Was in der Stadt passiert: Großeinsatz in Harvestehude. Massenschlägerei auf St. Pauli verhindert. Tumulte an AfD-Ständen.
Verdächtiger Gegenstand am Grindelberg entdeckt
Großeinsatz am Grindelberg: An einer Bushaltestelle der Linie 5 vor dem Bezirksamt Eimsbüttel war am späten Sonntagabend ein verdächtiger Gegenstand entdeckt worden. Ein Entschärfer der Polizei Hamburg hat diesen in Vollschutz mit einem Röntgengerät untersucht, gesichert und Entwarnung gegeben, wie der polizeiliche Lagedienst auf Anfrage mitteilte. Von dem Stoff sei zu keiner Zeit Gefahr ausgegangen.
Großeinsatz wegen verdächtigen Gegenstands am Grindelberg
Zuvor hatten Polizei und Feuerwehr Chemiealarm ausgelöst und die Kreuzung Grindelberg/Grindelallee Ecke Beim Schlump/Hallerstraße abgesperrt, weil nicht sicher war, ob Explosionsgefahr bestand. Es soll sich unbestätigten Angaben zufolge um Reagenzgläser und eine Zeitschaltuhr gehandelt haben. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen, um herauszufinden, wer das Paket dort in welcher Absicht abgelegt hat. Die Sperrungen wurden aufgehoben. Die Feuerwehr war präventiv mit 40 Einsatzkräften und zwei Löschzügen vor Ort.
10.000 Menschen demonstrieren gegen EU-Flüchtlingspolitik
Mehr als 10.000 Menschen sind am Sonntag nach Angaben der Polizei bei der Demonstration "Seebrücke" von den Landungsbrücken über das Millerntorstadion zum Rathausmarkt gezogen, um gegen die EU-Flüchtlingspolitik zu protestieren. Die Polizei war mit Hunderten Einsatzkräften und mehreren Wasserwerfern vor Ort. Die Demo sei friedlich verlaufen, hieß es vom polizeilichen Lagedienst. Nach dem Ende der Redebeiträge bei der Endkundgebung legte sich ein Großteil der Demonstranten auf den Boden des Rathausmarktes, um so die Zahl der in den vergangenen Jahren im Mittelmeer gestorbenen symbolisch zu verdeutlichen.
Sie fordern, Hamburg zu einem „sicheren Hafen“ für Geflüchtete und aus Seenot Gerettete zu machen. Nötig seien sichere und legale Fluchtwege nach Europa sowie eine politische Lösung, damit alle europäischen Staaten ihrer Verantwortung bei der Aufnahme von Geflüchteten nachkämen, sagte die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs beim Auftakt an den Landungsbrücken. Mit Blick auf die Geschehnisse in Chemnitz sagte sie: „Wenn wir das zulassen und hinnehmen, sind wir schon auf dem Weg in die Barbarei.“
Task Force Drogen 45 Stunden im Einsatz
Bei einem etwa 45 Stunden andauernden Einsatz der Task Force Drogen von Freitagfrüh bis Sonntagfrüh haben Hamburger Polizisten am Hansaplatz in St. Georg, an der Sternschanze sowie auf St. Pauli 333 Personen überprüft, 162 Aufenthaltsverbote verhängt und "mehrere" Personen vorläufig festgenommen. Wie die Polizei am Sonntagmorgen mitteilte, seien kleine Mengen an portioniertem Heroin und Marihuana gefunden worden. Gleichfalls wurde mutmaßliches Dealgeld beschlagnahmt.
Katharina Fegebank auf US-Reise
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) begibt sich mit einer Delegation von Hamburger Universitäts- und Hochschulvertretern auf US-Tour. In Washington und Boston will sie von Montag an den Wissenschaftsstandort Hamburg präsentieren und um Talente werben. Auch das Desy und der Superlaser XFEL sollen eine Rolle spielen. Fegebank wird sich auch in Harvard und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) informieren.
Hamburger Jung-Regisseur dreht 90-Minüter
Der Hamburger Regisseur Ali Hakim (33) dreht in Wilhelmsburg und Lüneburg seinen ersten 90-minütigen Film für die NDR-Reihe "Nordlichter".
Wie der Norddeutsche Rundfunk am Sonntag mitteilte, gehe es in dem Liebesfilm "#bonnie&bonnie" um die Liebe der in Wilhelmsburg aufgewachsenen Albanerin Yara (Emma Drogunova) zu der "unerschrockenen" Kiki (Sarah Mahita). Regisseur Hakim wurde in Kabul geboren und wuchs in Wilhelmsburg auf. Seit 2011 leitet er seine eigene Filmproduktion namens "let's be awesome".
Trotz Rot gegangen: 15-Jährige schwer verletzt
An der Pinneberger Chaussee in Eidelstedt haben zwei 15-Jährige eine rote Ampel ignoriert und sind von einem Auto angefahren worden. Der Polizei zufolge waren die Jugendlichen am Sonnabendabend zu Fuß unterwegs, als sie bei Rotlicht die Straße überquerten. Trotz Vollbremsung konnte ein Autofahrer den Zusammenstoß nicht verhindern. Einer der 15-Jährigen kam schwer verletzt ins Krankenhaus, der zweite erlitt Schürfwunden und Prellungen. Der Autofahrer wurde leicht verletzt.
Chaos Computer Club bevorzugt Leipzig
Keine Rückkehr ins Congress Centrum nach Hamburg: Der Chaos Computer Club (CCC) veranstaltet seinen Hackerkongress 2018 wieder in Leipzig. Die Entscheidung für den 35. Chaos Communication Congress (35c3) in Sachsen sei nach längeren Verhandlungen gefallen, sagte ein CCC-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Der Kongress vom 27. bis 30. Dezember solle "moderat wachsen", hieß es. 2017 war der Hackerkongress erstmals in Leipzig organisiert worden. Zuvor war Hamburg Veranstaltungsort. Dort war man aber an Kapazitätsgrenzen gestoßen.
Reeperbahn/Große Freiheit: Schlägerei verhindert
Die Hamburger Polizei hat am Sonnabendabend gegen 22 Uhr eine sich anbahnende Massenschlägerei von Anhängern des FC St. Pauli und des HSV verhindert. Nach Angaben einer Sprecherin des Lagezentrums hätten sich die rund 80 HSV-Fans am Hans-Albers-Platz befunden, etwa 150 Paulianer am Paulinenplatz. Die Polizei korrigierte die Angaben später auf etwa 50 HSV-Fans. Als sie sich aufeinander zu bewegten, habe die Polizei durch 60 Beamte an der Großen Freiheit ein Aufeinandertreffen unterbunden. Die beiden Fangruppen hätten Angst gehabt, sagte die Sprecherin. Später überprüften Polizisten eine Gruppe von acht HSV-Anhängern. Drei von ihnen wurden wegen aggressiven Verhaltens in Gewahrsam genommen. Gegen die anderen fünf Fans erging ein Aufenthaltsverbot. Bei ihnen wurden Sturmhauben und Zahnschutz sichergestellt.
Edina Müller wieder vorn
Bei den Deutschen Meisterschaften der Parakanuten gewann erneut Edina Müller. Im Mix-Zweier mit Ronny Rauhe hatte die Paralympics-Goldfrau (Rollstuhl-Basketball) die Nase vorn. Die Parakanuten starteten jeweils mit den Sprintathleten in einem Boot.
Was in Hamburger Fundbüros lagert
In den Fundbüros in Hamburg und Schleswig-Holstein landen neben den Klassikern wie Schlüsseln und Ausweise auch immer wieder kuriose Gegenstände. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse Agentur unter den größten Fundbüros. In Altona landen pro Jahr rund 40.000 Gegenstände. Die Palette reiche von Kloschüsseln bis zu Smartphones, sagt Martin Roehl vom Bezirksamt Altona. Außerdem abgegeben: Grabsteine, Urnen, ganze Couchgarnituren, ein Whirlpool, Zahnprothesen, Brustimplantate und eine Jesus-Statue.
„Leider ist nicht mehr überliefert, wo genau diese Dinge gefunden wurden“, sagt Leiterin Karen Hilgendorf. Die meisten Dinge kommen über die Polizei in das größte Fundbüro der Hansestadt oder werden in öffentlichen Verkehrsmitteln gefunden. In der Regel haben Eigentümer sechs Monate Zeit sich bei einem Verlust zu melden. Ist der Besitzer nach dieser Zeit nicht bekannt, wird der Gegenstand meist versteigert.
Weniger Unfälle von Schülern
Weniger Schüler-Unfälle: Die Zahl der Kinder, die in Hamburg in der Schule oder auf dem Schulweg verunglückt sind, ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Rund 24.899 Mädchen und Jungen hatten 2017 einen Unfall, das waren 859 weniger als 2016, wie aus Zahlen der Unfallkasse Nord in Hamburg hervorgeht. Obwohl die Schülerzahlen in Hamburg jährlich gestiegen sind, ist die Zahl der Unfälle seit 2014 Jahr für Jahr leicht gesunken. Damals wurden noch 26.404 Schulunfälle registriert.
Hamburg folgt damit dem bundesweiten Trend. Im Schnitt kam es in Hamburg im vergangenen Jahr an jedem Unterrichtstag zu 134 Unfällen. Rund sechs Prozent aller Unfälle ereigneten sich auf dem Schulweg. Das ist zwar ein relativ geringer Anteil, jedoch handelt es sich bei den Unglücken auf dem Schulweg nach Angaben der Unfallkasse meist um schwerere Unfälle. In den Schulen gab es die meisten Unfälle im Sportunterricht, insbesondere bei Ballsportarten.
Nacht der Literatur: Büchereck Niendorf ausgezeichnet
Zum Abschluss der „5. Langen Nacht der Literatur“ ist das Büchereck Niendorf Nord in der Kunsthalle mit dem Hamburger Buchhandlungspreis 2018 ausgezeichnet worden. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. „Es ist beeindruckend, was Christiane Hoffmeister vom Büchereck Niendorf Nord alles für die Hamburger Buchhandlungslandschaft und den Stadtteil bewegt“, erklärte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). Den mit 2000 Euro verbundenen Spezialpreis gewann der Buchladen „Strips & Stories“ auf St. Pauli, der sich auf Comics und Graphic Novels spezialisiert hat.
Bahn verschärft Park-Regeln für StadtRad-Fahrräder
Die Deutsche Bahn hat die Regeln für das Abstellen der StadtRad-Leihfahrräder verschärft. Seit 1. September ist die Liste der Orte erweitert worden, an denen Leihfahrräder nicht abgestellt werden dürfen. Die Bahn reagierte damit auf die zunehmende Kritik an kreuz und quer abgestellten Mieträdern auf Bürgersteigen in mehreren Städten.
Verboten ist künftig, die Räder in Grünanlagen, in Innen- und Hinterhöfen, an Briefkästen, Verteilerkästen und Bushaltestellen zu parken. Besonders bemerkenswert: Auch das Abstellen an „Fahrradabstellanlagen“ wie Anlehnbügeln, Vorderradhaltern und überdachten Fahrradständern ist nach den neuen Nutzungsbedingungen nicht mehr gestattet. Diese Anlagen seien für private Radbesitzer gedacht und nicht für die „voluminösen Mieträder“, sagte ein Bahnsprecher zur Begründung.
Tumulte an AfD-Ständen
Am Sonnabend kam es in Volksdorf und in am Fernando Lorenzen Platz in Klein Flottbek zu Ärger an zwei Ständen der AfD. Auf dem Volksdorfer Dorffest, auf dem die AfD mit einem Informationsstand vertreten war, verteilten Gegner der Partei zunächst AfD-kritische Zettel. Es kam zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen etwa zwölf Gegnern und den Parteimitgliedern. Nach Angaben der Polizei konnten die beiden Gruppen getrennt werden, bevor der Streit ausuferte.
In Klein Flottbek gingen die AfD-Gegner offenbar rabiater vor. Als sie versuchten, den dortigen Info-Stand umzuwerfen, kam es zu einer Rangelei. Dabei soll laut Augenzeugen ein Messer gezückt worden sein – von welcher Seite der Kontrahenten, ist noch nicht zweifelsfrei geklärt. Die Waffe wurde nach Polizeiangaben nicht gefunden. Die zwei Kontrahenten wurden auf die Wache in Osdorf gebracht, wo der Staatsschutz beide verhörte.