Hamburg. Heidi-Kabel-Platz soll umgestaltet werden. Mobilitätsangebot mit StadtRädern geplant, Platz für Außengastronomie.

Das Umfeld des Hamburger Hauptbahnhofs soll attraktiver werden. Dieses Ziel hatte Mittes Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) im Herbst 2016 ausgegeben. Nun zieht Droßmann eine „positive Bilanz“ und kündigte im Abendblatt-Gespräch an: „Wir konnten viel bewegen und die Aufenthaltsqualität deutlich steigern. Demnächst beginnen wir mit der Umgestaltung des Heidi-Kabel-Platzes auf der Ostseite des Hauptbahnhofs.“ Das sei gleichzeitig der Abschluss der umfangreichen Maßnahmen des Bezirks, so Droßmann weiter.

Die Kosten von rund 750.000 Euro übernimmt in diesem Fall der Bezirk. Die erforderlichen Abstimmungen und Vorarbeiten laufen bereits, sodass im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden kann: „Wir wollen dort künftig ein großes Mobilitätsangebot bereithalten und eine reibungslosere An- und Abreise für die Kreuzfahrttouristen ermöglichen“, sagte Droßmann.

Platz für 22 StadtRäder

Die Fußgänger dürfte freuen, dass der Straßenabschnitt vor dem Bieberhaus, in dem seit 2011 das Ohnsorg-Theater beheimatet ist, für Autos gesperrt ­werden soll. Außerdem wird es vor dem Gebäude mehr Platz für Außengastronomie geben, und Bäume werden gepflanzt. Damit werde die Aufenthaltsqualität erhöht, sagt Bezirksamtschef Droßmann.

Auf dem Heidi-Kabel-Platz ist ein Switchh-Punkt mit Platz für sechs Fahrzeuge von Carsharing-Anbietern wie car2go oder DriveNow vorgesehen. Auch Elektroroller können dort künftig ausgeliehen werden. Eine Ladestation für Elektrofahrzeuge ist vorgesehen. Dazu wird es eine große StadtRad-Sta­tion mit 22 Stellplätzen geben. Zudem werden rund 60 Fahrradbügel aufgestellt.

Das alles kostet Platz, und den müssen die Taxifahrer abgeben. Bislang stehen dort bis zu 50 Taxis, künftig werden es noch elf sein. Droßmann kündigte an: „Aber wir werden neun Kfz-Stellplätze wegnehmen, und dort entsteht eine zusätzlich Aufstellfläche für acht Taxis.“ Am Südsteg seien weitere Taxistellplätze entstanden.

Beleuchtung umfassend erneuert

Für die Abfertigung der Kreuzfahrtgäste, die vom Hauptbahnhof mit ­Shuttle-Bussen zu den Kreuzfahrtterminals gefahren werden, sollen bis zu vier Pavillons errichtet werden. Auch ein Platz für die Gepäckaufnahme ist dort vorgesehen.

Im vergangenen Jahr wurden am Hachmannplatz, ebenfalls auf der Ostseite des Bahnhofs, die Parkplätze neu angeordnet und ein „Boulevard entlang der Kirchenallee angelegt“, sagte Droßmann. Unter der „Keksdose“, so wird das Gebäude der Deutschen Bahn an der Ecke Kirchenallee/Steintorwall genannt, wurde eine Mauer mit einem Drahtaufbau entfernt. Diese war wie ein Nadelöhr für die Passanten, die dort täglich zu Zehntausenden vorbeikommen.

Zudem wurde die Beleuchtung umfassend erneuert. Die modernen LED-Leuchtmittel seien nicht nur viel heller sondern auch noch stromsparend. Auch sei die Taxivorfahrt am Glockengießerwall verlegt worden, sodass die Wege für Fußgänger und Radfahrer jetzt viel sicherer seien, sagte Droßmann.

Gesetzt wird auf Sicherheit und Sauberkeit

Aber es gab nicht nur bauliche Veränderungen: „Es wurde die Intensität der Reinigung deutlich erhöht, das gilt auch für die Sicherheitsleute der Deutschen Bahn, die am Hauptbahnhof im Einsatz sind“, betonte Droßmann.

Auch die Deutsche Bahn ist zufrieden: „Das Umfeld rund um den Hauptbahnhof ist dank des Engagements des Bezirks Mitte und der Deutschen Bahn in den vergangenen Jahren deutlich attraktiver geworden. Von der Umgestaltung der Außenflächen und auch durch mehr Sauberkeit und Sicherheit profitieren die Hamburger und Besucher dieser Stadt“, sagte Sprecher Egbert Meyer-Lovis.

Allerdings gibt es immer noch keine konkreten Pläne für eine dringend notwendige Erweiterung des Hauptbahnhofs, in dem täglich rund 550.000 Menschen unterwegs sind. Das Gebäude hat seine Kapazitätsgrenze überschritten. Seit Jahren sieht die Politik hier Handlungsbedarf. Dabei wird favorisiert, dass der Steintordamm für den Autoverkehr gesperrt wird und von dort aus weitere Zugänge zu den Gleisen gebaut werden sollen.

Aber bis dahin wird es wohl noch einige Jahre dauern: „Deshalb war es dem Bezirk auch so wichtig, dass zumindest das Umfeld zeitnah angefasst wird, und das haben wir umgesetzt“, sagte Falko Droßmann.