Hamburg. 1174 Starts und Landungen gab es in Hamburg 2018 in der letzten Tagesstunde. Wegen des Fluglärms gingen 167.000 Beschwerden ein
Das Luftfahrtjahr 2018 war geprägt von Flugstreichungen und Verspätungen. Nun hat sich das Chaos am Himmel in der offiziellen Hamburger Jahresstatistik niedergeschlagen. Von Anfang Januar bis Ende Dezember starteten und landeten 1174 Flüge in Fuhlsbüttel zwischen 23 und 24 Uhr. Das sei ein Höchststand, teilte die Umweltbehörde am Dienstag mit. Das sei ein Rekord, teilte die Umweltbehörde mit.
Insgesamt waren es 136 Flugbewegungen oder 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit 2014 verdoppelte sich die Zahl dieser Flüge. „Die Entwicklung bei den Nachtflügen ist nicht hinnehmbar“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne): „Das ist für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner mehr als ärgerlich.“
Zahl der verspäteten Flüge steigt
Am Helmut-Schmidt-Flughafen gehen die regulären Betriebszeiten von 6 bis 23 Uhr. Danach gibt es eine Nachtflugbeschränkung. Ankünfte und Abflüge, die bis 23 Uhr geplant waren, dürfen noch bis Mitternacht stattfinden, wenn es dafür „ unvermeidbare Gründe“ gibt. Insbesondere im ersten Halbjahr habe es viele Streiks, ungünstige Wetterbedingungen und häufig einen überfüllten Luftraum gegeben, teilte der Flughafen mit. Durch viele Gespräche mit Airlines und einer Ausdünnung des Winterflugplans gebe es im zweiten Halbjahr einen positiven Trend. Die Zahl der späten Flüge sank um fast zehn Prozent.
Kerstan appellierte an die Airlines, die auf dem Luftfahrtgipfel im Oktober zugesagten Verbesserungen umzusetzen, „die Umlaufzeiten der Flüge besser zu planen und damit ihren Beitrag zu leisten, dass die Nachtruhe besser eingehalten wird“.
Beschwerdezahl stieg ab August auf 600 pro Tag
Der Negativ-Rekord dürfe sich 2019 nicht wiederholen. Die Umweltschutzorganisation BUND ging weiter. Die hehren Versprechungen würden nicht greifen, so Landesgeschäftsführer Manfred Braasch: „Es zeigt sich einmal mehr, dass dringend ein konsequentes Nachtflugverbot nach 22 Uhr her muss.“ Es müsse eine Debatte über die Wachstumsgrenzen des Flughafens geben. Die Zahl der Fluglärmbeschwerden stieg um gut die Hälfte auf fast 167.000.
Ab August sei die Beschwerdezahl sprunghaft auf rund 600 pro Tag gestiegen, teilte die Umweltbehörde mit und spricht von einer „optimierten Ausnutzung technischer Möglichkeiten“. Der Airport wird deutlicher. Viele Beschwerden würden regelmäßig und anonym versandt und vermutlich vom Computer generiert, sagte eine Sprecherin. So sollen die Beschwerdezahlen künstlich hochgetrieben werden. Allerdings stieg auch die Zahl der Beschwerdeführer, von 1950 auf 2311 Bürger.