Hamburg. Schleswig-Holstein erlaubt Nutzung von Zweitwohnungen. Auch Hamburger Polizei trägt Schutzmasken. Der Newsblog.

In Hamburg sind bis Donnerstag mehr als 100 Menschen an dem Coronavirus gestorben. Die Zahlen der Corona-Genesenen nehmen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern weiterhin zu. Erste Geschäfte haben seit Montag geöffnet, der Schulbetrieb wird kommende Woche in Hamburg langsam aufgenommen, und auch in den U- und S-Bahnen wird es wieder voller.

Um zu verhindern, dass sich durch die Lockerungen viele Menschen mit dem Coronavirus infizieren, gilt von Montag an in Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern in öffentlichen Verkehrsmitteln und teilweise auch im Einzelhandel die Maskenpflicht. In Schleswig-Holstein gilt sie ab Mittwoch.

Derweil werden immer mehr Veranstaltungen verschoben oder abgesagt – so auch die Hamburg Harley Days. Nachdem das kontroverse Großevent auf dem Großmarkt mit Motorradparade durch die Stadt zunächst vom Juni in den August verlegt wurde, fällt es nach Abendblatt-Informationen nun komplett aus.

Alle Entwicklungen zum Coronavirus im Norden im Newsblog (23. April):

Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

Marine sagt Großmanöver in der Ostsee wegen Pandemie ab

Die Marine hat am Donnerstag ihr Herbstmanöver „Northern Coasts“ in der Ostsee wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Die Großübung hätte vom 28. August bis 10. September im Kattegat sowie der westlichen und mittleren Ostsee stattfinden sollen.

Als Hauptorganisator habe der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, das multinationale Manöver in einem Schreiben an die beteiligten Partner abgesagt, teilte die Marine mit. Wie Krause in seinem Schreiben aufführe, seien für die voraussehbare Zukunft die meisten militärischen Übungen in Europa abgesagt worden.

In diesem Jahr wäre Dänemark Gastland der deutschen Einladungsübung gewesen, eine Funktion, die jedes Jahr wechselt. Im vergangenen Jahr hatten mehr als 40 Schiffen mit rund 3000 Soldaten aus 18 Nationen an dem zweiwöchigen Manöver teilgenommen.

Nach Infektionswelle in Krebsstation: UKE erkennt "Veränderungsbedarf"

Einigkeit über das weitere Vorgehen herrscht zwischen der Gesundheitsbehörde und dem UKE, nachdem eine Infektionswelle die Krebsstationen des Klinikums getroffen hatte. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums, sprach vor einem „konsensualen“ Gespräch mit der Gesundheitsbehörde. Das UKE habe erkannt, dass es einen „Veränderungsbedarf“ gebe. Es habe allerdings zu damaligen Zeitpunkt formal richtig gehandelt.

Am Montag hatte es ein Treffen von UKE-Verantwortlichen und Behördenmitarbeitern gegeben. Das Ergebnis hatte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) so zusammengefasst: Künftig solle die Klinik bereits ab dem ersten Infizierten, der nicht bereits als Covid-19-Patient aufgenommen worden sei, dem Gesundheitsamt einen Ausbruch des Erregers melden. Dies sieht auch eine neue Richtlinie des RKI vor. Das UKE betont weiterhin, bereits zuvor ärztlich und hygienisch alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen zu haben. Nach Einschätzung der Klinik hat es unter den Mitarbeitern bislang insgesamt wenig Covid-19-Fälle gegeben. „Seit März bis heute waren es 67 Kollegen“, sagt Göke. Nur drei von ihnen mussten stationär behandelt werden. 29 sind genesen und arbeiten wieder.

Coronapolitik: Händler kritisieren „Flickenteppich“

Hamburgs Groß- und Außenhändler sind zwar mit dem Coronakrisenmanagement des Bundes und der Landesregierungen sowie mit den jüngsten Lockerungen überwiegend zufrieden. Die Firmen wünschen sich aber eine stärkere regionale Einheitlichkeit der Maßnahmen. Das geht aus einer Umfrage des AGA Unternehmensverbands vor, die dem Abendblatt vorliegt. Von den Mitgliedsunternehmen werde kritisiert, dass „Deutschland einem Flickenteppich gleicht“, was die Abwehr der ökonomischen Folgen der Pandemie angeht, sagt AGA-Präsident Hans Fabian Kruse: „Das bremst Planbarkeit und Transparenz für die Unternehmer.“

32 Prozent der Hamburger Betriebe haben schon Kurzarbeit beantragt, bei rund zehn Prozent der Firmen wird zu 100 Prozent kurzgearbeitet. Eine Mehrheit der Unternehmen (60 Prozent) hält nach eigener Einschätzung unter den jetzigen Bedingungen mehr als zwei Monate durch, manche trauen sich das sogar unbegrenzt zu (21 Prozent). „Das ist eine deutliche Verbesserung zu unserer Umfrage vor vier Wochen, als nur 50 Prozent angaben, länger als acht Wochen beziehungsweise unbegrenzt durchhalten zu können“, so Kruse. Auch daran zeige sich, dass viele Unternehmer durch die am Montag umgesetzten Lockerungen neue Hoffnung schöpften.

Hamburger Firmen zufrieden mit Soforthilfe

Die von Bund und Ländern veranlassten Coronasoforthilfen sind bei rund einem Drittel der Hamburger Betriebe schon eingetroffen. Auch die Vergabe der KfW-Förderkredite wird überwiegend positiv bewertet: 56 Prozent der Unternehmer gaben an, dass die Zusammenarbeit mit den Banken gut oder sehr gut läuft. Allerdings besteht hier nach Einschätzung des AGA „deutlich Luft nach oben“. Denn fast jeder vierte Befragte gab an, dass die Zusammenarbeit schlecht oder sehr schlecht ist.

Warum die Zahl der Kurzarbeit-Anträge sinkt

Da wollten wohl viele Hamburger Unternehmen ganz sicher gehen und haben anfangs ihre Anträge auf Kurzarbeit mehrfach bei der Arbeitsagentur eingereicht, zunächst auf elek­tronischem Weg und die ausgedruckte Anzeige direkt mit der Post hinterher. Nur so lässt sich der überraschende Rückgang der Anzeigen zur Kurzarbeit erklären. Wurden in der vergangenen Woche noch 26.900 Anzeigen (davon wohl viele doppelte) gezählt, so sind es jetzt 22.800. Das ist ein Rückgang um 18 Prozent. Grund zur Entwarnung gibt es wegen des Rückgangs aber noch nicht.

„Uns erreichen weiterhin Hunderte neue Anzeigen pro Woche“, sagt Sönke Fock, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit. Am nächsten Donnerstag werden die Zahlen zum Hamburger Arbeitsmarkt vorgestellt. Unternehmen, die für den Monat April Kurzarbeit anzeigen wollen, sollten den Online-Dienst über www.arbeitsagentur.de/services nutzen, rät Fock den Firmen.

Fielmann spendet auch Uniklinik 1000 Schutzbrillen

Nach dem Hamburger UKE erhält nun auch das UKSH eine Spende von 1000 Schutzbrillen vom Hamburger Brillenhersteller Fielmann erhalten. „Wir freuen uns sehr über die Spende und bedanken uns bei der Fielmann AG“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. Die jeweils 500 Brillen für die Standorte Lübeck und Kiel werden "insbesondere auf den Stationen mit Covid-19-Patienten" einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Mitarbeiter leisten, so Scholz weiter.

Fielmann hatte bereits Ende März einen Teil seiner Produktion auf die Herstellung von Schutzbrillen umgestellt und angekündigt, dass die ersten 20.000 Exemplare kostenfrei an rund 300 Kliniken und andere medizinische Einrichtungen in Deutschland übergeben werden.

Hamburger Polizei trägt ab Montag Schutzmasken

Wenn am Montag die allgemeine Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln in Kraft tritt, werden auch Hamburgs Polizisten ihre Uniform umstellen. Wie die Polizei via Twitter mitteilte, werden die Beamten über die dann geltenden Regeln hinaus "bei der Begegnung mit Bürgerinnen und Bürgern im Alltag Schutzmasken tragen", so Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. Es sei ihm "wichtig, dass wir in jeder Situation für die Menschen in dieser Stadt da sind und sich die Hamburgerinnen und Hamburger jederzeit auf ihre Polizei verlassen können".

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Schleswig-Holstein erlaubt Zweitwohnungsbesitzern Nutzung

Zweitwohnungen in Schleswig-Holstein sollen vom 4. Mai an wieder von ihren Besitzern genutzt werden dürfen. Das teilte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag nach einer Telefonkonferenz der Landesregierung mit Landräten und Oberbürgermeistern mit. Günther, der zu der Schalte eingeladen hatte, betonte, man habe sich darauf verständigt, die Eigennutzung von Zweitwohnungen auf den Inseln und Halligen sowie dem Festland dann möglichst wieder zuzulassen. Nur vermietet werden dürfen sie noch nicht.

An dem Gespräch nahmen außer Günther unter anderem auch Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) sowie Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) teil. Einig war die Runde, dass die Verständigung selbstverständlich unter dem Vorbehalt des weiteren Infektionsgeschehens stehe und dass dieses sorgfältig beobachtet werden müsse.

Mit dem Blick auf die in der Landesverordnung bestehenden Betretungsverbote für Inseln und Halligen und deren beschränkte medizinische Versorgungskapazitäten sei das Gesundheitsministerium zu dem Ergebnis gekommen, dass in einer nächsten Lockerungsstufe die Eigennutzung von Nebenwohnungen hier unter einer Auflage zugelassen werden könne.

In den vergangenen Tagen eskalierte im Norden der Streit um die Nutzung von Zweitwohnungen. Ministerpräsident Daniel Günther verkündete vergangene Woche die Rücknahme des Zweitwohnungs-Nutzungsverbots. Doch die Kreise Ostholstein, Schleswig-Flensburg und Nordfriesland hatten daraufhin neue Allgemeinverfügungen erlassen, sodass das Verbot weiter bis zum 3. Mai besteht.

Veranstalter sagt New Stadtpark-Revival im September ab

Der Veranstalter Wölk Event Hamburg GmbH hat seine drei Motorsportveranstaltungen im Norden abgesagt. Für ein Event ist bereits ein Ersatztermin gefunden. Die Rügenclassics, die vom 21. bis zum 23. Mai geplant waren, werden auf Anfang Oktober verlegt. Die Rallye soll zwischen dem 1. und 3. Oktober stattfinden.

Für die Rust´n´Dust in Teterow (Mecklenburg-Vorpommern), die vom 17. bis zum 19. Juli geplant war, gibt es noch keinen Ersatztermin. Auch für das New Stadtpark-Revival in Hamburg gibt es noch keinen Ausweichtermin. Die Veranstaltung, die an die historischen Rennen im Stadtpark von 1934 bis 1952 angelehnt ist, war für den 5. und 6. September geplant. Schauplatz des Rennens ist die City Nord.

Laut Veranstalter behalten alle Buchungen für die neuen Termine ihre Gültigkeit.

Mecklenburg-Vorpommern: Besitzer dürfen wieder in Ferienwohnungen

Besitzer von Ferienwohnungen dürfen vom 1. Mai an wieder nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Zudem können heimische Dauercamper auf die Campingplätze zurückkehren. Das gab Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag nach einer Telefonkonferenz von Branchenvertretern und der Landesregierung bekannt.

Corona: Kurzarbeitergeld kommt zu spät

Das von der großen Koalition erhöhte Kurzarbeitergeld wird nach Auffassung der Gewerkschaft Nahrung- Genuss-Gaststätten (NGG) kaum bei den rund 60.000 Beschäftigten des Hotel– und Gaststättengewerbes in Hamburg ankommen. „Gerade die ersten drei Monate sind entscheidend für eine schnelle Unterstützung für die Arbeitnehmer“, sagte NGG-Landesgeschäftsführerin Silke Kettner am Donnerstag. Das Kurzarbeitergeld steigt nach den jüngsten Beschlüssen erst vom vierten Bezugsmonat an. Jedoch könnten etliche Beschäftigte jetzt ihre laufenden Kosten nicht bedienen, ergänzte die NGG-Chefin.

Sollte eine „richtigerweise langsame Öffnung“ in der Branche kommen, werde faktisch keine Unterstützung bei den Beschäftigten ankommen, kritisierte Kettner. Das Kurzarbeitergeld soll befristet bis zum Jahresende erhöht werden - ab dem vierten Bezugsmonat auf 70 Prozent des letzten Netto-Lohns (77 Prozent für Haushalte mit Kindern) und ab dem achten Monat auf 80 Prozent (87 Prozent mit Kindern). Zu Beginn bleibt es bei den bisherigen 60 Prozent oder 67 Prozent des Nettoeinkommens. Die Gewerkschaft befürchtet „massive soziale Verwerfungen und Privatinsolvenzen“. Die Arbeitnehmervertreterin verlangte, dass alle Verbände der Branche ein Konzept zur Zukunft des Gastgewerbes entwickeln.

Erzbistum Hamburg: Keine Gottesdienste vor dem 10. Mai

Im katholischen Erzbistum Hamburg bleiben öffentliche Gottesdienste wegen der Corona-Krise weiter ausgesetzt. Frühestens ab 10. Mai könnte es wieder möglich werden, Gottesdienste mit Gemeinde zu feiern, heißt es in einem Brief von Generalvikar Ansgar Thim an alle Pfarreien in Hamburg, Mecklenburg und Schleswig-Holstein, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Auch Freiluftgottesdienste, die nach den staatlichen Vorschriften in Mecklenburg-Vorpommern wieder erlaubt seien, sollten unterbleiben: "Bei allen Gedanken in Richtung Lockerungen müssen wir nach wie vor auf den Schutz der Schwächeren und die Solidarität aller achten", so Thim.

Rechtzeitig vor dem 10. Mai will das Erzbistum neue Handlungsempfehlungen herausgeben. Darin sollen auch Informationen zum Umgang mit Firmungen, Erstkommunionfeiern und Hochzeiten enthalten sein.

Arbeitsagentur: Auch in der Coronakrise Azubis einstellen

Die Hamburger Arbeitsagentur hat an Firmen und Handwerksbetriebe appelliert, auch in der Corona-Krise an der Ausbildung festzuhalten und in diesem Jahr neue Azubis einzustellen. Gleichzeitig forderte Agenturchef Sönke Fock die Schulabsolventen am Donnerstag auf, sich von ihrem Berufswunsch nicht abbringen zu lassen. Viele Betriebe informierten über soziale Medien über ihre Ausbildungsangebote und berieten auch online. „Daher besteht kein Grund zur Verunsicherung, zumal fast alle Wirtschaftsbereiche weiterhin Nachwuchs brauchen und suchen: Handwerk, Logistik, IT, Gesundheitswesen, der öffentliche Dienst oder Industrie.“

Der Agenturchef hofft, dass trotz Wirtschaftskrise die hohe Ausbildungsbereitschaft Hamburger Unternehmen bestehen bleibe. „Ob sich coronabedingt das Gesamtangebot freier Lehrstellen zum Herbst verringert, bleibt abzuwarten.“ Es gebe derzeit mehr als 5000 freie Ausbildungsplätze. 2019 wurden laut Agentur mehr als 14 000 Ausbildungsverträge unterschrieben. Über alle drei Jahrgänge werden derzeit rund 41 000 Nachwuchskräfte qualifiziert. Die „Fachkräfte von Morgen“ würden benötigt, weil sie ausscheidende Spezialisten ersetzen müssen. 173 000 Beschäftigte in Hamburger Unternehmen seien zwischen 55 und 65 Jahre alt, teilte die Agentur mit.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

Kahrs zeigt modische Masken

Ab Montag müssen in Hamburg in Bus und Bahn und teilweise auch im Einzelhandel Schutzmasken getragen werden. Dass diese Masken ganz und gar nicht langweilig aussehen müssen, zeigt der Hamburger Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs (SPD). Auf Instagram postete er ein Bild mit modischen Masken. Dazu schrieb der Politiker: „Masken können auch schön sein.“

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120 Corona-Infektionen in Erstaufnahmeeinrichtung

In der unter Quarantäne stehenden Erstaufnahmeeinrichtung in Bremen-Vegesack sind 120 der insgesamt 374 Bewohnerinnen und Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei 69 stehe das Ergebnis noch aus, teilte Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) am Donnerstag mit. Allen positiv Getesteten gehe es gut. Keiner liege krank im Bett oder sei im Krankenhaus. „Es gibt Menschen, die sich mit dem Virus infizieren, die aber nichts spüren.“

In der Einrichtung in der Lindenstraße ist die Erstaufnahme aufgrund der Corona-Infektionen gestoppt. Neuankömmlinge werden in einer Außenstelle in Bremen Obervieland untergebracht. Stahmann zeigte Verständnis für Kritik an den Bedingungen in der Lindenstraße, mahnte aber zur Sachlichkeit. Das vierstöckige Gebäude in Vegesack sei 2016 umgebaut worden und baulich in gutem Zustand. Der Begriff „Lager“ sei nicht passend. Die Einrichtung lasse sich keineswegs vergleichen mit den „slumartige Verhältnissen“ in Lagern in Griechenland, der Türkei oder anderen Ländern, wo Zehntausende Menschen zusammengepfercht leben müssten, obwohl nur Platz für 3000 sei.

In dem für 750 Menschen ausgelegten Gebäude in Vegesack soll das W-LAN-Netz verstärkt, die Lüftungsanlage in eine Klimaanlage umgewandelt und bis Ende nächste Woche ein Konzept für ein neutrales Beschwerdesystem erarbeitet werden. In Bremen werden alle Bewohner von Erstaufnahmeeinrichtungen getestet, auch wenn sie keine Symptome aufweisen. Das sollte aus Sicht Stahmanns bundesweit Schule machen und unter anderen für Menschen in Pflegeheimen, Flüchtlingsunterkünften und Krankenhäusern gelten. Das sei wichtig, da den Betroffenen nicht bewusst sei, dass sie infiziert seien und andere anstecken könnten.

Maskenpflicht in Hamburg: Bürgermeister beantwortet Fragen:

Maskenpflicht in Hamburg: Bürgermeister beantwortet Fragen
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    Geld für Crowdfunding-Kampagnen aus Corona-Schutzschirm

    Die Hamburger Behörde für Kultur und Medien und die Hamburg Kreativ Gesellschaft unterstützen ab sofort Hamburger Crowdfunding-Kampagnen finanziell. Wer für die Umsetzung einer Geschäftsidee Geld sammelt, kann eine Förderung von bis zu 5000 Euro beantragen. Das Angebot gilt branchenübergreifend. Die Zuschüsse dürfen für kreativwirtschaftliche Leistungen wie etwa Fotos, Texte, Videos oder Grafikdesign eingesetzt werden, die in der Hamburger Kreativwirtschaft in Auftrag gegeben werden. Insgesamt 225.000 Euro aus dem Hilfspaket Kultur des Hamburger Corona Schutzschirmes stehen für Crowdfunding-Projekte bereit.

    Antragsberechtigt sind Unternehmer (Gewerbe und freie Berufe), Unternehmen, Vereine und Stiftungen aus Hamburg, die eine Crowdfunding-Kampagne starten wollen und kreative Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung ihrer Kampagnen benötigen. Crowdfunding-Kampagnen mit einem ersten Fundingziel in Höhe von 2000 Euro bis 5000 Euro erhalten maximal 1000 Euro Förderung, mit einem Fundingziel von 5000 Euro bis 10.000 Euro gibt es maximal 3000 Euro Förderung, bei einem Ziel von 10.000 Euro oder mehr sind maximal 5000 Euro Förderung möglich. Der einmalige Zuschuss kann ausschließlich für kreativwirtschaftliche Dienstleistungen, die für die Vorbereitung und Durchführung einer Crowdfunding-Kampagne benötigt werden, beantragt werden. Das Förderprogramm endet, wenn die Mittel in Höhe von 225.000 Euro aufgebraucht sind. Unterlagen und Informationen können unter www.kreativgesellschaft.org/kampagnenfoerderung abgerufen werden.

    Corona: Narkosemittel stark nachgefragt

    Die Coronapandemie führt zu einer verstärkten Nachfrage nach dem Narkosemittel Propofol. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) habe aber Vorräte des Mittels für mindestens einen Monat, sagte der Sprecher des UKSH, Oliver Grieve, am Donnerstag in Kiel. Die Ware sei kontingentiert, aber grundsätzlich ausreichend, sagte er. „Wir bestellen das Mittel auch regelmäßig nach“, sagte er. Propofol wird unter anderem zur Sedierung von Patienten während der künstlichen Beatmung verwendet. Zuvor hatten die „Lübecker Nachrichten“ berichtet. Das UKSH hat Standorte in Kiel und Lübeck.

    „Die Coronapandemie führt weltweit zu einem gestiegenen Bedarf an Arzneimitteln zur intensivmedizinischen Behandlung und damit auch zu einer Verknappung dieser Arzneimittel“, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums. Bund und Länder überwachten die Qualität der Arzneimittelversorgung kontinuierlich und stimmen sich über notwendige Steuerungsmaßnahmen ab. „Zudem sind die Krankenhäuser bestrebt, die Versorgungsqualität durch eine risikoorientierte Priorisierung dieser Arzneimittel zu optimieren und können sich in Notfällen untereinander aushelfen“, sagte der Sprecher.

    Kliniksprecher Grieve sagte zudem, es sei auch geplant, Propofol in den Krankenhaus-Apotheken selbst herzustellen. „Außerdem stehen mehrere alternative Narkosemittel zur Verfügung.“

    Corona: Weiterhin keine Elternbeiträge für Kita-Notbetreuung

    Während in Kindertageseinrichtungen der Regelbetrieb in der Coronakrise eingeschränkt ist und nur eine Notbetreuung angeboten wird, finanziert die Stadt Hamburg die Einrichtungen weiterhin vollständig. Auch nach der Krise sollen alle Betreuungsplätze zur Verfügung stehen, teilte die Sozialbehörde mit.

    „Die Covid-19-Pandemie und ihre Auswirkungen stellen die Stadt und die sozialen Einrichtungen vor viele Herausforderungen, die nur solidarisch bewältigt werden können. Dies gilt auch und gerade für die Kindertagesbetreuung“, heißt es in der Vereinbarung, die die Sozialbehörde und die Kita-Verbände, unter anderem die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW), heute getroffen haben.

    Eltern müssen für den Zeitraum der Notbetreuung (bis zum 6. Mai) keine Beiträge zahlen. Das hatte die Sozialbehörde bereits Mitte März entschieden. Bis zum 6. Mai bieten Kitas weiterhin nur eine Notbetreuung an. Seit dem 22. April können diese auch Alleinerziehende wahrnehmen.

    Hilfen für coronabelastete Familien

    Angesichts starker Belastungen der Familien in der Corona-Krise hat Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard auf vielfältige Hilfsangebote der Stadt hingewiesen. Viele Familien seien von den wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie betroffen, erklärte die SPD-Politikerin am Donnerstag. Neben Fragen der Existenzsicherung infolge von Einkommensverlusten stünden dabei die Themen Erziehung, Hilfe bei Konflikten sowie die Kinderbetreuung im Mittelpunkt. Hier könne die Stadt Unterstützung leisten.

    Sozialsenatorin Melanie Leonhard weist auf vielfältige Hilfsangebote der Stadt hin (Archivbild).
    Sozialsenatorin Melanie Leonhard weist auf vielfältige Hilfsangebote der Stadt hin (Archivbild). © Roland Magunia / FUNKE Foto Services

    „Hamburg verfügt über ein breit aufgestelltes System der Familienförderung, das sich in kürzester Zeit den aktuellen Bedingungen angepasst hat und allen Familien offen steht“, sagte Leonhard und verwies auf das Sozialschutzpaket, das Familien verschiedene Leistungen anbiete. Auch helfe ein Notfall-Kinderzuschlag mit bis zu 185 Euro monatlich pro Kind zusätzlich zum Kindergeld, wenn kleine Einkommen nicht zum Lebensunterhalt reichen.

    Weitere Leistungen könnten Familien aus dem Bildungs- und Teilhabepaket beziehen, bei Verdienstausfällen wegen Kinderbetreuung während der Pandemie unter Umständen auch nach dem Infektionsschutzgesetz. Bei Fragen der Erziehung und Problemen in der Familie stünden beispielsweise Elternschulen, Erziehungsberatungsstellen und Familienteams zur Verfügung.

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    Keine Corona-Neuinfektionen mehr in Rostock

    In Mecklenburg-Vorpommerns einziger Großstadt Rostock ist seit 14 Tagen keine Neuinfektion mit dem neuartigen Coronavirus mehr bekannt geworden. „Der letzte zurzeit an Covid-19 erkrankte Rostocker konnte jetzt aus der Quarantäne entlassen werden“, teilte Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) am Donnerstag mit. Einzelne Rostocker, die in den vergangenen Tagen als neuinfiziert in der Statistik auftauchten, lebten zurzeit nicht in der Stadt, sagte ein Stadtsprecher. Natürlich könne sich die Situation minütlich ändern, räumte er ein. Rostock hat mehr als 200.000 Einwohner.

    Auch in Mecklenburg-Vorpommern generell steigt die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus weiterhin nur leicht an. Am Mittwoch (Stand 16.00 Uhr) waren im Vergleich zum Vortag drei neue Fälle gemeldet worden, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. Insgesamt erhöhte sich die Zahl damit auf 657. Bisher starben 15 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19.

    Oberbürgermeister Madsen führt den Stopp der Neuinfektionen in Rostock auf die frühzeitig ergriffenen Maßnahmen zurück, wie die Absagen von Konzerten und Ansammlungen großer Menschenmengen, die Schließungen von Schulen und Kitas, das Herunterfahren der Stadtverwaltung und von Rostock insgesamt. Aber auch der Ausbau der Kapazitäten im kommunalen Klinikum Südstadt Rostock und das schnelle Einsetzen des Verwaltungsstabes habe sich gelohnt.

    Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

    • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
    • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
    • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
    • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
    • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

    Eurowings fliegt wieder von Hamburg nach Stuttgart

    Jeweils zehn Abflüge und Ankünfte standen am Donnerstag auf dem Flugplan des Hamburger Airports. Ein Ziel war nach einer Pause wieder dabei: Stuttgart. Gut zwei Wochen lang wurde die dortige Start- und Landebahn saniert, nun ist der Flughafen der baden-württembergischen Landeshauptstadt wieder geöffnet.

    Die Lufthansa-Billigtochter Eurowings teilte am Donnerstag mit, bis zu sechsmal wöchentlich Hamburg und Stuttgart miteinander zu verbinden. Am Donnerstag und Freitag stehen im Fuhlsbüttler Rumpfflugplan zudem noch als Ziele Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln/Bonn sowie Zürich und Amsterdam.

    Eurowings-Flieger steuern nun auch wieder Stuttgart an.
    Eurowings-Flieger steuern nun auch wieder Stuttgart an. © dpa Picture-Alliance/Marijan Murat

    CDU: Koalitionsvertrag muss sich auf Corona-Folgen konzentrieren

    Die Hamburger CDU hat SPD und Grüne aufgefordert, die Folgen der Corona-Krise ins Zentrum ihrer Koalitionsverhandlungen zu stellen. „Es ist jetzt nicht die Zeit für grüne "Nice-to-have-Maßnahmen", für die in den kommenden Jahren tatsächlich auch kaum finanzielle Spielräume da sind“, sagte Fraktionschef Dennis Thering am Donnerstag. Die Coronakrise mit all ihren Folgen müsse das entscheidende Kapitel in den Koalitionsverhandlungen sein.

    CDU-Fraktionschef Dennis Thering fordert, dass die Folgen der Coronakrise im Zentrum der Koalitionsverhandlungen stehen.
    CDU-Fraktionschef Dennis Thering fordert, dass die Folgen der Coronakrise im Zentrum der Koalitionsverhandlungen stehen. © dpa Picture Alliance/Christian Charisius

    „Die Hamburgerinnen und Hamburger wollen in absehbarer Zeit Klarheit haben, wo die Reise hingehen soll“, sagte Thering. „Es geht jetzt eben nicht um die Wohlfühlthemen einer unbeschwerten Zeit, sondern um die harten Themen wie Wirtschaft wiederbeleben, Arbeitsplätze sichern, Wohlstand erhalten und die Gesundheit der Hamburger schützen.“

    Zwei Monate nach der Bürgerschaftswahl hatten SPD und Grüne am Donnerstag ihre zuvor wegen der Coronakrise mehrfach verschobenen Koalitionsverhandlungen aufgenommen.

    Kreuzfahrtreederei Cunard verlängert Corona-Pause

    Die Traditionsreederei hat sich wegen der Coronapandemie dazu entschieden die Unterbrechung des Kreuzfahrtbetriebs zu verlängern. Somit werden keine Reisen der Queen Mary 2 und der Queen Victoria mit Abfahrt bis einschließlich 31. Juli 2020 mehr stattfinden, wie die Reederei mitteilte. Für die Queen Elizabeth werde zudem die gesamte Alaska-Saison abgesagt.

    „Wir bereisen seit 180 Jahren die Weltmeere und wir freuen uns schon auf viele weitere Jahre. Wir werden diese schweren Zeiten gemeinsam überstehen und freuen uns darauf, unsere Gäste zurück an Bord zu begrüßen, wenn die Zeit reif dafür ist“, sagt Simon Palethorpe, Präsident von Cunard.

    Coronapause für die Schiffe der Cunárd-Reederei: Die Hamburger lieben die „Queen Mary 2
    Coronapause für die Schiffe der Cunárd-Reederei: Die Hamburger lieben die „Queen Mary 2". © Roland Magunia

    Linksfraktion fordert mehr Platz auf Hamburgs Straßen

    Da Geh- und Radwege in Hamburg in Zeiten von Corona häufig so schmal sind, dass ein Abstandhalten kaum möglich ist, fordert die Linken-Bürgerschaftsfraktion in einem Antrag, zumindest während der Dauer der Coronabeschränkungen mehr Platz auf Hamburgs Straßen zu schaffen.

    „In Berlin, Wien oder Brüssel werden die Straßen wegen Corona für Fußgänger, Radfahrer und spielende Kinder geöffnet“, so die Linken-Verkehrsexpertin Heike Sudmann. So könnten die Menschen auf ihren täglichen Wegen und in der Freizeit den lebensnotwendigen Abstand einhalten. "In Hamburg dagegen will der Senat nicht einen Zentimeter Straßenraum hergeben.“

    Konkret fordert die Linksfraktion unter anderem temporäre Radstreifen auf Autospuren, temporäre Begegnungszonen, Vorrangzonen für Fußgänger und Radfahrer sowie Spielstraßen.

    Hawesko: Online-Geschäft boomt in Coronakrise

    Beim Hamburger Weinhändler Hawesko boomt in der Coronakrise das Online-Geschäft, während der Großhandel durch die geschlossene Gastronomie Umsatzeinbußen spürt. „Wir sind hier nicht besonders optimistisch und glauben an eine Normalisierung eher in 18 Monaten als in 12“, sagte der Vorstandschef der Hawesko Holding AG, Thorsten Hermelink, am Donnerstag in Hamburg bei einer Telefonkonferenz zur Bilanz 2019.

    Für das erste Quartal erwartet er dennoch ein Umsatzwachstum von 3,3 Prozent und „ein gutes Ergebnis auf Vorjahresniveau“. Für das Gesamtjahr könnten die Belastungen durch den Großhandel durch die Privatkundengeschäfte nur zum Teil kompensiert werden. Hawesko sei als Konzern stabil und gut finanziert, ergänzte Hermelink. Er gehe derzeit von einem Gewinn für 2020 aus. Im Vorjahr war das operative Ergebnis (EBIT) um 5,1 Prozent auf rund 29 Millionen Euro gestiegen. Der Konzernumsatz legte um 6,0 Prozent auf 556 Millionen Euro zu. Die Holding AG will bei der Hauptversammlung im Herbst für 2019 eine unveränderte Dividende von 1,30 Euro pro Aktie vorschlagen.

    Hawesko-Chef Thorsten Hermelink (l.) und Finanzvorstand Raimund Hackenberger in der Winebank in Hamburg (Archivbild).
    Hawesko-Chef Thorsten Hermelink (l.) und Finanzvorstand Raimund Hackenberger in der Winebank in Hamburg (Archivbild). © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

    Von den 320 stationären Jacques' Weindepots, die zu Hawesko gehören, seien zeitweise 80 geschlossen gewesen. Dennoch weise der Bereich derzeit einen sehr positiven Geschäftsverlauf auf, erläuterte der Vorstandschef. Nach den sieben Neueröffnungen 2019 solle diese Zahl auch in diesem Jahr mindestens erreicht werden. Der Konzern beschäftigt rund 1200 Mitarbeiter.

    Energieverbrauch im Homeoffice: Tipps zum Stromsparen

    Die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronaviruspandemie zwingt viele Menschen derzeit ins Homeoffice. Das treibt auch die Stromkosten zu Hause in die Höhe. Die Verbraucherzentrale Hamburg gibt Tipps, um den Stromverbrauch zu senken und so Ressourcen und Geld zu sparen.

    • Der Computer: Bauart und Leistungsfähigkeit beeinflussen den Stromverbrauch erheblich. Ein Standard-Laptop kommt bei einem achtstündigen Arbeitstag auf 0,2 Kilowattstunden, ein Desktio-PC mit vergleichbarer Leistung auf ungefähr das Dreifache. In sechs Wochen Homeoffice ergibt das zwei Euro zusätzliche Stromkosten bzw. sechs Euro für den PC.
    • Hoch gerüstete Gamer-PCs sollten nicht über einen längeren Zeitraum im Homeoffice verwendet werden, da deren Leistungsfähigkeit zu einem 70 % höheren Stromverbrauch führen kann.
    • In Arbeitspausen sollte jeder PC in den Energiesparmodus versetzt werden. In den Optionen lassen sich genaue Energiespar-Einstellungen vornehmen. Nachts und bei längeren Arbeitspausen sollte der PC ausgeschaltet sein.
    • Auch der Stromverbrauch der W-Lan-Router lässt sich verringern. So kann bei einigen Modellen die Datenübertragungsfunktionen zeitlich begrenzt und nachts abgeschaltet werden.
    • Wer nachts außerdem WLAN-Empfänger (wie PC, Handy, Smart TV) komplett ausschaltet, verringert damit auch den Stromverbrauch des Routers. Gleiches gilt für WLAN-Repeater. Diese erweitern die Reichweite des Funknetzes und kommen deshalb oft in großen Wohnungen oder Häusern zum Einsatz.
    • Abschaltbare Mehrfachsteckdosen sind empfehlenswert, da einige elektrische Geräte auch nach der Abschaltung weiter Strom verbrauchen. Durch die Abschaltung der Mehrfachsteckdose wird der unnötige Stand-by-Verbrauch verhindert.
    • Sogenannte Master-Slave-Steckdosen schalten selbsttätig weitere Geräte wie etwa PC-Peripherie vom Netz, allerdings haben sie einen Eigenverbrauch. Dieser liegt bei ein bis zwei Watt.
    • Rund ums Stromsparen bietet die Verbraucherzentrale Hamburg eine telefonische Beratung an. Kurzauskünfte und Anmeldungen für ausführliche Beratungsgespräche sind möglich über die Hamburger Energielotsen unter der Rufnummer (040) 248 32-250
    Viele Arbeitnehmer arbeiten derzeit von Zuhause. Das kann sich auch in den Stromkosten niederschlagen (Symbolbild).
    Viele Arbeitnehmer arbeiten derzeit von Zuhause. Das kann sich auch in den Stromkosten niederschlagen (Symbolbild). © dpa Picture Alliance/Fotostand

    Zehn weitere Coronatote in Hamburg

    Die Zahl der Neuinfizierten stieg am Donnerstag im Vergleich zum Vortag wieder etwas an: Die Gesundheitsbehörde meldete 62 neue Coronafälle (am Mittwoch waren es 48). Damit sei bei insgesamt 4511 Hamburgern eine Infektion mit dem Erreger Sars-Cov-2 nachgewiesen worden. Rund 2900 Hamburger sind laut Robert Koch-Institut (RKI) genesen – das sind erneut 100 Menschen mehr als am Vortag. Die Gesundheitsbehörde geht damit von noch rund 1600 mit dem Coronavirus infizierten Hamburgern aus.

    Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Patienten ist weiterhin rückläufig. Laut dem Senat werden 205 (am Vortag waren es 212) Patienten in Krankenhäusern behandelt, davon befinden sich 62 und somit fünf Personen weniger als am Mittwoch auf der Intensivstation.

    Nach den Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Hamburg 113 Personen mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei 105 Personen die Covid-19 Infektion als Todesursache festgestellt werden. Das sind zehn Fälle mehr als am Mittwoch.Die RKI-Zahl beinhaltet alle Fälle, bei denen mit dem Virus infizierte Menschen starben. Die Hamburger Rechtsmediziner listen dagegen nur die Fälle auf, in denen Covid-19 tatsächlich auch Todesursache war.

    Der deutliche Anstieg der Todesfallzahlen seit der gestrigen Meldung lässt sich laut Gesundheitsbehörde auf einen Meldeverzug der vergangenen Tage zurückführen.

    Coronakrise: AK Altona bietet Webinar an

    Die Asklepios Klinik Altona bietet Gesundheitsinteressierten in der Coronakrise Webinare mit Live-Chat an. Da es derzeit nicht möglich ist, im Hörsaal der Klinik die Veranstaltungsreihe „Sprechstunde Altona“ zu besuchen, bietet die Klinik mit dem neuen Format eine bequeme und sichere Alternative.

    Das erste Webinar dreht sich um Blasen-, Nieren, und Prostata-OPs und startet am Donnerstag um 18 Uhr mit Prof. Christian Wülfing. Teilnehmer müssen sich vorher anmelden und erhalten dann automatisch die Einwahldaten. „Auch nach der Krise wollen wir dieses Angebot ergänzend zu unseren klassischen Veranstaltungen weiter anbieten", sagt Birthe Kirberg, Kaufmännische Direktorin der Klinik.

    Kiel erlaubt bis Mai zwei Sonntags-Öffnungen

    Die Kieler Landesregierung hat dem Einzelhandel in Schleswig-Holstein erlaubt, an den nächsten beiden Sonntagen zu öffnen. Nach der wochenlangen Schließung der Geschäfte wegen der Coronapandemie dürfen sie am 26. April und am 3. Mai in der Zeit von 11.00 bis 17.00 Uhr ausnahmsweise öffnen, wie das Wirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte. Das sei ein Beitrag zur Entzerrung der Kundenströme, kein Aufruf zum Shopping, betonte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP). Für den 1. Mai selbst gelte die Ausnahmeregelung nicht.

    Um Kundenströme zu entzerren, dürfen Geschäfte in Schleswig-Holstein an den nächsten beiden Sonntagen öffnen.
    Um Kundenströme zu entzerren, dürfen Geschäfte in Schleswig-Holstein an den nächsten beiden Sonntagen öffnen. © dpa Picture-Alliance

    Der Erlass des Wirtschaftsministeriums muss noch von den Kreisen und kreisfreien Städte umgesetzt werden. Danach dürfen unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen Lebens- und Futtermittelgeschäfte, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Poststellen, Zeitungs- und Zeitschriftenläden, Bau-, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte, Lebensmittelausgabestellen (Tafeln), der Großhandel, Kraftfahrzeughändler, Fahrradhändler und Buchhandlungen an den beiden nächsten Sonntagen geöffnet sein.

    „Ich verbinde damit die Hoffnung und den Appell, dass sich die Kunden nicht alle an den beiden Sonnabenden in die Geschäfte bewegen, sondern sich überlegen, was man auch genauso gut und in Ruhe im Verlauf des Sonntags noch besorgen oder erledigen kann“, sagte Buchholz.

    Wegen Corona: Hamburg Harley Days fallen komplett aus

    Die Hamburg Harley Days auf dem Großmarkt mit Motorradparade durch die Stadt, fallen in diesem Jahr nach Abendblatt-Informationen komplett aus. Ein Ersatztermin für 2021 gibt es noch nicht. Das bestätigte Veranstalter Uwe Bergmann auf Anfrage. Wegen des Coronavirus hatte Bergmann zunächst das Großevent, zu dem wieder rund eine halbe Million Besucher aus dem In- und Ausland erwartet wurden, vom letzten Juniwochenende auf den 21. bis 23. August verlegt. Doch dann wurde bekannt, dass Großveranstaltungen bis Ende August in Deutschland verboten sind. Daraufhin hatte Bergmann angekündigt, dass auf September ausgewichen werden soll.

    Dieses Jahr fallen die Harley Days aus: Im Juni 2019 rollten noch Tausende Harley Davidsons durch Hamburg.
    Dieses Jahr fallen die Harley Days aus: Im Juni 2019 rollten noch Tausende Harley Davidsons durch Hamburg. © dpa

    Aber nach intensiven Gesprächen hatten Bergmann und der Hauptsponsor Harley Davidson Deutschland dem Vernehmen nach beschlossen, dass die Harley Days in diesem Jahr nicht mehr zu realisieren sind. Aktuell steht auch noch nicht fest, ob ab September überhaupt gleich wieder Großveranstaltungen mit hunderttausenden Besuchern gestattet werden. Unterdessen halten die Veranstalter vom Schlagermove auf St. Pauli, zu dem in den vergangenen Jahren jeweils etwa eine halbe Million Besucher kamen, noch an dem ersten Septemberwochenende als Termin fest

    Hamburger Ärzte werden auf Corona-Antikörper untersucht

    Viele Ärzte sind beim Kontakt mit Patienten einem höheren Risiko ausgesetzt, sich mit dem neuartigen Coronavirus anzustecken. Um herauszufinden, wie hoch ihr Immunitätsgrad gegen Sars-CoV-2 ist, hat das Ärztenetz Hamburg – ein Zusammenschluss niedergelassener Fach- und Hausärzte sowie Vertreter anderer Gesundheitsberufe – seine Mitglieder in 145 Praxen zum Antikörper-Test aufgerufen.

    168 Hamburger Ärzte sind dem Aufruf gefolgt und haben ihr Blut auf Antikörper bestimmen lassen. Es habe sich gezeigt, "dass ihr jetziger Immunitätsgrad etwas höher ist, als bei der übrigen Hamburger Bevölkerung", heißt es.

    UKE-Experte erklärt Antikörpertest:

    Pressekonferenz: UKE-Experte erklärt Antikörpertest
    Pressekonferenz: UKE-Experte erklärt Antikörpertest

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      4,7 Prozent der Ärzte gegen Sars-CoV-2 immun?

      Die von Dr. Andreas Schüßeler und Dr. Hans-Jürgen Juhl durchgeführte Studie ergab, dass bei 4,7 Prozent der untersuchten Ärzte eine Immunisierung nachgewiesen wurde. Der Durchschnitt der Hamburger Bevölkerung liege bei 2,7 Prozent. Die Hälfte der Infektionen bei Ärzten ging demnach auf einen Aufenthalt in den Risikogebieten Österreichs zurück. Bei einem Teil sei die Infektion ohne wesentliche Beschwerden verlaufen.

      Ob die Ergebnisse auch Rückschlüsse auf den Immunitätsgrad aller niedergelassenen Ärzte in Hamburg zulassen, werde aber noch geprüft. In einem nächsten Schritt der Studie soll die Veränderung der Immunisierung durch Folgeuntersuchungen in vier und acht Wochen festgestellt werden.

      Hamburger können sich auf Antikörper testen lassen

      Auch Hamburger haben die Möglichkeit, sich auf Antikörper gegen das Coronavirus testen zu lassen. Ärzte und Krankenkassen warnen jedoch vor zu hohen Erwartungen. Die Ergebnisse einer ersten und nicht repräsentativen Testreihe im Labor Dr. Fenner und Kollegen in der Altstadt hatte ergeben, dass in der untersuchten Gruppe von 2000 Menschen die sogenannte Durchseuchung der Bevölkerung bereits 23-mal höher liegen könnte als nach den offiziellen Daten des Senats.

      Günther: Sommerfeste fallen aus

      Für Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU) ist noch völlig offen, ob angesichts der Coronakrise kleinere Veranstaltungen vor dem 31. August wieder stattfinden können. „Wichtig ist, dass wir in einem ersten Schritt, um erstmal Klarheit zu schaffen, gesagt haben, bis 31. August keine Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern.“ Diese Klarheit bräuchten etwa Veranstalter des Wacken-Open-Air oder der Kieler Woche, sagte der Regierungschef am Donnerstag auf NDR Welle Nord. Das Heavy-Metal-Festival ist abgesagt, die Kieler Woche soll im September nur als Segel-Event stattfinden.

      Daniel Günther (CDU) kommt mit einem Mund-Nasenschutz zu einer Sondersitzung des Landtags.
      Daniel Günther (CDU) kommt mit einem Mund-Nasenschutz zu einer Sondersitzung des Landtags. © dpa

      Günther betonte jedoch: „Das heißt mitnichten, dass Veranstaltungen darunter schon genehmigt sind.“ Darüber werde derzeit in der Politik diskutiert, die Landesregierung wolle bis zum 30. April eine Verordnung dazu erlassen. Dabei werde es auch um die Frage gehen, ob etwa private Hochzeiten mit 80 Gästen im Juli/August wieder stattfinden können. Sommerfeste in den Gemeinden zu veranstalten, hält Günther hingegen nicht für "denkbar“.

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        Wird der Streit um Zweitwohnungen beigelegt?

        Das Verbot, dass Auswärtige etwa aus Hamburg ihre Zweitwohnung in Schleswig-Holstein wegen der Coronapandemie nicht nutzen dürfen, hat viel Unmut ausgelöst. Bei einer Telefonkonferenz am Donnerstag wollen Landesregierung, Landräte und Oberbürgermeister das Reizthema entschärfen. Bisher schieben sich die Beteiligten die Verantwortung für das Verbot zu und sehen die jeweils andere Seite am Zug, um das Verbot zumindest teilweise zu lockern.

        Für die Landesregierung werden der Chef der Staatskanzlei, Dirk Schrödter, Tourismusminister Bernd Buchholz, Gesundheitsminister Heiner Garg (beide FDP) und Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) an der Schalte teilnehmen.

        Wegen Corona: Flebbe befürchtet Kinosterben

        Der Kinounternehmer Hans-Joachim Flebbe befürchtet langfristige negative Auswirkungen der Coronakrise auf die Filmtheater in Deutschland. „Einige Kinos werden es nicht schaffen, und die kleineren wird es eher treffen“, sagte der 68-Jährige. Flebbe betreibt unter anderem den Berliner Zoo Palast sowie Premium-Kinos in Hannover, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main. „Es gibt null Einnahmen, wir sind total lahmgelegt“, sagte der Gründer der Cinemaxx-Kette, aus der er vor gut zehn Jahren ausstieg. Sein Unternehmen mit Sitz in Hamburg mache derzeit zwei Millionen Euro Verlust im Monat.

        Die Einbußen ließen sich auch nicht Ende des Jahres ausgleichen, sagte der Kinounternehmer. „Die Menschen werden im Herbst und Winter nicht zwei, drei Mal pro Woche ins Kino gehen.“ Streamingdienste wie Netflix oder Amazon profitieren derzeit davon, dass die Kinosäle geschlossen sind. „Das wird sich nachhaltig negativ auf die Besucherzahlen auswirken“, befürchtet Flebbe.

        Nach Angaben des Branchenverbandes HDF Kino belaufen sich die Ertragsverluste in den deutschen Filmtheatern während der durch das Coronavirus bedingten Schließungen auf 17 Millionen Euro pro Woche.

        Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

        • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
        • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
        • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

        2530 Coronainfizierte in Schleswig-Holstein

        Die Zahl der in Schleswig-Holstein seit Ausbruch der Corona-Epidemie gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Virus ist auf 2530 gestiegen. Wie die Landesregierung am Donnerstag mitteilte, waren dies bis Mittwochabend 34 Fälle mehr als nach der Meldung des Vortags. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 5 auf 84. Jeweils zwei Tote meldeten die Kreise Pinneberg und Stormarn, der Kreis Rendsburg-Eckernförde meldete einen weiteren Toten im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus.

        107 Menschen sind derzeit in klinischer Behandlung und damit 7 weniger als nach der Vortagsmeldung. Rund 1900 Corona-Infizierte sind nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts mittlerweile genesen, wie die Landesregierung mitteilte.

        Weltärztepräsident hält Maskenpflicht für "falsch"

        Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat die ab kommender Woche in ganz Deutschland im Kampf gegen das Coronavirus geltende Maskenpflicht scharf kritisiert. Er trage zwar selber „aus Höflichkeit und Solidarität“ eine Maske, halte aber eine gesetzliche Pflicht für „falsch“, sagte Montgomery der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Wer eine Maske trage, werde durch ein trügerisches Sicherheitsgefühl dazu verleitet, den „allein entscheidenden Mindestabstand“ zu vergessen.

        Weltärztepräsident Montgomery kritisiert Maskenpflicht
        Weltärztepräsident Montgomery kritisiert Maskenpflicht

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          Auch könnten die Masken bei unsachgemäßen Gebrauch gefährlich werden, warnte der Vorsitzende des Weltärztebundes. Im Stoff konzentriere sich das Virus, beim Abnehmen werde die Gesichtshaut berührt, schneller sei eine Infektion kaum möglich.

          Ab Montag ist bundesweit das Tragen von Atemschutzmasken in Teilen der Öffentlichkeit Pflicht. Auch in Hamburg müssen Menschen dann in den öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Wochenmärkten und im Einzelhandel Masken tragen.

          Montgomery kritisierte auch, dass Landesregierungen das Tragen einfacher Masken wie auch die Verwendung von Schals oder Tüchern für den Atemschutz als ausreichend bezeichnen. Eine Pflicht zum Tragen von Schals oder Tüchern vor dem Gesicht sei „lächerlich“. Er hob zugleich hervor, dass „echt wirksame Masken“ derzeit noch für das medizinische Personal, Pflegekräfte und unmittelbar Gefährdete gebraucht würden.

          OVG entscheidet kommende Woche über Ladenöffnung

          Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht (OVG) wird voraussichtlich am Donnerstag kommender Woche über das Öffnungsverbot großer Läden in der Coronakrise entscheiden. Das sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Donnerstag bei NDR 90,3. Bis dahin bleibe es dabei, dass nur Läden mit einer Verkaufsfläche unter 800 Quadratmeter öffnen dürfen. Einem entsprechenden Eilantrag des Senats habe das OVG zugestimmt, sagte er.

          Am Mittwoch hatte das Verwaltungsgericht Hamburg die Regelung für unzulässig erklärt und damit einem Eilantrag eines Sportgeschäfts in der Hamburger Innenstadt stattgegeben. Nach Ansicht des Gerichts ist ein Infektionsschutz in größeren Läden „ebenso gut wie oder sogar besser als in kleineren Einrichtungen“ zu erreichen, hieß es. Der Senat hatte umgehend Beschwerde gegen die Entscheidung beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht eingereicht.

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          Gurken-Kühne spendet Alkohol für Desinfesktionsmittel

          Mit Hilfe des Feinkost-Herstellers Carl Kühne erhalten die Pflegeeinrichtungen der Hamburger Diakonie 1000 Liter Desinfektionsmittel. Die Adler Apotheke in Wandsbek hat es unter anderem aus Alkohol hergestellt, den der Hamburger Sauergurken- und Rotkohl-Produzent sonst als Rohstoff bei der Essigherstellung verwendet. Verpackungsmaterial legte Kühne noch obendrauf.

          Feinkost-Hersteller Carl Kühne spendet Alkohol an die Pflegeeinrichtungen der Hamburger Diakonie für 1000 Liter Desinfektionsmittel.
          Feinkost-Hersteller Carl Kühne spendet Alkohol an die Pflegeeinrichtungen der Hamburger Diakonie für 1000 Liter Desinfektionsmittel. © dpa Picture-Alliance

          „Mit unserer Spende möchten wir der Desinfektionsmittelknappheit entgegenwirken, einen kleinen Beitrag leisten zur Arbeit der Pflegekräfte und ihnen Dankeschön sagen für ihren unermüdlichen Einsatz“, sagt Alexander Kühnen, der Vorsitzende der Kühne-Geschäftsführung. Die Spende soll am Freitag an die Diakonie übergeben werden.

          Monat des Gedenkens in Eimsbüttel – Stolpersteinputzen geht immer

          Auch die Arbeitsgemeinschaft "Monat des Gedenkens in Hamburg-Eimsbüttel" ist von der Coronakrise betroffen. Broschüren, Plakate, Sticker für den 7. Monat des Gedenkens und die Marathonlesung zur Erinnerung an die Bücherverbrennung – alles war fertig, gedruckt und (fast) ausgeliefert. Für einige Veranstaltungen im Mai bleibt nach eigenen Angaben jedoch noch ein bisschen Hoffnung, besonders für Stadtrundgänge oder auch Lesungen unter freiem Himmel. Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano informiert sich regelmäßig über die Entwicklung und sagt: "Wir nehmen Rücksicht und gefährden keine anderen Leute."

          Die Arbeitsgemeinschaft
          Die Arbeitsgemeinschaft "Monat des Gedenkens in Hamburg-Eimsbüttel" hofft, dass im Mai doch noch einige Veranstaltungen wie Lesungen unter freiem Himmel stattfinden können. © Arbeitsgemeinschaft "Monat des Gedenkens in Hamburg-Eimsbüttel"

          Die 20. Marathonlesung zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen am 14. Mai wird aber wohl nur eingeschränkt stattfinden können. Aber womöglich kann auf dem Platz der Bücherverbrennung am Kaiser-Friedrich-Ufer eine symbolische Lesung gehalten werden. In jedem Fall wollen die Organisatoren, die sich zuversichtlich zeigen, die Lesung auch digital auf ihrer Webseite veranstalten zeigen. Und: „Stolpersteinputzen geht immer!“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.

          Corona: Hamburger Band gibt Altenheim-Konzerte

          Die Hamburger Band Seemannstochter hat sich in der Coronakrise etwas ganz Besonderes überlegt: In Altenheimen und Behinderteneinrichtungen möchten die Musiker kleine Open Air Konzerte in Gärten geben. Ziel ist es, ältere oder kranke Bewohner, die in der Coronakrise besonders einsam sind, aufzuheitern.

          Julia Böttcher-Andresen möchte Heimbewohner mit ihrer Musik aufmuntern.
          Julia Böttcher-Andresen möchte Heimbewohner mit ihrer Musik aufmuntern. © Ole Andresen

          Insgesamt rund 16 Konzerte möchte die Band in Hamburg und Schleswig-Holstein geben. Das nächste Konzert findet am Freitag in der Seniorenresidenz Lindenpark in Elmshorn um 15 Uhr statt.

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          Viva con Agua richtet Livestream Festival aus

          Bereits zum zweiten Mal in der Coronakrise möchte Viva con Agua ein Livestream-Festival ausrichten. Mit prominenter Unterstützung werden 36 Stunden Konzerte, Lesungen, Sport und Interviews in neun verschiedenen Livestreams aus neun Ländern angeboten.

          Ziel des Festivals ist es, Spenden für sauberes Trinkwasser im Flüchtlingscamp Moria sowie für Wasser-, Sanitär- und Hygiene-Projekte von Viva con Agua zu sammeln. Am ersten Aprilwochenende wurden 50.000 Euro Spenden eingenommen, unter anderem unterstützte Hamburger Musiker Jan Delay das digitale Festival.

          Viva con Aqua ist eine Non-Profit-Organisation (NGO) mit Zentralsotz in St. Pauli, die sich für einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitärer Grundversorgung und Hygiene weltweit engagiert.

          UKE untersucht Corona-Folgen auf die Psyche

          Forscher der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) wollen
          die Folgen der aktuellen Coronapandemie und der damit verbundenen Einschränkungen des sozialen Lebens und der Bewegungsfreiheit auf die psychische Gesundheit und die Entwicklung von Depressionen untersuchen.

          Dazu bitten sie um die Teilnahme an einer Online-Befragung, die unter www.psyche-corona.de aufgerufen werden kann.Teilnehmen können alle Interessierten über 18 Jahre, die derzeit nicht stationär behandelt werden.

          Travemünder Woche abgesagt – auch Ersatztermin vom Tisch

          Auch die Travemünder Woche muss wegen der Corona-Pandemie die Segel streichen. Nach Informationen der „Lübecker Nachrichten“ kann das vom 17. bis 26. Juli vorgesehene Segel-Spektakel nicht stattfinden. Auch eine zunächst in Erwägung gezogene Verlegung der Veranstaltung in den Oktober ist den Angaben zufolge vom Tisch. „Wir haben das nach einer intensiven Beratung mit Bürgermeister Jan Lindenau entschieden - und das schweren Herzens“, sagte Geschäftsführer Frank Schärffe der Zeitung. Im nächsten Jahr soll die Travemünder Woche vom 23. Juli bis 1. August stattfinden, hieß es weiter.

          Seit 1947 war die Veranstaltung nicht ausgefallen. Für die 131. Auflage waren für Juli Welt- und Europameisterschaften sowie deutsche Titelkämpfe in insgesamt zwölf Bootsklassen geplant.

          Lesen Sie hier den Corona-Newsblog vom Mittwoch