Hamburg. 20 Altenheimbewohner in Seevetal ins Krankenhaus. Bußgeld – Band spielt weiter. Neue Hinweise zu Corona auf UKE-Krebsstation.

Das Coronavirus bestimmt weiterhin den Alltag vieler Menschen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Die Zahl der Genesenen übersteigt jedoch bereits deutlich die Zahl der Erkrankten. Dennoch gelten am Wochenende weiterhin strenge Kontaktverbote.

Die Rückkehr zur Normalität der Vor-Corona-Zeit wird in Hamburg noch dauern. Der Hamburger Senat kam am Freitag zusammen, um über die von Bund und Ländern beschlossenen Regelungen zu entscheiden. Am Montag dürfen Geschäfte bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern wieder öffnen, große Familienfeste könnten hingegen erst ab Juni wieder genehmigt werden. Währende der Senat noch an alle Hamburger appelliert, in den öffentlichen Verkehrsmittel Masken zu tragen, hat Mecklenburg-Vorpommern die Maskenpflicht bereits eingeführt.

Alle Entwicklungen zum Coronavirus im Norden im Newsblog (18. April):

Coronakrise: Weitere Erntehelfer treffen in Hamburg ein

Erntehelfer aus Rumänien steigen am Sonnabend nach ihrer Ankunft am Hamburg Airport in bereitstehende Reisebusse.
Erntehelfer aus Rumänien steigen am Sonnabend nach ihrer Ankunft am Hamburg Airport in bereitstehende Reisebusse. © dpa | Christian Charisius

Eine größere Gruppe Erntehelfer aus Rumänien sind am Sonnabend am Hamburger Flughafen eingetroffen. Die 84 Männer und Frauen wurden von dort per Bus nach Hoyerhagen in Niedersachsen gebracht, wo sie auf einem Spargelhof eingesetzt werden sollen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatten sich vor zwei Wochen darauf geeinigt, 80.000 ausländische Saisonkräfte unter strengen Auflagen nach Deutschland zu fliegen. Um beim Ernten und anderen dringenden Feldarbeiten zu helfen, können im April und Mai je 40.000 Menschen kommen.

50 Demonstranten mahnen Grundrechte in Coronakrise an

50 Menschen gingen am Sonnabend in Hamburg
50 Menschen gingen am Sonnabend in Hamburg "für Grundrechte spazieren". Die Polizei nahm am Jungfernstieg Personalien auf, stellte Plakate sicher und erteilte Platzverweise. © imago images/Jannis Große

Am Sonnabend sind in der Hamburger Innenstadt wieder mehr als 50 Menschen für Grundrechte spazieren gegangen. Die Aktion war nicht angemeldet. Die Polizei nahm Personalien der Teilnehmer auf, stellte Plakate sicher und erteilte Platzverweise. Die Aktion geht auf die Gruppe "Nicht ohne uns" der Kommunikationsstelle demokratischer Widerstand aus Berlin zurück, die in den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einen Angriff auf die Grundrechte und das Grundgesetz sieht.

Corona: Abiturienten drohen mit Prüfungsboykott

Abiturienten der Stadtteilschule Rissen haben mit einem Boykott der schriftlichen Prüfungen gedroht, die ungeachtet der Coronakrise in der kommenden Woche in Hamburg beginnen sollen. "Wir stehen unter enormem psychischem Druck, welcher das Lernen überschattet", heißt es in einer E-Mail, die am Sonnabend an Bürgermeister Peter Tschentscher, Schulsenator Ties Rabe, mehrere Medien sowie Eltern- und Schülervertretungen verschickt wurde.

In vielen Familien gebe es wegen Corona finanzielle Probleme. Viele Schüler litten unter ihrer häuslichen Situation, es gebe für sie keine ruhige Lernatmosphäre. Zudem könne das selbstständige Lernen der vergangenen Wochen nicht die gezielte Abiturvorbereitung ersetzen. Hinzu komme das Infektionsrisiko, dem die Schüler durch die Prüfungen und die Anreise nun ausgesetzt würden. "Wir haben in unserem Jahrgang Schüler und auch viele Personen in unserem häuslichen Umfeld, welche zur Risikogruppe gehören. Wir sind nicht bereit, für unser Abitur das Risiko des Todes bzw. die Gefährdung der körperlichen Unversehrtheit anderer Menschen in Kauf zu nehmen", heißt es in dem Schreiben.

Deshalb appelliere man an die Politik, auf die klassischen Abiturprüfungen zu verzichten. Ersatzweise solle das "Durchschnittsabitur" gewertet oder mündliche Prüfungen per Videochat durchgeführt werden. "Sollten die Verantwortlichen ihrer Verantwortung nicht nachkommen und Leib und Leben gefährden, müssen wir einen Boykott der Prüfungen in Betracht ziehen", heißt es in dem Schreiben. Die ersten Klausuren in Hamburg sollen am kommenden Dienstag geschrieben werden, fünf Tage später als zunächst geplant.

Seevetal: 20 Altenheimbewohner wegen Covid-19 ins Krankenhaus

20 positiv getestete Bewohner eines Altenheims in Seevetal-Maschen wurden wegen eines positiven Coronabefundes in Krankenhäuser gebracht.
20 Bewohner eines Altenheims in Seevetal wurden am Sonnabend aufgrund von Covid-19-Erkrankungen in Krankenhäuser gebracht. © JOTO

20 Bewohner eines Altenheims in Seevetal-Maschen am südlichen Hamburger Stadtrand mussten am Sonnabendnachmittag in Krankenhäuser gebracht werden. Diese Entscheidung fällte ein Krisenstab des Landkreises Harburg. Es kam zu dem Schluss, dass die Pflege in dem Heim mit den verbliebenen Mitarbeitern nicht mehr zu gewährleisten war.

In dem Heim waren 30 Bewohner und 20 Pflegekräfte positiv auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden, fünf Betroffene starben an der Lungenkrankheit Covid-19. Die am stärksten Pflegebedürftigen wurden in Krankenhäuser in Winsen und Buchholz transportiert.

Tschentscher verteidigt Beschränkungen in Gastronomie

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat Verständnis für die Sorgen der Gastronomie-Betriebe und Hotels geäußert, sieht in der Coronakrise derzeit aber keine Alternative für die starken Beschränkungen. „Wirtschaftliche Erwägungen müssen in dieser Zeit zurückstehen. Ich verstehe, dass es für die Gastronomie und Hotellerie schwer ist, aber auch andere Branchen wie Friseure und Gesellschaftsgruppen wie Behinderteneinrichtungen oder Familien mit kleinen Kindern sind sehr betroffen. Wir müssen das gemeinsam durchstehen“, sagte der SPD-Politiker am Sonnabend bei Radio Hamburg.

Zuvor hatte der Hamburger Unternehmer Eugen Block die Bundesregierung massiv für ihre Corona-Politik kritisiert. „Herr Block hat angekündigt, dass er zunächst den Bund verklagen will. Wir sind in einer Sondersituation, müssen Leib und Leben schützen. Wir wissen, wie schlimm die Lage in Italien war“, sagte Tschentscher dazu.

An Hilfen für Hamburger Unternehmer seien inzwischen 363 Millionen Euro bewilligt worden. Das solle über die ersten zwei bis drei Monate helfen. Eine Lockerung der Gastronomie hänge von der weiteren Entwicklung der Infektionsraten ab. „Ich kann mir aber vorstellen, dass wir zunächst die Außengastronomie für mögliche Lockerungen in den Blick nehmen“, kündigte Tschentscher an.

Schleswig-Holstein plant Aufbau einer Corona-Biobank

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) will eine Corona-Biobank aufbauen. Wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, sollen möglichst alle Schleswig-Holsteiner, die eine Coronainfektion überstanden haben, über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren gründlich nachuntersucht werden sowie Blutproben abgeben. „Wir vermuten, dass Covid-19 nicht nur zu fürchterlichen Akutschäden, sondern auch zu Folgeerkrankungen führt“, sagte Joachim Thiery, Vorstand für Forschung und Lehre am UKSH.

Befürchtet werde, dass auch Jahre nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung Herzinfarkte und Schlaganfälle auftreten könnten: „Die überschießende Entzündung verursacht bei manchen Patienten schwere Schädigungen der inneren Aderhaut, die Mikrogerinnsel auslösen könnten“, sagte Thiery. Auch der Blutdruck und die Funktion der Leber können betroffen werden. Der Aufbau einer Corona-Biobank ist auch an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main geplant.

Das schleswig-holsteinische Projekt soll - koordiniert von der Berliner Charité - in enger Zusammenarbeit mit allen deutschen Universitätskliniken laufen. Über die Kosten sagte Joachim Thiery: „Verglichen mit den unübersehbaren Kosten von Corona-Folgeerkrankungen – möglicherweise in Milliardenhöhe, wenn wir zu spät kommen – liegt unser Projekt im Bereich weniger Millionen pro Jahr.“

Hamburger Fahrrad-Sternfahrt fällt wegen Corona aus

Die für den 7. Juni geplante Fahrrad-Sternfahrt des Vereins „Mobil ohne Auto“ fällt angesichts der Corona-Pandemie aus. „Eine zuverlässige Planung und klare Absprachen mit allen Partnern sind zur Zeit leider für den Rest des Jahres 2020 nicht mehr möglich“, sagte Vereinsvorstand Ulf Brüggmann am Sonnabend. Deshalb habe man sich für eine Absage entschieden.

Im vergangenen Jahr hatte es nach Angaben des Vereins 30 000 Teilnehmer gegeben, die von insgesamt 80 Startpunkten in Hamburg und der Region losgefahren waren, um für eine Verkehrswende zu demonstrieren. Alleine 4500 Personen waren über die sonst für sie gesperrte Köhlbrandbrücke im Hafen gefahren.

Tschentscher verkündet erste Corona-Lockerungen für Hamburg:

Bürgermeister verkündet erste Corona-Lockerungen für Hamburg
Bürgermeister verkündet erste Corona-Lockerungen für Hamburg

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    Die nächste Sternfahrt soll nun am 20. Juni 2021 stattfinden. Bis dahin hofft „Mobil ohne Auto“, dass bei den bislang verschobenen Koalitionsverhandlungen in Hamburg das Thema Ausbau der Fahrradinfrastruktur „ganz oben auf der Agenda steht“.

    Seebrücke hält "kleine" Mahnwache an Binnenalster

    Am Sonnabend veranstaltete die Seebrücke Hamburg vier Mahnwachen mit ingesamt 60 Personen an der Binnenalster in Hamburg.
    Am Sonnabend veranstaltete die Seebrücke Hamburg vier Mahnwachen mit ingesamt 60 Personen an der Binnenalster in Hamburg. © imago images/Jannis Große

    Rund 60 Menschen haben an der Hamburger Binnenalster Mahnwachen für die Evakuierung griechischer Flüchtlingslager und für unbehinderte Seenotrettung gehalten. Dies erklärte die Hamburger Polizei.

    Wie die Initiatoren der „Seebrücke Hamburg“ mitteilten, war ursprünglich eine große Mahnwache mit etwa 450 Teilnehmern geplant, jedoch von Polizei verboten worden. Stattdessen teilten sich 60 Menschen am Sonnabendmittag in vier kleinere Gruppen auf – das Abstandsgebot wurde dabei nach Polizeiangaben eingehalten.

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    Corona: Bußgeld statt Spenden für Hamburger Band

    Die Polizei hat am Ostersonntag ein Spendenkonzert der Hamburger Band Seemannstochter beendet. Sie wollte bei diesem dritten Streaming-Konzert von ihrem Balkon direkt am Museumshafen Oevelgönne erneut Spenden für die Aktion „Save your Sounds“ des Clubkombinats Hamburg sammeln. Die Beamten hätten eingegriffen, da Passanten vor dem Haus stehen geblieben waren. Nun droht den Musikern ein Bußgeld in Höhe von 1000 Euro.

    Schriftlich hat Manager Ole Andresen noch nichts vorliegen, und so ganz kann er das Eingreifen der Polizei auch nicht nachvollziehen: „Wir haben ja keinen Aufruf gestartet“, sagt der 50-Jährige. Am Ostersonntag seien bei strahlendem Sonnenschein sowieso viele Menschen am Hamburger Hafen und an der Elbe spazieren gewesen.

    Durch das Eingreifen der Polizei sei auch die Spendenaktion zerschossen worden. „Wir musizieren ja nicht für die eigene Tasche, sondern weil wir der Hamburger Clubszene helfen wollen“, sagt der Manager. Mit ihrem nächsten Konzert am Sonntag um 19.30 Uhr wollen sie ein versöhnliches Zeichen setzen.

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    „Wir verlagern das Konzert in unser Wohnzimmer, der Blick über den Hamburger Hafen bleibt aber“, sagt Andresen. Sängerin Julia Böttcher-Andresen und Violinistin Coco Düppers wollen dann ruhigere Töne anschlagen und auch über das Bußgeld sprechen. Ziel sei es mit der Musik etwas zu erreichen, die Spendenaktion sollte durch den Vorfall nicht untergehen, so Andresen.

    Die FDP Altona erklärte sich mit der Band solidarisch. "Anstelle des verhängten Bußgeldbescheids für die Hamburger Band Seemannstochter wäre eine Behandlung nach Augenmaß sicherlich angemessen gewesen", sagt die Fraktionsvorsitzende Katarina Blume: "Ein klärendes Gespräch und eine Ermahnung hätte die Situation freundlich aufgelöst und wäre aus unserer Sicht verhältnismäßig gewesen." Viele Kulturschaffende fänden kreative Wege, um in Kontakt mit ihrem Publikum zu bleiben. "Das zeigt: Hamburgs Clubszene kämpft für die Zeit nach Corona."

    Corona: Digitales Semester beginnt am Montag

    Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) hat die Studierenden vor dem Beginn des Sommersemesters am Montag auf ein digitales Semester eingestimmt. „Es wird anders, kreativ, maximal flexibel & unsere Hochschulen leisten hier Großartiges in dieser Zeit. Wir sind auf dem Weg in eine neue Normalität“, verkündete Fegebank am Sonnabend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Das Sommersemester an den Hamburger Hochschulen startet am Montag - der Großteil der Vorlesungsveranstaltungen werde digital stattfinden.

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    Wie die Wissenschaftsbehörde am Freitagabend mitteilte, sollen Prüfungen und Veranstaltungen unter Voraussetzungen wieder möglich sein. Nach Angaben der Behörde sollen schriftliche, mündliche und praktische Prüfungen sowie Praxisveranstaltungen in speziellen Arbeitsräumen erlaubt sein - insofern ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird.

    Gleiches gelte für die Öffnung von Bibliotheken und Archiven. Auch hier müssten geeignete Schutz- und Hygienemaßnahmen sichergestellt sein. Die Umsetzung läge bei den jeweiligen Hochschulen. Möglich sei dies durch Anpassungen der Corona-Rechtsordnung durch den Hamburger Senat.

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    Hamburger Schulen öffnen noch im April – aber nicht für alle

    Coronazahlen: Weniger Neuinfizierte in Hamburg

    Am Sonnabend wurden laut Gesundheitsbehörde 102 weitere Fälle von Covid-19-Erkrankungen in Hamburg bestätigt. Damit steigt die Zahl der Neu-Infizierten in der Hansestadt weiter an. Die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle liegt nun bei insgesamt 4297. Rund 2400 der zuvor gemeldeten Fälle gelten mittlerweile wieder als genesen. Das sind etwa 100 Genesene mehr als am Vortag. Damit sind nur noch rund 1900 Hamburger mit dem Coronavirus infiziert.

    Die Zahl der Hamburger, die sich in stationärer Behandlung befinden, ist im Vergleich zum Vortag um eine Person gesunken und liegt bei 251. Davon werden 79 Erkrankte und damit ebenfalls eine Person weniger als am Freitag, intensivmedizinisch betreut – die Zahl auf den Intensivstationen ist damit seit mehr als einer Woche stabil.

    Nach Angaben der Gesundheitsbehörde konnte bei vier weiteren Personen die Covid-19-Erkrankung als Todesursache festgestellt werde. Damit ist die Zahl der Toten auf 74 Personen gestiegen. Das Robert-Koch-Institut gibt die Todeszahl in der Hansestadt mit aktuell 90 Personen an – sechs mehr als am Vortag.

    Informationen zum Coronavirus:

    Zum Hintergrund der Zählweise der Todesfälle: Das RKI listet alle Todesfälle mit dem Nachweis einer Coronavirusinfektion auf. In Hamburg werden alle Todesfälle mit Coronainfektion durch das Institut für Rechtsmedizin begutachtet. Dadurch wird medizinisch differenziert nachgewiesen, welche nicht nur mit, sondern ursächlich durch eine Covid-19-Erkrankung gestorben sind.

    Hamburgs Gesundheitssenatorin besorgt wegen Infarkt- und Schlaganfallpatienten:

    Gesundheitssenatorin besorgt wegen Infarkt- und Schlaganfallpatienten
    Senatorin besorgt wegen Infarkt- und Schlaganfallpatienten

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      Mehr Geld für Studierende in der Coronakrise

      Die SPD-Fraktion im Landtag von Schleswig-Holstein will die finanzielle Unterstützung der Studierenden an den Universitäten und Hochschulen des Landes ausweiten. „Die Corona-Krise stellt viele Studierende vor kaum zu bewältigende Probleme bei der Finanzierung ihrer Lebenshaltungskosten und ihres Studiums, da zahllose Nebenjobs weggefallen sind, auf die sie angewiesen sind“, sagte der hochschulpolitische Sprecher Heiner Dunckel am Sonnabend.

      Dunckel übte Kritik an Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU), die „den Vorschlag der Kultusminister, den Kreis der Bezugsberechtigten auszuweiten, mit Verweis auf die personelle Ausstattung der Bafög-Ämter vom Tisch fegt“. Das Bafög sei das wichtigste staatliche Instrument der Studienförderung und sollte ausgeweitet werden.

      118 Corona-Genesene im Landkreis Lüneburg

      Seit Sonnabend gibt es zwei weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen im niedersächsischen Landkreis Lüneburg, damit liegt die aktuelle Zahl der gemeldeten Fälle bei 168. Derzeit befinden sich zwei Personen wegen Covid-19 in stationärer Behandlung im Klinikum Lüneburg, davon muss keine beatmet werden, teilt eine Sprecherin des Landkreises mit.

      Die Zahl der Genesenen steigt derweil weiter: Insgesamt haben 118 Menschen aus dem Landkreis Lüneburg, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, die Infektion überwunden, so die Sprecherin.

      Elbphilharmonie bleibt bis Ende Juni geschlossen

      Theater, Oper und Elbphilharmonie sollen bis 30. Juni geschlossen bleiben, dafür werden die Bücherhallen ihre Türen öffnen, kündigte Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien (SPD), dem NDR an.

      „Wir gehen ehrlicherweise alle davon aus, dass wir im Laufe dieser Spielzeit nicht mehr in eine Situation kommen, in der wir in einem Saal gemeinsam sitzen und jemandem zugucken, der auf der Bühne spielt, singt, tanzt oder musiziert. Deshalb haben wir gesagt, die Theater, die Elbphilharmonie, die Oper und die Musikclubs bleiben bis zum 30. Juni geschlossen“, sagte Brosda. „Das gibt den Häusern Planungssicherheit, weil sie nicht mehr auf eine Premiere, von der sie ahnen, dass sie sie absagen müssen, hin proben müssen.“

      Kultursenator Carsten Brosda kündigte an, dass die Elbphilharmonie erst Anfang Juli wieder öffnen soll.
      Kultursenator Carsten Brosda kündigte an, dass die Elbphilharmonie erst Anfang Juli wieder öffnen soll. © dpa Picture-Alliance

      In der nächsten Woche soll der Publikumsverkehr in den Bücherhallen beginnen. „Das wird nicht auf einen Schlag geschehen, sondern es beginnt damit, dass am Dienstag an zehn Stellen in der Stadt wieder Rückgabestellen geöffnet werden, was in der letzten Zeit stark nachgefragt wurde. Geplant ist, in der Woche darauf in den Stadtteilbüchereien wieder mit dem Leihgeschäft anzufangen“, sagte Brosda. Im Laufe des Mais soll die Zentralbibliothek öffnen.

      Angesichts der Entwicklungen in den vergangenen Wochen komme dieser Schritt nicht überraschend, hieß es am Sonnabend in einer Stellungnahme der Elbphilharmonie. „Dass wir alle nun bis zum Sommer das Lebensmittel Livekultur entbehren müssen, ist sehr schmerzlich, aber im Hinblick auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der Coronapandemie konsequent und richtig. Was die Zeit danach betrifft, sind für die meisten Konzertveranstalter bundesweit einheitliche Regelungen mit einem Vorlauf von mindestens zwei Monaten notwendig“, schrieb Pressesprecher Tom R. Schulz.

      Die Elbphilharmonie werde ihr digitales Angebot „#ElphiAtHome“ in den kommenden Wochen und Monaten weiter ausbauen. „Zudem freuen wir uns, dass wir gemeinsam mit starken Partnern mit dem "Elbphilharmonie-Hilfsfonds" eine Plattform geschaffen haben, die dazu beiträgt, die ärgsten Folgen des durch all die Konzertabsagen bedingten dramatischen Verdienstausfalls für freiberufliche Musikerinnen und Musiker wenigstens etwas zu lindern“, hieß es.

      61 Coronatote in Schleswig-Holstein

      Die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 2387 gestiegen. Wie die Landesregierung am Samstag mitteilte, waren das bis Freitagabend 38 Fälle mehr als nach der Meldung vom Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 59 auf 61.

      Derzeit werden 132 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, ein Minus von vier zum Vortag. Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter mitteilte, sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein 1600 Menschen genesen.

      Corona: Hamburgs Gefangene bekommen Handys

      Damit Gefangene auch in der Coronakrise in Kontakt mit Angehörigen bleiben und weiterhin wichtige private Angelegenheiten klären können, erhalten sie in einigen Justizvollzugsanstalten nun einfache Prepaid-Handys, wie die Justizbehörde mitteilte.

      Rund 470 Handys sollen schrittweise ausgegeben werden. Gefangene in den Anstalten Billwerder und Fuhlsbüttel sowie in der Sozialtherapeutischen Anstalt können die Prepaid-Handys für jeweils 20 Euro erwerben. Doch es gibt Ausnahmen: Gefangene in der Untersuchungshaftanstalt und in der JVA Hahnöfersand bekommen keine Telefone.

      Die Justizbehörde betont, dass die Prepaid-Handys keine Kamera haben und nicht internetfähig sind. Lediglich telefonischer Kontakt soll mit ihnen möglich sein. Zudem dürfen die Handys nur im eigenen Haftraum genutzt und nicht an andere Gefangene übergeben werden. Die Geräte können jederzeit kontrolliert, ausgelesen und bei Missbrauch eingezogen werden. Kontakt- und Gesprächslisten dürfen nicht gelöscht werden. Den Verlust oder die Beschädigung des Handys oder der SIM-Karte müssen die Gefangenen sofort anzeigen, sonst drohen Strafen, wie die Justizbehörde mitteilt.

      Coronakrise sorgt für weniger Verkehr auf Hamburgs Straßen

      Auch auf den Hamburger Verkehr hat das Kontaktverbot deutliche Auswirkungen: Verglichen mit 2018 ist der Verkehr auf den Hauptstraßen um 25 Prozent zurückgegangen. Dies erklärte die Hamburger Verkehrsbehörde auf Anfrage am Freitag.

      Besonders der Verkehr im Elbtunnel hat im Zuge der Coronakrise abgenommen. Durchquerten im Februar noch täglich 90.000 Fahrzeuge den Tunnel, so sind es Mitte April nur noch 60.000, teilte die Behörde weiter mit. Der Lkw-Verkehr sei davon nicht betroffen: Weiterhin führen 20.000 Laster durch den Elbtunnel.

      Auf den städtischen Hauptstraßen sähe es ähnlich aus: Zu Beginn der Kontaktsperre seien im Vergleich zu 2018 über ein Drittel weniger Fahrzeuge unterwegs gewesen. Die Straßen würden jedoch allmählich wieder voller. Auf dem Jungfernstieg und Neuen Wall sei der Verkehr verglichen mit 2018 um 30 Prozent zurückgegangen. Auf der Wilstorfer Straße / Moorstraße gäbe es hingegen kaum einen Unterschied.

      Coronakrise: Hamburgs Handwerker unter Druck

      In der Coronakrise gibt es im Hamburger Handwerk nach Angaben von Kammerpräsident Hjalmar Stemmann derzeit mehr Verlierer als Gewinner. „Die Betriebe leiden unter Auftragsrückgängen und Umsatzeinbußen“, sagte Stemmann. Er appellierte an die Hamburger, Solidarität mit den Gewerken zu zeigen und schon länger geplante Umbauten, Reparaturen oder Renovierungen in Auftrag zu geben.

      Bislang hat die Kammer rund 5000 Handwerksbetriebe bezüglich der Anträge auf Kurzarbeit oder die Bund-Länder-Programme beraten, wie der Präsident berichtete. Das ist ein Drittel der Betriebe, die die Kammer in der Hansestadt vertritt. Sie beschäftigen insgesamt rund 120.000 Mitarbeiter.

      Ausbaugewerke hätten derzeit sehr gut zu tun, weil geschlossene Gaststätten und vor allem die Luxushotellerie zum Teil umfangreiche Renovierungen vorgezogen haben oder in Homeoffice-Zeiten angesichts leerer Etagen neue Teppiche oder Böden verlegt werden, berichtete Stemmann. Die Stadt habe ebenfalls schnell reagiert und zugeteilte Aufträge vorgezogen. Auch die Betriebe auf Neubau-Baustellen seien vergleichsweise noch gut ausgelastet.

      Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

      • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
      • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
      • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
      • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
      • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

      Strenge Corona-Auflagen am Wochenende

      Die strengen Kontaktverbote gelten am Wochenende in Schleswig-Holstein weiter: Die Restaurants bleiben geschlossen, die Inseln und Halligen dürfen nach wie vor nicht besucht werden. Die Landespolizei will zum Wochenende ihre Präsenz wieder erhöhen und mit zusätzlichen Streifen unterwegs sein. Das gilt besonders für die Übergänge zu den Inseln an Nord- und Ostsee sowie Naherholungsgebiete und touristisch interessante Ziele.

      Die Grenzen zu anderen Bundesländern, also Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, sollen nicht kontrolliert werden. Die Polizei kündigte Augenmaß an. Unzulässige Gruppenausflüge und durch hohes Personenaufkommen bedingte Distanzunterschreitungen sollen aber unterbunden werden. Bei Verstößen drohen Bußgelder.

      UKE hat Corona-Ausbruch zu spät gemeldet

      Die Vorwürfe gegen das UKE verhärten sich. Nach der Infektionswelle auf den Krebsstationen des UKE gibt es Hinweise, dass das Universitätsklinikum den Ausbruch verspätet an das zuständige Gesundheitsamt Nord gemeldet hat. Zudem habe das UKE die Covid-19-Erkrankungen fälschlicherweise als Einzelfälle gemeldet.

      Laut Gesundheitsbehörde hätte bereits ein Ausbruch des Erregers auf der Station gemeldet werden müssen. Als Konsequenz aus den vermeintlichen Fehlern soll eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Gesundheits- und Wissenschaftsbehörde, der Klinik sowie des Amtes für Arbeitsschutzes gebildet werden.

      Mitarbeiter, Patienten und Angehörige sollen zudem "Schlamperei und Leichtsinn" in der Onkologie und anderen Abteilungen des Uniklinikums beobachtet haben, wie der "Spiegel" berichtet. So sollte unter anderem ein Patient mit Covid-19-Symptomen auf die Lungenstation, die sich im selben Haus wie die Onkologie befindet, geschickt werden – noch bevor das Test-Ergebnis vorlag. Zudem sollen ungetestete Patienten neu in der Onkologie aufgenommen worden sein, obwohl es bereits erste positiv auf Covid-19 bestätigte Patienten im Haus gegeben habe.

      Coronavirus – die Fotos zur Krise:

      Wegen Corona: Globaler Klimastreik nur virtuell

      Eigentlich wollten am kommenden Freitag, dem 24. April, weltweit wieder Millionen von Menschen beim fünften globalen Klimastreik von Fridays for Future auf die Straße gehen. Auch in Hamburg hatten die Klimaschützer einen Protestzug geplant – mit Rednern und Musik auf einer großen Bühne, bunten Plakaten und lauten Sprechchören. Doch wegen der Coronapandemie ist das nicht möglich. Der Klimastreik soll trotzdem stattfinden — und zwar virtuell.

      Geplant ist die größte Videokonferenz, die es je gab, heißt es von Fridays for Future. Es ist ein Versuch, den Schwung der jungen Klimaschutzbewegung in Coronazeiten nicht gänzlich zu verlieren. Zuletzt waren ohnehin etwas weniger Anhänger zu den Klimastreiks gekommen. Am 21. Februar 2020 gingen in Hamburg rund 30.000 Menschen auf die Straße. Einige Monate zuvor waren es noch bis zu 100.000 Demonstranten gewesen. Die größte Zahl an Demonstrationsteilnehmern versammelte sich im September 2019 in der Innenstadt – der Demonstrationszug ging einmal um die Binnenalster.

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      Sie sind aufgefordert, ihre Protestschilder in Fenstern, an Briefkästen, an Bäumen vor ihrer Haustür oder an Ladeneingängen zu postieren – und überall sonst, wo sie gut sichtbar sind. Auf der Homepage von Fridays for Future sollen die Bilder dann – nach vorheriger Regis­trierung – hochgeladen werden. Auf der Internetseite gibt es eine interaktive Streikkarte, auf der sich die virtuellen Teilnehmer eintragen können. In einigen Städten sind lediglich kleinere Aktionen im öffentlichen Raum geplant.

      Hamburger Firma will Millionen von Masken einführen

      Das Handy des Hamburger Unternehmers Georg Schacht klingelt in diesen Tagen ziemlich häufig. Und nicht selten sind es hochrangige Politiker, die den Austausch mit ihm suchen. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zählt dazu. Vor etwa fünf Wochen taten sich Schacht und weitere Geschäftspartner zusammen, um Atemschutzmasken aus China nach Deutschland zu importieren. „Wir ahnten, dass die Nachfrage groß werden würde“, so der 31-Jährige.

      Die beiden Unternehmer wollen Millionen Masken importieren.
      Die beiden Unternehmer wollen Millionen Masken importieren. © Privat

      Und er behielt recht. Schacht und seine Mitstreiter gründeten die Firma TLG Health, und durch gute Kontakte, unter anderem zum Logistikunternehmen Kühne und Nagel, gelang es ihnen, sich auf dem Markt durchzusetzen und eine Lieferung nach der anderen nach Deutschland zu bringen.

      Mehrere Millionen Stück waren es bisher, weitere Millionen sollen dazukommen. Die meisten dieser Schutzmasken verkauft TLG an Krankenhäuser, Alters- und Pflegeheime. Zuletzt ging eine große Lieferung an die Bundeswehr. „Dass die Koordinierung so gut läuft, haben wir auch Jens Spahn zu verdanken, mit dem wir uns regelmäßig austauschen.“

      Inzwischen sieht sich das junge Unternehmen nun in der Lage, einen beachtlichen Teil der Masken zu verschenken. „Wir haben gerade eine große Lieferung bekommen, die wir kostenfrei an Krankenhäuser, Pflegeheime und in kleinerer Zahl auch an Privatmenschen abgeben können“, so Schacht.

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      Abendblatt-Geschäftsstelle öffnet wieder

      Wir sind wieder persönlich für Sie da! Nach den vom Senat beschlossenen Coronalockerungen öffnet auch die Geschäftsstelle des Hamburger Abendblatts wieder ihre Pforten. Ab Montag, den 20. April, ist die Geschäftsstelle am Großen Burstah 18-32 montags bis freitags von 12 bis 17 Uhr zunächst mit eingeschränktem Zugang und Service wieder geöffnet. Zusätzlich sind die Abendblatt-Mitarbeiter montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr und sonnabends von 10 bis 16 Uhr telefonisch unter der Nummer 040 5544-72920 erreichbar.

      Corona: Was wird aus AppelrathCüpper-Filialen?

      Bereits am 7. April musste der Kölner Damenmodehändler AppelrathCüpper Insolvenz in Eigenverantwortung anmelden. Wegen der Coronakrise hatte das Unternehmen (110 Millionen Euro Umsatz, 1000 Mitarbeiter) schon Wochen zuvor seine bundesweit 16 Filialen geschlossen – davon auch die beiden Häuser an der Mönckebergstraße und im Alstertal-Einkaufszentrum. Nun stellt sich für Finanzvorstand Heinrich Ollendiek die Frage, wie es mit den einzelnen Filialen weitergeht.

      Derzeit verkauft AppelrathCüpper nur online. Damit könnten aktuell rund acht Prozent des früheren Gesamtumsatzes erzielt werden, so Ollendiek zum Abendblatt. Die Konsequenz: Das Unternehmen aus der Domstadt muss die Kosten weiter niedrig halten und hofft darauf, dass es seine stationären Geschäfte möglichst schnell wieder öffnen kann – vielleicht auch nur auf einer begrenzten Fläche.

      Wie es konkret mit den Hamburger Standorten im Zuge der Insolvenz weitergeht, lässt Ollendiek offen. Nur so viel: „Wir sind stolz auf beide Filialen, und sie stehen auf unserer Zufriedenheitsskala recht weit oben.“ Eine Garantie für den Erhalt aller bundesweit 16 Standorte könne er aber aktuell nicht geben. In Hamburg zahlt AppelrathCüpper aktuell übrigens keine Miete. Ollendiek möchte schon bald mit den Vermietern reden, um eine Reduzierung der Kosten zu erreichen.

      Lesen Sie hier den Corona-Newsblog vom Freitag