Hamburg/Kiel. Warm und nass: Der Februar präsentierte sich mit Sturmtief “Sabine“ und fünf Sturmfluten besonders spektakulär.
Nur ein einziges Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war der Februar in Deutschland so warm und nass wie in diesem Jahr, teilte der Deutsche Wetterdienst am Freitagvormittag mit. Die Sonne schien im Norden seltener und fünf Sturmfluten sorgten für schwere Schäden an der Küste. Das Wetter überschlug sich in Extremen – gemessen am Mittelwert der letzten 30 Jahre.
Hamburg war sonnenärmstes Bundesland
Statt des üblichen Winterwetters überraschten die Hamburger im Februar warme Temperaturen – durchschnittlich lagen sie bei 5,9 Grad, also 1,2 Grad höher als der erwartete Mittelwert. Die Ursache dafür war eine Reihe kräftiger Tiefdruckgebiete, die vom Atlantik über den Norden Europas hinwegzogen. Orkantief "Sabine" sorgte in Hamburg für viele Schäden durch abgeknickte und umgestürzte Bäume und setzte den Fischmarkt unter Wasser.
Außerdem verzeichnete Hamburg einen Niederschlagsrekord: Es regnete gut dreieinhalb Mal so viel wie im Februar üblich. Statt der gewohnten 42 Liter fielen im Februar insgesamt 155 Liter Regen pro Quadratmeter. Außerdem war die Hansestadt mit nur 40 statt 64 Stunden das sonnenscheinärmste Bundesland.
Wetterextreme in Schleswig-Holstein
Auch in Schleswig-Holstein kam es zu sturmbedingten Extremen. Wenn auch nicht so stark wie in Hamburg, stieg das Thermometer doch 0,7 Grad höher als erwartet. Die Durchschnittstemperatur lag somit bei 5,5 Grad. Das nördlichste Bundesland verzeichnete mit 145 Litern Niederschlag pro Quadratmeter ebenfalls den nassesten Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Sonne zeigte sich nur 45 statt der durchschnittlich 65 Stunden.
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Bremen verzeichnet Niederschlagsrekord
Mit Temperaturen von durchschnittlich 6,1 Grad war Bremen im Februar das zweitwärmste Bundesland Deutschlands. Gleichzeitig verzeichnete Bremen einen Niederschlagsrekord von 130 Litern pro Quadratmeter. Damit löste der Februar 2020 das bisherige Rekordjahr 1937 ab. Die Sonne schien im Februar in Bremen 23 Stunden weniger als üblich.
Orkantief "Sabine" hatte in Niedersachsen tödliche Folgen
Niedersachsen stellte im Februar ebenfalls einen Niederschlagsrekord auf: Mit 135 Litern statt der üblichen 44 Liter pro Quadratmeter verzeichnete das Bundesland einen neuen Höchstwert. Die Sonne zeigte sich nur 50 statt der üblichen 66 Stunden.
Durch das Sturmtief "Sabine starb im niedersächsischen Nienburg eine Frau, die auf die Fahrbahn geweht und von einem Auto erfasst wurde. Außerdem brach auf Wangerooge der Strand auf einer Länge von einem Kilometer ab.