Hamburg. Schulbehörde investiert 3,5 Millionen Euro und verspricht sich mehr Sicherheit
Wollen Schüler oder deren Eltern mit Lehrern schriftlich in Kontakt treten, sind sie bislang auf deren private E-Mail-Adressen angewiesen. Nun stattet die Schulbehörde alle 17.000 Hamburger Lehrer mit eigenen dienstlichen E-Mail-Adressen aus. Bis zum Sommer 2017 soll das Projekt an allen 337 staatlichen allgemeinbildenden Schulen abgeschlossen sein. Kosten: 3,5 Millionen Euro.
Was für Angestellte und Beamte im öffentlichen Dienst und für Angestellte bei privaten Unternehmen seit vielen Jahren selbstverständlich ist, scheiterte bislang am Widerstand vieler Pädagogen. So gab es eine Reihe von Lehrern, die sich entweder grundsätzlich dagegen wehrten, per E-Mail zu kommunizieren oder ihre private Adresse dafür zur Verfügung zu stellen. Nun erhalten sie E-Mail-Adressen, die sich aus ihrem Namen und dem der Schule zusammensetzen (vorname.nachname@schulname.hamburg.de).
Von der Neuerung verspricht sich Schulsenator Ties Rabe (SPD) auch mehr Datensicherheit als beim Umgang mit privaten E-Mail-Adressen. In der Regel erfüllten die privaten Angebote nicht die Anforderungen an den Datenschutz, so Rabe. „Sie sind anfällig für Spam und Missbrauch, zudem sind diese Angebote nicht immer passgenau auf die Bedürfnisse des Schulalltags ausgerichtet.“ Künftig können sich Lehrer über ihre Adresse und ein Passwort von überall auf der eigens geschaffenen Plattform „eduPort“ anmelden. Sie erhalten Zugang zu einem dienstlichen Postfach, Schulkalendern und Stundenplänen.
Ab Sommer wird das Projekt in zehn Wellen an 30 bis 40 Schulen eingeführt. Darüber kündigte Schulsenator Rabe an, dass er im November eine neue Schulverwaltungssoftware einführen werde. Damit werden Schülerdaten, Unterrichtsplanungen oder Zeugnisse ausgetauscht. Die Kosten sollen sich auf weniger als zehn Millionen Euro belaufen.