Hamburg. Mit der Impfwoche macht Hamburg auf Gefahren von Grippe und Co. aufmerksam. Im eigenen Haus geht man offenbar anders damit um.
Bürgermeister Peter Tschentscher und Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (beide SPD) waren mit gutem Beispiel vorangegangen: Am Dienstag hatten sie sich öffentlichkeitswirksam im Rathaus gegen Grippe impfen lassen und die Hamburger aufgerufen, anlässlich der „Impfwoche“ ihrem Beispiel zu folgen.
Das sei zwar „zu begrüßen“, schreibt jetzt die Beamten-Gewerkschaft Komba, kritisiert aber, dass „offenkundig mit zweierlei Maß gemessen“ werde. Denn gleichzeitig habe der Senat das Impfangebot für die städtischen Beschäftigten „drastisch eingeschränkt“, so die Hamburger Komba-Vorsitzende Ines Kirchhoff. Der stadteigene Arbeitsmedizinische Dienst führe die Grippeschutzimpfung nur noch durch, wenn „tätigkeitsbedingt gegenüber der Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht“. Das sei kontraproduktiv und angesichts virulenter Krankenstände im öffentlichen Dienst kein zielführender Beitrag zur aktiven Gesundheitsprävention.
Stadt weist die Vorwürfe zurück
Das Personalamt der Stadt weist diese Darstellung zurück: Richtig sei zwar, dass sich der Arbeitsmedizinische Dienst auf Bereiche mit beruflicher Gefährdung durch Grippeviren wie etwa medizinisches und pflegerisches Personal und Mitarbeiter mit ausgeprägtem Kundenkontakt, etwa bei Polizei, Feuerwehr und in Kundenzentren, „fokussiert“. Das sei aber ein erheblich größerer Personenkreis als die rund 3500 Mitarbeiter, die bislang jährlich geimpft wurden, so das Personalamt: „Das Angebot wurde im Volumen nicht eingeschränkt – sondern perspektivisch sogar ausgeweitet.“