Hamburg. Der St. Pauli Bürgerverein wünscht sich die Wiederauflage der Fedder-Ansage aus dem Jahr 2013 – hier können Sie reinhören.
Auf dem Ohlsdorfer Friedhof hat Jan Fedder seine letzte Ruhe gefunden. Viele, viele Hamburger werden noch lange um den am 30. Dezember 2019 verstorbenen Volksschauspieler trauern, ihn vermissen.
All jene können jetzt darauf hoffen, ihm im Hamburger Alltag – zumindest akustisch – wieder zu begegnen. Denn der St. Pauli Bürgerverein wünscht sich die Wiederbelebung einer Hochbahn-Aktion aus dem Frühjahr 2013.
Jan Fedder soll wieder die Haltestelle St. Pauli ansagen
Damals sagten neun Prominente die Stopps der U-Bahn auf der Linie 3 an, darunter Lotto King Karl, Carlo von Tiedemann, Jan Delay, Udo Lindenberg und – natürlich – Jan Fedder. Und der soll – geht es nach dem St. Pauli Bürgerverein – an der Haltestelle St. Pauli bald wieder zu hören sein.
"Eine schöne Aktion wäre, wenn die Hochbahn zum Gedenken an Jan Fedder die Haltestellen-Ansage von 2013 schalten würde", heißt es in einem Facebook-Post des St. Pauli Bürgervereins.
Jan Fedder, auf St. Pauli geboren und aufgewachsen, soll natürlich die Haltestelle St. Pauli ansagen.
Zu hören ist die Fedder-Ansage derzeit auf Twitter, dank NDR-Radiomoderator Stephan Heller.
Das war Jan Fedder:
- Jan Fedder wurde am 14. Januar 1955 in Hamburg geboren
- Seinem Vater Adolf Fedder gehörte auf St. Pauli eine Kneipe, seine Mutter Gisela war Tänzerin
- Erste Erfahrungen im Rampenlicht machte Jan Fedder im Alter von sieben Jahren als Knabensopran im Michel
- Als 13-Jähriger hatte Jan Fedder seinen ersten Auftritt auf der Bühne und vor der Kamera
- Seinen Durchbruch als Schauspieler erlangte er im Kinohit "Das Boot" (1981) als Bootsmann Pilgrim
- Für die ARD-Serie "Großstadtrevier" mimte Jan Fedder von 1992 bis 2019 den Polizeioberkommissar Dirk Matthies
- Beliebtheit erreichte Jan Fedder auch als "Kurt Brakelmann" in der NDR-Serie "Neues aus Büttenwarder"
- Jan Fedder trug zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Titel "Ehrenkommissar der Hamburger Polizei"
- Am 15. Juli 2000 heiratete Jan Fedder in der Hauptkirche St. Michaelis die Werberin Marion Kurth
- Am 30. Dezember 2019 erlag Jan Fedder in seiner Wohnung auf St. Pauli einem langjährigen Krebsleiden
Fedder-Ansage: Hochbahn reagiert auf Wunsch
"Wir verstehen den Wunsch", lautet die Reaktion der Hamburger Hochbahn. "Wir müssen aber zunächst prüfen, wie die Einspielung der Ansage technisch möglich ist und vor allem wie schnell sie sich umsetzen lässt", sagte Pressesprecherin Constanze Dinse dem Abendblatt.
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"Ist es erst in einem halben Jahr möglich, ergibt das dann wohl keinen Sinn mehr," so Dinse. Unklar sei, ob die Ansage von 2013 noch mit den aktuellen Systemen laufe, zudem müsse sie auf alle Fahrzeuge überspielt werden. Zunächst hatte die Hamburger Morgenpost über das Vorhaben berichtet.
Was macht eigentlich die U-Bahn-Stimme Anke Harnack?
Im Anschluss an die Promi-Aktion von 2013 hatte die Hochbahn die professionelle Stimme von Anke Harnack flächendeckend im U-Bahn-Netz eingespielt. Die Stimme der langjährigen NDR-Moderatorin ertönt bis heute an den Haltestellen.
Anke Harnack war bis Ende Oktober 2019 in Hamburg auch die Stimme von NDR 90,3 am Morgen und das Gesicht des Hamburg Journal um 18 Uhr. Inzwischen hilft sie als Coach "allen, die in Interviews vor Kameras und Mikrofonen eine gute Figur abgeben möchten – ob CEO oder Schauspieltalent", schreibt Anke Harnack auf ihrer Webseite.
Und: "Besonders stolz bin ich darauf, täglich Tausende HamburgerInnen und Gäste als Stimme der Hamburger Hochbahn zu begleiten". Zu hören waren die Promi-Ansagen zwischen Ende März und Juni 2013.
Diese Promis sagt im Frühjahr 2013 in Hamburg folgende U3-Haltestellen an:
- Lotto King Karl: Dehnhaide
- Henning Voscherau: Ritterstraße
- Udo Lindenberg: Mönckebergstraße
- Jan Fedder: St. Pauli
- Jasmin Wagner: Feldstraße
- Carlo von Tiedemann: Hallerstraße
- Jan Delay: Hoheluftbrücke
- Smudo: Christuskirche
- Roger Willemsen: Eppendorfer Baum