Hamburg. Der IT-Dienstleister Dataport konnte die Störung zwar beheben – wie es zu dem erneuten Ausfall kommen konnte, ist aber noch nicht klar.

Eine technische Störung hat bis Dienstagmorgen große Teile der digitalen Kommunikation aller mehr als 300 staatlich allgemeinbildenden Schulen in Hamburg lahmgelegt: Seit vergangenem Freitag konnten Lehrer Teile des Bildungsportals eduPort nicht mehr erreichen. Damit verbunden war unter anderem der E-Mail-Verkehr, die Organisation des Unterrichts und Adressbücher, zu denen auch Klassenlisten gehören können.

Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde, bestätigte die Probleme am Montag. Demnach sei das E-Mail-System ausgefallen. Alle anderen Funktionen könnten genutzt werden.

Dataport: Kein Wochenend-Service für Schulbehörde

Laut einer Sprecherin des IT-Dienstleisters Dataport, der das Portal für die Hamburger Schulen zur Verfügung stellt, haben die Techniker einen "E-Mail-Stau", der sich über das Wochenende aufgebaut hatte, bis zum Dienstagmorgen auflösen können, die Lehrkräfte können wieder auf eduPort zugreifen.

Ärgerlich für die Schulen: Da die Hamburger Behörde für Schule und Bildung bei Dataport offenbar keine entsprechende Service-Pauschale fürs Wochenende abgeschlossen hat, wurde mit der Behebung der Störung erst am Montagmorgen begonnen, so die Dataport-Sprecherin. Durch die zusätzlichen Tage kamen demnach auch deutlich mehr E-Mails hinzu, die sich aufgestaut haben.

Behördensprecher Albrecht sagt dazu: "Die Beauftragung der Leistung erfolgte aus Sicht der Schule und Berufsbildung aufgrund technischer und wirtschaftlicher Überlegungen." Was ein 24/7-Servicevertrag zusätzlich kosten würde, ließe sich nur über ein Ausschreibungsverfahren klären.

eduPort-Ausfall keine Spätfolge des Servercrashs

Auf Seiten der Dataport-Techniker war zunächst vermutet worden, dass die Störung eine Spätfolge des umfangreichen Ausfalls der Hamburger Verwaltungskommunikation war. Dabei funktionierte das gesamte E-Mail-System von Behörden, Bezirksämtern, Landesbetrieben und Senat sowie Teile der Telefonkommunikation Anfang September für mehrere Stunden nicht. Nur wenige Tage später war es erneut zum stundenlangen Ausfall Tausender Telefonapparate gekommen, bei dem neben den Bezirksämtern auch die Polizei und die Feuerwehr betroffen waren.

Wie es nun zu dem erneuten Ausfall kommen konnte, ist am Dienstag noch nicht bekannt. Laut Dataport habe die Fehleranalyse erst nach dem Abbau des Datenstaus beginnen können.