir dieses Thema jetzt intensiv abwägen.“
Auf ein konkretes Datum für eine Öffnung konnte und wollte Leonhard sich dabei noch nicht festlegen. „Mein Wunsch ist, dass es nicht mehr so lange dauert. Prävention hat im Moment Vorrang. Jede künftige Entscheidung muss aber am Wohl der Kinder Maß nehmen. Es geht darum, die Rechte von Kindern, die Bedürfnisse von Eltern und den Schutz der Gesundheit, auch von Erzieherinnen und Erziehern, in Einklang zu bringen.“
Das müsse auf einem Niveau passieren, „bei dem die Länder natürlich noch Möglichkeiten haben, das individuell auszugestalten.“ Das sei wichtig, weil die Situation nicht nur in den Kitas einer Stadt, sondern auch in den Kommunen sehr unterschiedlich sei. Eine für alle Kitas gleichermaßen gültige starre Regel könne es deshalb nicht geben.
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