Hamburg . Die Pläne des Hamburger Bürgerbündnisses „Altstadt für alle!“ finden Anklang. Opposition übt dabei Kritik an Rot-Grün.

Ein geschwungener Park über den Gleisen südlich des Hamburger Hauptbahnhofgebäudes; ein Park, der Bahnhof, Museum, Stadt und Bibliothek verbindet – mit Düne, Strand, Hügeltribüne und Bachlauf. Die jüngst vorgestellten Ideen für einen Stadtumbau des Bürgerbündnisses „Altstadt für Alle“ treffen in der Politik auf positive Reaktionen.

„Wenn sich Hamburgerinnen und Hamburger Gedanken um die Entwicklung und Gestaltung ihrer Innenstadt machen, dann wollen wir das unterstützen“, sagte der CDU-Stadtentwicklungsexperte Jörg Hamann zur Neugestaltung des südlichen Hauptbahnhofes. Die Vorschläge der Initiative „Altstadt für alle“ böten eine gute Grundlage, um den Ausbau des Hauptbahnhofs und der umliegenden Flächen zu diskutieren. „Als CDU stehen wir bereit für einen breit angelegten Dialog, anders als Rot-Grün, die die Überlastung des Bahnhofes und die teilweise Verwahrlosung rundherum, jahrelang sehenden Auges zugelassen haben“, sagte Hamann.

CDU legt Augenmerk auf öffentliche Sicherheit

Für die CDU liegt besonderes Augenmerk – neben der Schaffung von Flächen zum Flanieren und Erholen – auf Aspekten der öffentlichen Sicherheit und Verkehrsführung. „Auch müssen bei der Planung kluge Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer gefunden werden“, so der CDU-Politiker. Das gelte insbesondere für Parkplätze und Fahrradstrecken im Umfeld des Hauptbahnhofes.

Lobende Worte für die Pläne des Bündnisses fand auch die Linksfraktion. „Hut ab, dem Bündnis ‚Altstadt für Alle‘ ist eine doppelte Wiederbelebung gelungen“, sagte Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Linken-Bürgerschaftsfraktion. „Endlich reden wir wieder darüber, für wen und für was das Herz Hamburgs da ist. Mit dem Vorschlag, für die Überbauung der Hauptbahnhof-Gleise bekommt die in den 90er-Jahren nur kurz aufgeflammte Debatte neues Feuer.

Linksfraktion für Beteiligungsprozess mit Bewohnern

Lange Jahre sei die Hamburger Innenstadt nur als Ort zum Einkaufen und für den Tourismus betrachtet worden. Die Wiederbelebung der Innenstadt als Ort für alle Hamburger hält die Linksfraktion für unbedingt unterstützenswert. „Ob neben dem Hauptbahnhof ein grüner Teppich mit Wellen oder eine andere öffentliche Nutzung für die Bürger entsteht, sollte im Rahmen eines runden Beteiligungsprozesses mit den Bewohnern der angrenzenden Quartiere, mit den aktiven Initiativen wie ‚Bündnis Stadtherz‘ und ‚Altstadt für Alle‘ entwickelt werden“, schlägt Sudmann vor. Zudem legt die Linken-Politikerin dem Senat und der Deutschen Bahn nahe, sich für die kreativen Ideen einer sozialen und öffentlichen Nutzung rund um den Hauptbahnhof zu öffnen.

FDP: Bürger schneller als rot-grüne Senatspolitik

Die FDP begrüßt die Initiative zur Bahnhofsgestaltung mit einem Deckel über den südlichen Gleisanlagen. "Die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sind offensichtlich schneller und kreativer, als die behäbige rot-grüne Senatspolitik", sagte der FDP-Stadtentwicklungsexperte Jens P. Meyer.

Es sei höchste Zeit, dass die Stadtentwicklung südlich des Hauptbahnhofs endlich Fahrt aufnehme und die städtebaulichen Chancen in Richtung Hafencity genutzt würden. "Dabei müssen auch die grundlegende Sanierung der Cityhof-Häuser und die Untertunnelung der Willy-Brandt-Straße als zwei weitere Großprojekte in der unmittelbaren Nachbarschaft einbezogen werden", so Meyer. Die FDP-Bürgerschaftsfraktion fordert den Senat auf, ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln, "dass die Anforderungen der Bahn und des ÖPNV ebenso berücksichtigt, wie die städtebaulichen und verkehrlichen Bedarfe zwischen Hauptbahnhof, Innenstadt und Hafencity".