Hamburg. Geräte seien veraltet und würden nun ersetzt. Auch privater Dienstleister unterstützt die Feuerwehr. Harte Krtik von FDP und CDU.

Es ist eine kleine Revolution im Rettungswesen: Erstmals müssen Hamburger damit rechnen, dass nach einem Notruf über die 112 statt der Feuerwehr womöglich die Sanitäter eines Privatunternehmens anrücken. Die FDP sieht die stärkere Einbindung von Wohlfahrtsträgern und dem Dienstleister GARD nur als „ersten Schritt“ – die Krankenkassen forcieren nun neben schnelleren Einsätzen auch eine modernere Technik im Rettungswesen.

„Es liegt auch in unserem Interesse, dass die Ausstattung der Rettungswagen verbessert wird“, sagte Stefanie Kreiss, Sprecherin des Verbandes der Ersatzkassen in Hamburg (vdek). Dazu würden parallel zu der Einbindung der Träger die Voraussetzungen geschaffen. Demnach wurde zunächst mit der Feuerwehr vereinbart, die Rettungswagen der Feuerwehr mit Defibrillatoren auszustatten und die EKG-Geräte an Bord durch modernere Modelle zu ersetzen.

Harsche Kritik von der Opposition

Laut dem innenpolitischen Sprecher der FDP, Carl-Edgar Jarchow, reagiere der Senat durch den Druck der Krankenkassen endlich auf Probleme, die seit vielen Jahren bekannt seien. „Die Zeitvorgaben bei Rettungseinsätzen werden nicht erreicht, und die Ausstattung der Rettungswagen der Feuerwehr entspricht häufig nicht dem neusten technischen Stand – ganz im Gegensatz zu den privaten Anbietern.“

Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Dennis Gladiator, schlug in dieselbe Kerbe: „Obwohl die Feuerwehr schon seit Jahren nicht in der Lage ist, die fachlichen Vorgaben einzuhalten, hat der Senat es bisher versäumt, den Rettungsdienst ordentlich aufzustellen“. Dazu gehöre auch ein seit langem geplantes neues Rettungsdienstgesetz.

Feuerwehrbeamte kritisieren mangelnde Vorgaben

Mittelfristig könnte der Rettungsdienst noch einmal völlig neu aufgeteilt werden. „Es musste eine Interimslösung geben, weil es keine verlässlichen Rahmenbedingungen gibt“, heißt es in Feuerwehrkreisen. Parallel zu dem neuen Gesetz wird an einer Ausschreibung gearbeitet, die die Aufteilung des Rettungsdienstes in der Hansestadt dauerhaft regeln soll.

Wie es aus dem Umfeld der Krankenkassen heißt, gibt es weiter großes Misstrauen zwischen Feuerwehr und dem Dienstleister GARD, obwohl beide nach einem richterlichen Vergleich kooperieren sollen. Im Gespräch war zuletzt, dass die GARD-Rettungswagen vom Dezember an im Bereich der GARD-Wachen in Langenhorn, Poppenbüttel, Lohbrügge, Barmbek, Rothenburgsort und Bahrenfeld regelhaft eingesetzt werden sollen.