Hamburg . Bezirk genehmigt Parade am 13. Juli. Allerdings soll es in diesem Jahr strengere Auflagen geben, um Anwohner zu entlasten.

Freie Fahrt für den Schlagermove: Die bunte Parade darf auch weiterhin über den Kiez auf St. Pauli ziehen. Dafür hat sich der Hauptausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte am Dienstagabend ausgesprochen. Die Grünen stimmten einem entsprechenden Antrag ihres Koalitionspartners SPD zu. Danach soll die Parade in diesem Jahr am 13. Juli stattfinden und wie gewohnt auf dem Heiligengeistfeld beginnen und auch enden.

Allerdings würden die Auflagen für den Schlagermove deutlich verschärft, sagte Grünen-Fraktionschef Michael Osterburg dem Abendblatt auf Anfrage. "Es muss künftig mehr Toiletten und Ordner geben", so der Bezirkspolitiker. "Grünflächen, Spielplätze und Hauseingänge müssen besser geschützt und die Belastung für die Anwohner so gering wie möglich gehalten werden."

Ärger wegen Lärmbelästigung

Dafür wollen die Grünen in den kommenden Wochen auch noch einen gesonderten Antrag in die Bezirksversammlung einbringen. Dieser soll sich dann nicht nur mit den Folgen des Schlagermoves, sondern auch mit denen anderer Veranstaltungen wie der ESC-Übertragung auf dem Spielbudenplatz oder den Harley Days beschäftigen.

Der Schlagermove ist zwar bei den bis zu 500.000 Teilnehmern ausgesprochen beliebt, Anwohner müssen aber seit Jahren mit Lärmbelästigung und Wildpinklern leben. Aus diesem Grund hatte sich bereits im Januar der City-Ausschuss des Bezirks mit einer möglichen Verlegung der Parade befasst und dabei vier Alternativrouten diskutiert. In den vergangenen Jahren hatte es auch deshalb viel Kritik an Veranstalter und Stadt gegeben, weil der Schlagermove und der Triathlon jeweils auf das gleiche Wochenende fielen. Dieses Problem wurde mittlerweile aber behoben.

Rechnerisch alle sechs Meter ein Dixie-Klo

Der Schlagermove-Veranstalter Hossa-Hossa GmbH begrüßte die Entscheidung des Bezirks für die Genehmigung der Parade. "Allen Auflagen werden wir natürlich nachkommen", sagte Sprecher Axel Annink. Der Aufwand, den der Veranstalter auf eigene Kosten treibe, um die Auswirkungen des Fests auf die Anwohner so gering wie möglich zu halten, sei aber ohnehin schon hoch. So seien bereits beim Schlagermove im vergangenen Jahr mehr als 500 mobile WCs aufgestellt und 600 Ordner eingesetzt worden. "Rechnerisch stand an der Strecke alle sechs Meter ein Dixie-Klo", sagte Annink. "Mehr ist kaum möglich."