Hamburg . Was in der Stadt passiert: Feuerwehr befreit Fahrer aus umgestürztem Pkw. Landeszentrale will Jugendliche für Politik gewinnen.
Aktuelle und lokale Nachrichten aus dem Rathaus, wichtige Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses aus der Stadt – hier in den Hamburg-News.
"It started in Hamburg" – Klaus Voormann eröffnet Ausstellung
Der Musiker, Grafiker und „fünfte Beatle“ Klaus Voormann (80) hat am Dienstagabend seine Werkschau „It Started In Hamburg“ eröffnet. An der Ausstellung in Hamburg, die bis Samstag im Rahmen des Reeperbahnfestivals in einem Zelt auf dem Heiligengeistfeld gezeigt wird, wirkten sein Sohn Maximilian und seine Tochter Ruscha mit - beide kamen auch zur Eröffnung. „Dass meine beiden Kinder mir in den Grafik-Beruf folgen, habe ich nie forciert. Es hat sich durch ihre Begabung und ihre Lust darauf so ergeben“, hatte Voormann bereits zuvor der Deutschen Presse-Agentur gesagt.
Klaus Voormann kennt die Fab Four seit den gemeinsamen Hamburg-Tagen Anfang der 1960er bestens. Er übernahm die Cover-Gestaltung ihres Albums „Revolver“ (1966), gewann dafür als erster Deutscher den Grammy und verlor die Beatles auch in der Zeit nach ihrer Auflösung nicht aus den Augen.
Die Ausstellung hat den Untertitel „Graphic Arts 1958 - 2018“. Gezeigt werden grafische Arbeiten, Skizzen, Objekte und Großprojektionen.
Feuerwehr befreit Fahrer aus umgestürztem SUV
Nachdem der 65-Jährige Fahrer eines SUV sich aus noch ungeklärten Gründen auf dem Waldweg in Volksdorf mit seinem Fahrzeug überschlug, musste die Feuerwehr das Dach des Pkw abtrennen. Der Mann war in seinem Auto eingeschlossen, nach der Erstversorgung wurde er ins Krankenhaus gebracht. Weitere Menschen wurden nicht verletzt. Die Polizei rekonstruiert nun den Hergang des Unfalls.
Landeszentrale will Jugendliche für Politik gewinnen
Die Stadt Hamburg will mehr Jugendliche zu politischem Engagement bringen. Deshalb werde die Landeszentrale für politische Bildung die Hälfte ihrer Angebote künftig gezielt auf junge Menschen ausrichten, sagte Bildungssenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag. Demokratie lebe von Teilhabe; damit müsse früh begonnen werden. „Wir wollen deshalb stärker als bisher auf Jugendliche zugehen, ihnen Politik näher bringen und sie zum Mitmachen anstiften.“
Das Angebot der Landeszentrale, das bisher „doch sehr stark wahrgenommen wurde von Erwachsenen und älteren Menschen“, sei deshalb „gründlich überarbeitet“ worden. Auch die Hälfte der Sachmittel in Höhe von 300.000 Euro jährlich soll künftig der politischen Jugendbildung zur Verfügung stehen. Unter anderem können sich Jugendliche der Klassenstufen 8 bis 13 in Workshops gezielt über Möglichkeiten der politischen Beteiligung in der Stadt informieren. Die Anmeldezahlen für die bereits laufenden Workshops seien „außerordentlich erfreulich“, sagte Rabe.
Anlass für die Neuausrichtung seien auch „die vielfältigen politischen Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik Deutschland in den letzten zwei, drei Jahren gewesen“, meinte der Senator. Die jüngsten rassistischen und rechten Demonstrationen und Ausschreitungen in Chemnitz und Köthen hätten diesen Kurs nur bestätigt. Solche Tendenzen seien unter den Jugendlichen an Hamburger Schulen bisher nicht sichtbar. „Das ist ein großer Schatz (...), den wir allerdings auch bewahren müssen.“
Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" warnt vor falschen Verkäufern
Sie stehen vor Supermärkten, Geschäften, an U-Bahn-Stationen und anderen öffentlichen Orten in der Stadt und bieten Passanten freundlich ein Exemplar des Straßenmagazins "Hinz&Kunzt" an. Einige kaufen ein Heft, andere gehen weiter, der Verkäufer wünscht noch einen schönen Tag. Die meisten Hamburger sind schon mal einem "Hinz&Kunzt"-Verkäufer – überwiegend Obdach- und Wohnungslose aus 30 Nationen – begegnet.
Doch nun fürchtet "Hinz&Kunzt" um den guten Ruf, den sich das Magazin und seine Verkäufer in 25 Jahren erarbeitet haben. Dieser Ruf werde seit einigen Monaten durch Verkäufer ohne Verkaufsberechtigung "massiv beschädigt", teilte "Hinz&Kunzt" am Dienstag mit. Diese hätten weder einen Verkäuferausweis, noch fühlten sie sich an die "Hinz&Kunzt"-Verhaltensregeln gebunden. "Sie nutzen das Straßenmagazin zum Betteln oder drängen es den Menschen in hartnäckiger Form auf. Mitunter werden Kunden beleidigt, wenn sie kein Magazin kaufen", heißt es in der aktuellen Mitteilung.
Besonders dreist ist, dass einige der angeblichen "Hinz&Kunzt" -Verkäufer das Magazin nur scheinbar zum Kauf anbieten: Sie kassieren das Geld, aber händigen das Heft nicht aus – mit dem Hinweis, es sei ihr letztes Exemplar. "Hinz&Kunzt" bittet die Hamburger nun um ihre Mithilfe. „Wichtig ist, dass die Hamburger darauf achten, wer ihnen das Magazin anbietet“, sagt Jens Ade, Geschäftsführer von "Hinz&Kunzt", und weist darauf hin, dass reguläre "Hinz&Kunzt"-Verkäufer einen personengebunden Verkäuferausweis gut sichtbar am Körper tragen. „Wir gehen davon aus, dass auch Verkäufer ohne Ausweis aus einer Notlage heraus handeln, doch das darf nicht 530 Hinz&Künztler in Schwierigkeiten bringen.“
Auf zur Wies'n: Flixbus bietet Fahrten zum Oktoberfest an
Rein in Dirndl und Lederhosen und ab nach München: An diesem Sonnabend (22. September) startet wieder das Oktoberfest, bei dem Hunderttausende Gäste aus der ganzen Welt zwei Wochen lang auf der Theresienwiese feiern. Wies'n-Fans können von Hamburg aus ab 22,90 Euro mit einem Flixbus in die bayerische Metropole reisen. Zum Vergleich: Ein Zugticket kostet ab etwa 60 Euro.
Die meisten internationalen Besucher kamen im letzten Jahr aus Österreich, gefolgt von der Schweiz und Italien. Tschechien, Kroatien, Frankreich, Slowenien, die Niederlande, Ungarn und Belgien vervollständigen die Top 10. Das ergab eine unternehmensinterne Auswertung von FlixBus.
17-jährige Radfahrerin bei Verkehrsunfall schwer verletzt
Eine 17 Jahre alte Fahrradfahrerin ist am Montag bei einem Verkehrsunfall in Volksdorf schwer verletzt worden. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen war die Schülerin am Mittag auf dem Gehweg des Buchenwegs unterwegs. "In Höhe der Hausnummer 56 fuhr sie unvermittelt vom Gehweg auf die Fahrbahn und kollidierte dort mit dem heranfahrenden Pkw Mitsubishi", sagte Polizeisprecher Rene Schönhardt am Dienstag. Das Mädchen stürzte auf die Fahrbahn und erlitt Gesichtsverletzungen.
Die 17-Jährige kam mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Nach Angaben der Polizei musste auf dem Weg zum Krankenhaus ein Notarzt angefordert werden, da sich der Zustand der Patientin verschlechterte. Nach Angaben der behandelnden Ärzte besteht keine Lebensgefahr. Der 49-jährige Fahrer des Mitsubishi blieb unverletzt. Die Ermittlungen dauern an.
FC St. Pauli veranstaltet zum Stadtderby ein Public Viewing
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli veranstaltet zum Stadtderby gegen den Hamburger SV ein Public Viewing im heimischen Stadion. "Die Hamburger Polizei hatte bei der Betrachtung der Sicherheitslage rund um das Derby mit Nachdruck empfohlen, ein Public Viewing am Millerntor durchzuführen", teilte der Club am Dienstag mit.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der TV-Sender Sky ermöglichen die Liveübertragung im Stadion der Kiezkicker. Tickets für das Public Viewing am Sonntag (30. September) kosten vier Euro. Kinder bis zehn Jahre haben freien Eintritt. Die Leinwände werden vor der Gegengeraden und der Südkurve aufgestellt. "Beim Public Viewing gelten ähnliche Regelungen wie bei den Ligaspielen der Kiezkicker, so ist der Zutritt in Gästefarben nicht gestattet", heißt es in der aktuellen Mitteilung des FC St. Pauli.
Das bislang letzte Derby zwischen beiden Hamburger Clubs hatte der FC St. Pauli am 16. Februar 2011 durch einen Treffer von Gerald Asamoah mit 1:0 im Volkspark gewonnen. Auch damals hatte es ein Public Viewing im Stadion der Kiezkicker gegeben, das mehr als 10.000 Fans verfolgt hatten.
U3-Strecke am Wochenende teils gesperrt
Zwischen den U3-Haltestellen St. Pauli und Rathaus fahren am Wochenende keine Bahnen. Von Freitag, 21.30 Uhr, bis Sonntag, Betriebsschluss, müssen die Fahrgäste auf Busse umsteigen. Grund für die Streckensperrung ist der Neubau einer Weiche, wie die Hamburger Hochbahn am Dienstag mitteilte.
Die Busse werden im Takt der U-Bahn verkehren – die Fahrzeit kann sich jedoch je nach Verkehrslage um bis zu 20 Minuten verlängern. Deshalb sollten Fahrgäste mehr Zeit einplanen und gegebenenfalls frühere Verbindungen wählen. Die Hochbahn rät Fahrgästen mit dem Ziel St. Pauli zudem, wenn möglich auch die Busse der Linien 6, 36, 37 und 112 sowie die S-Bahnen bis Landungsbrücken und Reeperbahn nutzen.
Hamburg bekommt mehr Kinderärzte
Hamburg darf sechs neue Kinderärzte in Praxen beschäftigen. Sie werden verteilt auf vier Vollzeitstellen und sollen vor allem dort arbeiten, wo Eltern mit ihren kranken Kindern lange auf einen Termin für eine Behandlung oder eine der vorgeschriebenen U-Untersuchungen warten müssen. Wie die Kassenärztliche Vereinigung (KV) am Dienstag mitteilte, sei die Zulassung erst nach „ mehrmonatigem juristischen Vorlauf“ gelungen.
Reportage: Am Limit – wie Hamburgs Kinderärzte schuften
Hintergrund ist, dass in Hamburg nach den Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) keine neuen Kinderärzte zugelassen werden dürften. Denn die Stadt gilt als „überversorgt“. Das sehen Eltern und Patienten anders. Die neuen Kinderärzte sollen im Bezirk Bergedorf am Curslacker Heerweg 1, in der Bergedorfer Straße 105, im Bezirk Mitte am Rothenburgsorter Marktplatz 1 sowie an der Georg-Wilhelm-Straße 104 a (je ein halber Arztsitz) eingerichtet werden. Im Bezirk Nord in der Tangstedter Landstraße 77 und in Harburg an der Stader Straße 203 c kommt je ein ganzer Sitz hinzu.
Bluttat im Seniorenheim: 93-jähriges Opfer sagt aus
Im Prozess um einen Raubüberfall in einem Seniorenheim sagt am Dienstag im Hamburger Landgericht das 93 Jahre alte Opfer aus. Die alte Dame soll im März von einer 39-jährigen Frau überfallen worden sein, die knapp zwei Jahre zuvor in der Wohnanlage eine Lehre gemacht hatte. Die Seniorin wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Nach Überzeugung der Anklage klingelte die Angeklagte an der Wohnungstür der 93-Jährigen und gab sich als Pflegerin aus. Die Seniorin öffnete und ging mit ihrem Rollator in Richtung Wohnzimmer. Laut Staatsanwaltschaft umklammerte die Angreiferin die Frau von hinten und stach ihr in den Oberkörper. Das Opfer erlitt 32 Stich- und Schnittverletzungen und schwebte in Lebensgefahr.
Shell eröffnet erste LNG-Tankstelle
Der Energiekonzern Shell eröffnet heute in Harburg die erste öffentliche Tankstelle für verflüssigtes Erdgas (LNG) in Deutschland. Das sei ein wichtiger Schritt für den Aufbau einer LNG-Infrastruktur für den Schwerlastverkehr, heißt es in der Einladung zu dem Ereignis. Die Tankanlage soll im Herbst nach einer Pilotphase in Betrieb gehen. Für den Energiekonzern ist es die neunte Station in Nordwesteuropa; er unterhält bereits LNG-Zapfstellen in den Niederlanden sowie eine in Belgien. Weitere sollen folgen.
LNG (Liquefied Natural Gas) ist nicht nur für Schiffe und Bahnen eine mögliche Alternative zum Dieselantrieb. Auch schwere Lkw können damit sehr viel umweltfreundlicher als bislang betrieben werden. Mit LNG angetriebene Lastwagen stoßen keinen Feinstaub aus und deutlich weniger CO2 und Stickoxide. In Europa sind bereits 5000 schwere Lkw unterwegs, die LNG tanken können. Das sind nicht viele; allein in Deutschland fahren drei Millionen Lkw. Die neue Tankstelle wird per Lkw aus Rotterdam mit dem Treibstoff versorgt. Deutschland verfügt noch über kein eigenes Import-Terminal. Als mögliche Standorte für ein solches Terminal sind Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven im Gespräch.
Von Beust beklagt fehlende Klarheit in CDU
Hamburgs früherer Bürgermeister Ole von Beust (CDU) bemängelt fehlende Klarheit und Orientierung in seiner Partei und in der Politik. „Wo früher geführt wurde und große Linien verfolgt wurden, denken wir an die Westbindung, Europa, Entspannungspolitik oder die Agenda 2010, geht es heute „klein-klein" zu“, schreibt von Beust in einem Gastbeitrag für die Zeitung „Die Welt“ (Dienstag). So sei etwa nach den fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Chemnitz auf höchster Ebene über die Begriffe „Hetzjagd“ und „Mob“ diskutiert worden, „statt einfach zu sagen, dass es widerwärtig und ekelhaft war“.
Der frühere CDU-Politiker fordert in seinem Gastbeitrag unter anderem eine bessere europäische Grenzsicherung, Kontrollmöglichkeiten an deutschen Grenzen, Auffangstationen in Grenznähe, schnellere Verfahren durch mehr Personal und strenge Maßstäbe für andere Formen der Zuwanderung.
Wohnungsbrand in der Hammer Straße
Am Montagnachmittag musste die Feuerwehr ausrücken, um einen Wohnungsbrand in der Hammer Straße zu löschen. Mehrere Anrufer hatten um 17.30 Uhr gemeldet, dass aus einer Wohnung im ersten Stock schwarzer Rauch quoll und sich drei Personen in der Wohnung aufhielten. Als die Feuerwehr dort eintraf, brannte die 50-Quadratmeter-Wohnung in ganzer Ausdehnung. Drei Personen wurden gerettet oder konnten die Wohnung noch rechtzeitig verlassen. Ein Mann wurde in Begleitung eines Notarztes in ein Krankenhaus gebracht. Zwei Frauen waren unverletzt. Die Brandursache ist noch unklar. Es waren 39 Feuerwehrleute im Einsatz.