Hamburg. Lesen Sie, was in der Stadt passiert: Lange Staus am Nachmittag, Großdemo am Sonntag, Decathlon eröffnet neue Filiale.
Polizei verhindert Zusammenstoß von St.-Pauli- und HSV-Fans
Eine sich möglicherweise anbahnende Schlägerei zwischen Gruppen von Fans des FC St. Pauli und des HSV hat die Polizei vorerst unterbunden. Nachdem die Beamten erfuhren, dass sich Ansammlungen von Unterstützern beider Vereine im Bereich St. Pauli aufeinander zu bewegten, wurden größere Mengen von Einsatzkräften alarmiert. Durch die Anwesenheit der Polizei entspannte sich die Lage am späten Sonnabend sichtlich, beide Lager ließen zumindest für den Augenblick von weiteren Versuchen ab, zum jeweiligen Gegner zu gelangen.
Bahn verschärft Park-Regeln für StadtRad-Fahrräder
Die Deutsche Bahn hat die Regeln für das Abstellen der StadtRad-Leihfahrräder verschärft. Seit 1. September ist die Liste der Orte erweitert worden, an denen Leihfahrräder nicht abgestellt werden dürfen. Die Bahn reagierte damit auf die zunehmende Kritik an kreuz und quer abgestellten Mieträdern auf Bürgersteigen in mehreren Städten.
Verboten ist künftig, die Räder in Grünanlagen, in Innen- und Hinterhöfen, an Briefkästen, Verteilerkästen und Bushaltestellen zu parken. Besonders bemerkenswert: Auch das Abstellen an „Fahrradabstellanlagen“ wie Anlehnbügeln, Vorderradhaltern und überdachten Fahrradständern ist nach den neuen Nutzungsbedingungen nicht mehr gestattet. Diese Anlagen seien für private Radbesitzer gedacht und nicht für die „voluminösen Mieträder“, sagte ein Bahnsprecher zur Begründung.
Tumulte an zwei AfD-Ständen
Am Sonnabend kam es in Volksdorf und in Klein Flottbek zu Ärger an zwei Ständen der AfD. Auf dem Volksdorfer Dorffest, auf dem die AfD mit einem Informationsstand vertreten war, verteilten Gegner der Partei zunächst AfD-kritische Zettel. Es kam zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen etwa zwölf Aktivisten und den Parteimitgliedern. Nach Angaben der Polizei konnten die beiden Gruppen getrennt werden, bevor der Streit ausuferte.
In Klein Flottbek gingen die AfD-Gegner rabiater vor. Als sie versuchten, den dortigen Info-Stand umzuwerfen, kam es zu einer Rangelei. Dabei soll laut Augenzeugen ein Messer gezückt worden sein – von welcher Seite der Kontrahenten, ist noch nicht zweifelsfrei geklärt. Es scheint sich aber um einen der Männer zu handeln, die zum Stand der rechtspopulistischen Partei gehörten. Die Waffe wurde nach Polizeiangaben nicht gefunden. Die zwei Kontrahenten wurden auf die Wache in Osdorf gebracht, wo der Staatsschutz beide verhörte.
Bündnis "Seebrücke" ruft zur Großdemo auf
Unter dem Motto "Hamburg zum sicheren Hafen machen" ruft das Hamburger Bündnis "Seebrücke" zur großen Demonstration auf. Am Sonntag, 14.30 Uhr soll an den Landungsbrücken ein Zeichen gegen einen Rechtsruck in der Gesellschaft und das Sterben von Flüchtlingen im Mittelmeer gesetzt werden. Auf Facebook haben bereits mehr als 2600 Unterstützer (Stand Sonnabend 16 Uhr) ihr Kommen angekündigt. Die Polizei rechnet mit 5000 Teilnehmern.
Die Demonstration beginnt an den Landungsbrücken und zieht über das Millerntor zum Rathausmarkt. Dort soll etwa drei Stunden später die Abschlusskundgebung stattfinden.
Baustellen sorgen für Stau-Chaos in Hamburg
Durch mehrere Baustellen und damit verbundene Fahrbahnverengungen haben sich am Sonnabend lange Staus gebildet. Der Verkehr auf der Autobahn 7 Richtung Süden zwischen Schnelsen und Moorburg stand auf 18 Kilometern, Richtung Norden zwischen Elbtunnel und Quickborn waren es zwölf Kilometer. Auf der A1 Richtung Norden stauten sich die Autos zwischen Maschener Kreuz und Hamburg Süd-Ost auf einer Länge von zehn Kilometern.
Ab heute zahlt Hamburg Verhütungsmittel für Bedürftige
Was tun, wenn die Haushaltskasse zu knapp ist, um Verhütungsmittel zu bezahlen? Bislang hat Hamburg dieses Problem den Betroffenen überlassen. Ende 2016 beschloss die Bürgerschaft auf Initiative der Grünen, künftig armen Frauen die Empfängnisverhütung zu zahlen.
Die Regelung tritt am 1. September 2018 in Kraft. Sie umfasst Pille, Spirale und Hormonimplantate. Männer können sich die Kosten für eine Sterilisation (etwa 500 Euro) erstatten lassen; Kondome werden nicht bezahlt.
Etwa 200.000 Euro will die Stadt nach Angaben der Hamburger Morgenpost pro Jahr für die Verhütung zur Verfügung stellen. Die Berechtigten (dazu gehören neben Hartz-IV-Empfängerinnen auch anerkannte Asylbewerberinnen) können die Kostenübernahme bei Pro Familia oder beim Familienplanungszentrum beantragen. Um die Verhütungsmittel zu bekommen, benötigen sie ein ärztliches Rezept.
Drama bei Hagenbeck: Walrossbaby gestorben
Alle Bemühungen der letzten Tage waren vergeblich. In den frühen Morgenstunden fanden Tierpfleger das Walrossbaby von Hagenbeck tot vor. Seine Mutter lag dicht bei ihm und war bereits dabei, Abschied zu nehmen. "Alle sind zutiefst traurig", sagt Tierpark-Sprecherin Eveline Düstersieck. Eine Obduktion solle die genaue Todesursache klären.
Mutter Dyna sei bereits wieder bei der Gruppe, um ihr die Situation zu erleichtern. Alle Walrosse vermissten das Jungtier und riefen nach ihm. Die Schaufütterung der Tiere falle zumindest heute aus.
In den letzten Tagen war es dem Walrossjungtier immer schlechter gegangen, es hatte stark abgenommen und wiederholt Durchfall. Als Grund vermuten die Tierärzte eine Unverträglichkeit der Ersatzmilch, die das Walrossbaby seit seiner Geburt bekommen hatte. Mutter Dyna konnte es wegen einer Gesäuge-Entzündung nicht säugen. Zwischendurch hatten die Tierpfleger Hoffnung gehegt, da der Kleine etwas an Gewicht zugelegt hatte.
Ehepaar stiehlt – trotz voller Geldbörse
In einer Parfümerie am Hauptbahnhof wurde Freitag gegen 14:30 Uhr ein Ehepaar vorläufig festgenommen. Der 58-jährige Mann und seine 42-jährige Frau stehen im Verdacht, Parfüm im Wert von mehr als 150 Euro gestohlen zu haben. Beim Verlassen des Geschäftes wurden sie vom Ladendetektiv gestellt und an Bundespolizisten übergeben.
Diese nahmen das Pärchen vorläufig fest. Bei der Durchsuchung der beiden wurde auch Modeschmuck (Ketten, Armbänder, Colliers) im Wert von ebenfalls mehr als 150 Euro gefunden. Weil das Paar dafür keinen Eigentumsnachweis vorbringen konnte, wurde auch dieser sichergestellt. Überdies wurden bei der Durchsuchung 2500 Euro Bargeld gefunden, ein Teil wurde als Sicherheitsleistung einbehalten. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden das räuberische Ehepaar entlassen, da keine Haftgründe vorlagen.
Elbvertiefung: Rechnungshof soll Mehrkosten prüfen
Die erhebliche Steigerung der Kosten für die Elbvertiefung rufen den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erneut auf den Plan: Er fordert den Hamburger Landesrechnungshof dazu auf, das millionenschwere Baggerprojekt zu überprüfen. In einem Brief an den Rechnungshof-Präsidenten Stefan Schulz begründet der BUND dies damit, dass die Kosten-Nutzen-Analyse zur Elbvertiefung aus dem Jahr 2004 stammt und damit völlig veraltet sei. So seien im Laufe des Planfeststellungsverfahrens die Kosten für die Hansestadt von 102 Millionen auf 286 Millionen Euro gestiegen. „Eine Beschlussfassung der Hamburger Bürgerschaft über diese Kostensteigerung hat es nicht gegeben“, kritisiert BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch in dem Brief.
Wie das Abendblatt berichtete, erwartet die Wirtschaftsbehörde, dass die Stadt deutlich mehr als die zuletzt geschätzten 219 Millionen Euro für das Projekt aufbringen muss. Die Behörde hat einen Mehrbedarf von 67 Millionen für den Haushalt angemeldet. Die Zusatzausgaben ergeben sich nach Behördenangaben daraus, dass die Stadt eine neue Ausgleichsfläche für den Schierlings-Wasserfenchel schaffen muss. Zudem seien die Baupreise während der langen Verfahrensdauer vor dem Bundesverwaltungsgericht gestiegen.
Hamburg nimmt erste innerstädtische Wetterstation in Betrieb
Eine Messstation in der Neustadt soll Daten zu den Auswirkungen des Klimawandels in Städten liefern. Dafür wurde am Freitag auf dem Gelände der Rudolf-Roß-Grundschule Hamburgs erste innerstädtische Wetterstation in Betrieb genommen. Die Station ist Teil eines bundesweiten Netzes, mit dem der Deutsche Wetterdienst die Veränderung des Klimas in dicht bewohnten Gebieten untersuchen möchte.
„Hamburg ist in den verdichteten und versiegelten Stadtteilen besonders von Hitze und Starkregen betroffen“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan. „Die Daten der Wetterstation sind daher wichtig, um in der Zukunft die richtigen Vorkehrungen bei extremen Wetterereignissen treffen zu können.“ In Hannover misst der Deutsche Wetterdienst bereits seit 2017 erfolgreich im Innenstadtbereich. Dort hätten die Messungen gezeigt, dass es im Stadtzentrum bis zu 50 Prozent mehr heiße Tage gebe als im Umland. Die Wahl auf diesen Standort fiel nach den Worten des Meteorologen Frank Böttcher unter anderem, weil es dort die richtige Mischung aus genügend Grünflächen und Distanz zu Gebäuden und Bäumen gebe.
Decathlon eröffnet zweite Hamburg-Filiale in Harburg
Die französische Sportladenkette Decathlon eröffnet in Harburg seine zweite Hamburger Filiale. Ende 2018 bezieht das auch als Aldi der Sportartikelläden bezeichnete Unternehmen 2000 Quadratmeter Fläche im Einkaufszentrum Carree (Wilstorfer Straße). Die neue Filiale ist einer von 13 neuen Läden, die noch in diesem Jahr in Deutschland eröffnet werden sollen.
Die Decathlon-Sportartikelläden sind ähnlich aufgebaut wie ein Baumarkt – mit einem Hauptgang, von dem aus mehrere Seitengänge abgegen. Außerdem können Kunden verschiedene Sportarten ausprobieren, in Wandsbek unter anderem Tischtennis, Inlineskaten und Scooterfahren.
Am Konzern-Campus in Villeneuve-d’Ascq (Nordfrankreich) arbeiten mehr als 530 Ingenieure und 150 Produktdesigner. Sie entwickeln jährlich bis zu 2800 Artikel und reichen 40 Patente ein. Für jede Warengruppe gebe es eigene Entwicklungsteams, heißt es. So sitzen die Designer für den Bergsport am Montblanc, die für den Wassersport am Atlantik..
Hamburg hat im ersten Halbjahr fast 500.000 Euro geerbt
Die Stadt Hamburg hat in den ersten sechs Monaten des Jahres knapp 480.000 Euro geerbt – rund 24.000 Euro mehr als im gesamten Jahr 2017. Auch 2015 und 2016 lagen die Einnahmen aus Erbschaften jeweils bei gut einer halben Million Euro, wie ein Sprecher der Finanzbehörde sagte. Ganz überwiegend handele es sich bei den Erbschaften um kleine Beträge.
Sogenannte Fiskalerbschaften fallen der Stadt zu, wenn die rechtmäßigen Erben das Erbe ausschlagen oder nicht zu ermitteln sind. Tauchen Erben wieder auf, haben sie 30 Jahre lang Anspruch auf Erstattung. Der Stadt entstehe durch die Erbschaften ein hoher Aufwand. 2015 hätten den erzielten Einnahmen in Höhe von 506.808 Euro Ausgaben für Erstattungen sowie Personal- und Sachkosten in Höhe von mehr als 600.000 Euro gegenüberstanden. 2016 und 2017 blieben der Stadt 220.035 beziehungsweise 127.450 Euro.
Veganes Straßenfest auf dem Spielbudenplatz
Auf dem Spielbudenplatz wird am 15. September zum fünften Mal das Vegane Straßenfest veranstaltet. An zahlreichen Info-, Verkaufs- und Essensständen haben große und kleine Besucher die Gelegenheit zum Schlemmen und Einkaufen. In einem Vortragszelt stehen Koch- und Backshows, Live-Musik und interessante Vorträge auf dem Programm. Auch für Kinder wird etwas geboten. Das Fest beginnt um 11 Uhr, erwartet werden bis zu 8.000 Besucher.
Nordkirche will Dialog mit Nicht-Mitgliedern verstärken
Die Zahl der Kirchenmitglieder schrumpft, in Kirchenchören oder Kirchbauvereinen machen trotzdem mehr Menschen mit. Die Nordkirche will mit ihnen ins Gespräch kommen und baut daher ihre Arbeitsstelle „Kirche im Dialog“ zu einem landeskirchlichen Werk aus. Die neue Einrichtung soll am Montag im Dorothee-Sölle-Haus (Königstraße 54) ihre Arbeit aufnehmen.
Das Werk hat die Aufgabe, den Kontakt der Kirche zu Menschen mit säkularer Lebenshaltung zu unterstützen. „Es geht um Menschen, die nicht getauft oder nicht mehr Mitglied der Kirche sind oder eine andere Lebenshaltung haben“, erklärte Oberkirchenrat Mathias Lenz. Solche Menschen würden aber oft im Kirchenchor mitsingen, sich in Kirchbauvereinen oder in der Flüchtlingshilfe engagieren. „Wir respektieren ihre Haltung, wollen darüber ins Gespräch kommen, damit wir uns gemeinsam vor Ort für eine bessere Welt einsetzen können“, so der Oberkirchenrat. 2017 zählte die Nordkirche 2,028 Millionen Mitglieder, rund 36 000 weniger als im Jahr zuvor. 25 700 Menschen erklärten ihren Austritt.