Hamburg. Villa in Harvestehude für 8,1 Millionen Euro verkauft. Aber es gibt weit mehr Stadtteile, in denen hohe Preise erzielt wurden.
Die Nachfrage nach Premiumimmobilien in Hamburg hat auch im ersten Halbjahr 2019 deutlich angezogen. 272 Ein- und Zweifamilienhäuser ab 750.000 Euro wurden verkauft. Das sind 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gesamtumsatz stieg von 333 Millionen Euro auf 400,6 Millionen Euro. Außerdem wurden 299 Eigentumswohnungen für ab 7000 Euro pro Quadratmeter veräußert und damit 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gesamtumsätze stiegen um rund 26 Millionen Euro auf 291,1 Millionen Euro.
Beide Spitzenreiter in Harvestehude
Diese Zahlen gehen hervor aus einer Analyse des Hamburger Immobilienmaklers Dahler & Company, die dem Abendblatt exklusiv vorliegt. Grundlage für diesen Marktbericht sind die Zahlen des Hamburger Gutachterausschusses, der sämtliche Immobilienverkäufe dokumentiert. „Die Treiber für das Topsegment sind nach wie vor die Lage und eine hochwertige Ausstattung mit besonderem und individuellem Flair. Wenn die Kunden weit über eine Million Euro bezahlen, erwarten sie ein exklusives Objekt“, sagte der Geschäftsführer Björn Dahler.
Dass Geld offensichtlich keine Rolle spielt, zeigt sich auch bei den beiden Spitzenreitern des ersten Halbjahres. Diese liegen beide im Nobelstadtteil Harvestehude. Für die teuerste Wohnung wurden rund 4,9 Millionen Euro und für das teuerste Haus rund 8,1 Millionen Euro erzielt. Aber Makler Dankmar Lund von Dahler & Company weiß: „Natürlich gibt es nur eine kleine Zielgruppe für Immobilien in dieser Größenordnung, und die haben besonders hohe Ansprüche.“
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Die Elbvororte sind eine der bevorzugtesten Wohnlagen
Aus der Analyse geht auch hervor, dass für 48 der 272 Ein- und Zweifamilienhäuser mehr als zwei Millionen Euro bezahlt wurden. Davon wechselten 27 Häuser in den Elbvororten, die laut Dahler zu den bevorzugtesten Wohnlagen der Stadt gehören, den Eigentümer. Dort wurden mit 94 Immobilien auch die meisten Häuser in dem untersuchten Preissegment verkauft, gefolgt vom Alstertal mit 78 Objekten. Für 86 Häuser wurden im ersten Halbjahr jeweils Preise zwischen ein und zwei Millionen Euro bezahlt. Insgesamt brachten die 272 verkauften Häuser einen Umsatz von 400,6 Millionen Euro.
Bei den Eigentumswohnungen ist im Premiumsegment weiterhin die Nachfrage im Teilmarkt Alster-West, zu dem Harvestehude, Eppendorf, Rotherbaum und Hoheluft-Ost gehören, am höchsten. In diesen Stadtteilen wurden insgesamt 100 Objekte und damit 29 mehr als im Vorjahr verkauft. 41 davon brachten mehr als 9000 Euro pro Quadratmeter. Auf dem zweiten Platz landete der Bereich Alster-Ost, zudem unter anderem Alsterdorf, St. Georg, Uhlenhorst und Winterhude gehören. Dort wurden 83 Wohnungen verkauft – im Vorjahr waren es 52. In Winterhude wurde mit 17.741 Euro der höchste Preis pro Quadratmeter erzielt. Leicht zurückgegangen sind hingegen die Verkäufe in der HafenCity von 18 auf zwölf Wohnungen. Davon wurden für vier Objekte mehr als eine Million Euro bezahlt, die teuerste Wohnung erzielte einen Verkaufspreis von 1,79 Millionen Euro.
Immobilien in den besten Wohnlagen sind ein knappes Gut
Aber wie sieht Makler Björn Dahler die Zukunft des Hamburger Immobilienmarktes? „Die aktuelle Nachfrage im Premiumsegment spricht dafür, dass dieser Markt auch im kommenden Jahr eine erfreuliche Entwicklung nehmen wird und wir entsprechend hohe Transaktionszahlen erwarten können.“
Immobilien in den besten Wohnlagen Hamburgs seien in Anbetracht der lebhaften Nachfrage ein knappes Gut, das sich nun einmal nicht beliebig vermehren lässt. Für Dahler steht fest: „Das wird sich auf die Preise auswirken, sodass insbesondere die Kauffälle in den Spannen zwischen 7000 und 9000 Euro pro Quadratmeter bei den Eigentumswohnungen und Kaufpreise zwischen 750.000 Euro und einer Million Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern vermutlich zunehmen werden. “
Villa am Feenteich wird für 18,2 Millionen Euro angeboten
Noch zu haben ist eine exklusive Immobilie in bester Wohnlage, allerdings hat dieses Objekt auch seinen Preis: In der Nähe der Hamburger Außenalster mit direktem Wasserzugang steht derzeit eine besondere Villa bereits seit Längerem zum Verkauf. Das denkmalgeschützte Haus aus dem Jahr 1860 wird von Engel & Völkers für 18,2 Millionen Euro angeboten, es hat 17 Zimmer. Dafür bekommen die neuen Eigentümer einiges geboten: Vom Garten des 1200 Quadratmeter großen Grundstückes schaut man direkt auf den Feenteich und das Gästehaus des Hamburger Senats. Die geschichtsträchtige Alstervilla befindet sich in Familienbesitz.