Hamburg. Fans zertreten Blumen und Rasen auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Nun haben Mitarbeiter eine Botschaft des Verstorbenen aufgestellt.
Um Pflanzen und Rasen auf dem Grab des Schauspielers Jan Fedder zu schützen, haben Mitarbeiter des Ohlsdorfer Friedhofs vor die Ruhestätte eine Kette gespannt. Auf einem Schild steht zudem: „Ich schlafe. Bitte nicht stören. Legt Eure Blumen und Kerzen bitte vorne ab. Der Raum vorm Denkmal gehört nur mir (...) nicht betreten!!! Danke! Euer Jan.“
Seit der Beerdigung Fedders Mitte Januar sei der Rasen um das Grab herum fast komplett niedergetreten worden, sagte ein Friedhofssprecher am Donnerstag. Viele Fans würden bis zu dem Holzkreuz vortreten und dort Blumen ablegen. Auf diese Weise sei fast schon eine Art Weg auf dem Rasen und um die Grabstätte herum entstanden. Dieser Innenraum der eingezäunten Grabstätte unter dem steinernen Denkmal soll nun nicht mehr betreten werden.
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Jan Fedders Grab: Fans zertreten Blumen und Rasen
Das Ablegen von Blumen sei grundsätzlich erlaubt und sogar erwünscht, „aber dabei über die Pflanzen zu laufen - das haben wir nicht so gern“. Das beschädige nicht nur Bodendecker und Rasen, die Menschen liefen damit im Grunde auch direkt auf dem Grab Fedders herum. „Das ist schon aus Pietätsgründen nicht in Ordnung.“ Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Als "abgesperrt" will der Friedhof-Sprecher das Grab trotz der Kette nicht bezeichnen. „Jeder, der es findet, kann hin.“ Zahlreiche Menschen haben dem Ende Dezember gestorbenen Schauspieler auf dem Ohlsdorfer Friedhof bereits die letzte Ehre erwiesen. „Es kommen Hunderte Leute täglich vorbei. Es werden auch die Kränze der Promis am Forum von vielen Menschen besucht“, sagte der Sprecher.
Zigaretten als letzten Gruß an Jan Fedder
Die Stimmung am Grab sei sehr ruhig und zivilisiert. „Man merkt einfach, wie lebendig das alles ist und wie gerne die Menschen sich an ihn erinnern. Jung und Alt.“ Viele Besucher legten dabei eine Blume ab. „Auch eine Packung Zigaretten habe ich schon gesehen.“
Das war Jan Fedder:
- Jan Fedder wurde am 14. Januar 1955 in Hamburg geboren
- Seinem Vater Adolf Fedder gehörte die Hafenkneipe "Zur Überseebrücke", seine Mutter Gisela war Tänzerin
- Erste Erfahrungen im Rampenlicht machte Jan Fedder im Alter von sieben Jahren als Knabensopran im Michel
- Als 13-Jähriger hatte Jan Fedder seinen ersten Auftritt auf der Bühne und vor der Kamera
- Seinen Durchbruch als Schauspieler erlangte er im Kinohit "Das Boot" (1981) als Bootsmann Pilgrim
- In der ARD-Serie "Großstadtrevier" spielte Jan Fedder von 1992 bis 2019 den Polizeioberkommissar Dirk Matthies
- Beliebtheit erreichte Jan Fedder auch als Kurt Brakelmann in der NDR-Serie "Neues aus Büttenwarder"
- Jan Fedder trug zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Titel "Ehrenkommissar der Hamburger Polizei"
- Am 15. Juli 2000 heiratete Jan Fedder in der Hauptkirche St. Michaelis Marion Kurth
- Am 30. Dezember 2019 erlag Jan Fedder in seiner Wohnung auf St. Pauli einem langjährigen Krebsleiden