Hamburg. Hohe Treibstoffkosten setzen Traditionsunternehmen zu. Was der Chef plant, um wieder Gewinne zu machen.
Ein harter Konkurrenzkampf und gestiegene Treibstoffpreise haben der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd im ersten Halbjahr schwer zu schaffen gemacht. Unter dem Strich vergrößerte sich der Verlust im Jahresvergleich von knapp 43 Millionen auf fast 101 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Hamburg mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um zwei Prozent auf rund 89 Millionen Euro zurück. Um die Kosten zu senken, will Konzernchef Rolf Habben Jansen die Digitalisierung des Geschäfts beschleunigen und Verträge mit Container-Terminals optimieren.
Der Manager hatte seine ursprüngliche Jahresprognose bereits Ende Juni gekappt. Demnach könnte sich das Ebit im Vergleich zum Vorjahr schlimmstenfalls auf 200 Millionen Euro halbieren. Im günstigsten Fall könnte es aber auch auf 450 Millionen Euro steigen.
Rettung durch Zusammenschluss
Dass es im ersten Halbjahr nicht noch schlimmer kam, verdankte Hapag-Lloyd den Einsparungen aus dem Zusammenschluss mit der arabischen Reederei UASC. Infolge der Fusion wuchs die Transportmenge um fast 40 Prozent auf 5,8 Millionen Standardcontainer (TEU). Auf vergleichbarer Basis lag der Zuwachs bei rund vier Prozent. Ein Rückgang der Frachtraten und höhere Kosten für Treibstoff und das Chartern von Schiffen zogen jedoch die Ergebnisse nach unten.