Hamburg. Nach dem Verbraucher-Test zum Bio-Essen in Kitas fühlen sich Cateringfirmen ungerecht behandelt und erwägen rechtliche Schritte.

Einige Cateringfirmen sprachen von einer „Frechheit“, für andere war das Ergebnis ein „Schock“, wieder andere erwägen nun sogar rechtliche Schritte. Nach dem Test der Hamburger Verbraucherzentrale zum Bio-Essen in Kitas fühlen sich viele Anbieter ungerecht bewertet. Wie berichtet waren 13 von 20 Cateringfirmen bei der Stichprobe der Verbraucherschützer durchgefallen. Ihnen wurde Täuschung, unklare Bio-Werbung oder das Fehlen eines Öko-Zertifikats vorgeworfen.

„Dabei haben wir bewusst auf ein Zertifikat verzichtet“, sagt Nicole Mündelein-Pinks, Betriebsleiterin bei Forrest Cook. Dem Unternehmen, das täglich für 60 Kitas mit knapp 3000 Kindern kocht, sei regionale und saisonale Küche wichtiger. „Unsere Sachen kommen aus dem Alten Land oder von Bauern aus der Umgebung, die auch kein Zertifikat haben. Unsere Küchen sind offen, wir haben größtmögliche Transparenz, und das wissen unsere Kunden auch“, sagte sie. Deshalb sei die Einschätzung der Verbraucherzentrale ein „Schock“ gewesen.

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Auch die Cateringfirma Wooks habe bewusst nicht länger an einer Öko-Zertifizierung, deren Fehlen ihr von der Verbraucherzentrale vorgehalten wird, festgehalten, wie Rowena Alber, die Ökotrophologin des Unternehmens, sagt. Der Homepagetext sei leider zum Testzeitpunkt veraltet gewesen. Die Wooks GmbH ist seit 2015 nach dem DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung von Kitas zertifiziert. „Nur damit werben wir entsprechend den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Die Firma stehe für „ausgewogenes, abwechslungsreiches und gesundheitsförderliches Speisenangebot“. Es werde Wert auf handwerkliche Eigenherstellung der meisten Produkte gelegt.

Caterer sprechen von "Frechheit"

Bei Mammas Canteen war Geschäftsführer Jörg Wieckenberg gänzlich erstaunt über die Aufnahme in den Test. Die Firma bereitet täglich 14.000 Essen zu, aber nur für drei Kitas, der Schwerpunkt liege auf Schulessen. „Wir arbeiten aber an einer Bio-Zertifizierung, haben schon jetzt einen Bio-Anteil von 15 Prozent, 40 Prozent sind regional.“ Dass die Firma mit Bio-Caterern verglichen werde, sei eine Frechheit.

Noch weiter geht Kemal Üres, Geschäftsführer der kritisierten Firma Daily You. Seine Firma werbe ausdrücklich nicht damit, nur Bio-Waren zu liefern. Im Gegenteil, es werde darauf hingewiesen, dass Bio-Produkte nur wenn möglich benutzt würden. Er erwägt juristische Schritte gegen den Test.