Hamburg. Staatsanwaltschaft erhebt weitere Anklage im Zusammenhang mit dem spektakulären Konzert im Hamburger Stadtpark.

In der Freikarten-Affäre rund um das Konzert der Rolling Stones im Stadtpark hat die Hamburger Staatsanwaltschaft eine weitere Anklage erhoben. Damit müssen nun acht Beschuldigte mit einem Gerichtsverfahren rechnen, wie aus einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bürgerschaftsfraktion hervorgeht.

Unter den Angeklagten ist die frühere Gesundheitsstaatsrätin Elke Badde. Das Landgericht ließ die Anklage bereits am 8. Februar zu, einen Prozesstermin beim Amtsgericht gibt es nach Angaben der Staatsanwaltschaft aber noch nicht.

Vergabe von 100 Freikarten

Bei den Verfahren geht es um die Vergabe von rund 100 Freikarten. Wenige Wochen nach dem Rock-Konzert am 9. September 2017 waren die Ermittlungen wegen Bestechung, Bestechlichkeit und Vorteilsannahme ins Rollen gekommen.

Gegen wen sich die achte Anklage richtet, konnte die Sprecherin der Behörde, Liddy Oechtering, nicht sagen. Das Verfahren gegen den ehemaligen Bezirksamtsleiter Harald Rösler, dessen Behörde das Konzert im Stadtpark genehmigt hatte, sei weiterhin offen. Die Staatsanwaltschaft hat darüber hinaus Strafbefehle gegen vier Beschuldigte beantragt. Einer sei bereits rechtskräftig, hieß es in der Senatsantwort.

Hälfte der Verfahren eingestellt

Von den insgesamt 51 Verfahren bei der Staatsanwaltschaft sind bis Mitte August etwa die Hälfte eingestellt worden. Ebenso entschieden hatte die Generalstaatsanwaltschaft im Mai in Verfahren gegen 15 Abgeordnete der Bezirksversammlung Nord.

Neben den strafrechtlichen Ermittlungen leitete die Stadt Disziplinarverfahren gegen 31 Beamte ein, von denen bis Mitte August zwei eingestellt worden sind.