Tausende legen sich auf den Boden des Rathausmarktes. Sie fordern, Hamburg zu einem „sicheren Hafen“ für Geflüchtete zu machen.

Mehr als 10.000 Menschen sind am Sonntag nach Angaben der Polizei bei der Demonstration "Seebrücke" von den Landungsbrücken über das Millerntorstadion zum Rathausmarkt gezogen, um gegen die EU-Flüchtlingspolitik zu protestieren. Die Polizei war mit Hunderten Einsatzkräften und mehreren Wasserwerfern vor Ort. Die Demo sei friedlich verlaufen, hieß es vom polizeilichen Lagedienst. Nach dem Ende der Redebeiträge bei der Endkundgebung legte sich ein Großteil der Demonstranten auf den Boden des Rathausmarktes, um so die Zahl der in den vergangenen Jahren im Mittelmeer gestorbenen symbolisch zu verdeutlichen.

Kirsten Fehrs, Bischöfin der Evangelischen Nordkirche, spricht auf der
Kirsten Fehrs, Bischöfin der Evangelischen Nordkirche, spricht auf der "Seebrücken"-Demonstration in Hamburg © dpa | Markus Scholz

Sie fordern, Hamburg zu einem „sicheren Hafen“ für Geflüchtete und aus Seenot Gerettete zu machen. Nötig seien sichere und legale Fluchtwege nach Europa sowie eine politische Lösung, damit alle europäischen Staaten ihrer Verantwortung bei der Aufnahme von Geflüchteten nachkämen, sagte die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs beim Auftakt an den Landungsbrücken. Mit Blick auf die Geschehnisse in Chemnitz sagte sie: „Wenn wir das zulassen und hinnehmen, sind wir schon auf dem Weg in die Barbarei.“ Anschließend zogen die Demonstranten zum Stadion des FC St. Pauli, wo sich zahlreiche Fans anschlossen.

Zu den Unterstützern zählen neben linken Gruppierungen unter anderem der Asta der Universität Hamburg, die Hamburger Grünen, Caritas und Paritätischer Wohlfahrtsverband, der Deutsche Gewerkschaftsbund, der FC St Hinz & Kunzt, Sea Eye und Sea Watch.