Hamburg. Das Unternehmen des Logistik-Milliardärs Klaus-Michael Kühne konzentriert seinen Europa-Sitz indes in Hamburg.

Das Transportunternehmen Kühne + Nagel ordnet seine Führung neu. Dazu wird das für das gesamte Europa-Geschäft verantwortliche Management in der Hansestadt zusammengezogen. Im Gegenzug verlegt Kühne + Nagel seine Deutschland-Zentrale von Hamburg nach Bremen, wo das Unternehmen vor 128 Jahren gegründet wurde.

Aufteilung in zwei Einheiten

Mit diesem Schritt macht das Unternehmen eine früher getroffene Entscheidung wieder rückgängig. Vor zwei Jahren hatte der Logistiker das Europa-Geschäft noch in zwei Einheiten aufgeteilt: eine für Zentral- und Osteuropa mit Sitz in Hamburg und eine weitere für Westeuropa mit Sitz in Amsterdam. Der für die Zentral- und Osteuropaeinheit zuständige Manager Hansjörg Rodi übernimmt nun die Führung für die Gesamtregion Europa, teilte Kühne + Nagel mit.

Das Management der für Westeuropa verantwortlichen Zentrale verlässt Amsterdam. Die Neuordnung soll zum 1. Januar 2019 stattfinden. Rodi war vor seinem Wechsel zu Kühne + Nagel 2016 lange Jahre Vorstandschef der Schenker Deutschland AG. Seine Verantwortung für die Deutschland-Zentrale übernimmt der bisherige Chef für Luftfracht in Zentral- und Osteuropa, Holger Ketz.

Auswirkungen auf Mitarbeiter unklar

Welche Auswirkungen sich für die Beschäftigten in Hamburg ergeben, ist noch unklar: „Die organisatorische Umsetzung wird in den nächsten Wochen erfolgen, sodass ich konkrete Zahlen derzeit nicht nennen kann“, sagte ein Sprecher auf Anfrage. „An beiden Standorten Hamburg und Bremen zusammen haben wir deutlich über tausend Beschäftigte, von denen aber sehr wenige von der Maßnahme überhaupt betroffen sind, weil es nur um die Neuordnung einiger Managementfunktionen geht“, sagte er weiter.

Ziel der Neuordnung sei es „Effizienz und Kundenorientierung des Unternehmens zu steigern“, sagte der Vorstandschef von Kühne + Nagel, Detlef Trefzger. „Darüber hinaus sind wir zufrieden, dass die Deutschland-Zen­trale von Kühne + Nagel künftig wieder in Bremen ist, dort wo das Unternehmen 1890 gegründet wurde.“ Eigentümer Klaus-Michael Kühne hatte den Firmensitz 1976 in die Schweiz verlegt.

Gewinn von 342 Millionen Euro

Im ersten Halbjahr 2018 war der Logistikkonzern stark gewachsen. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,2 Prozent auf umgerechnet 8,7 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 342 Millionen Euro – 9,2 Prozent mehr als in der ersten Jahreshälfte 2017. Dazu hatten alle Segmente, Luftfracht, Seefracht und Überlandtransporte mit Wachstum beigetragen.