Hamburg . Die Linken-Bürgerschaftsfraktion wirft dem Hamburger Senat eine „zynische Preispolitik“ vor. Das ist ihre Forderung.
Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) erhöht regelmäßig seine Fahrpreise – das ist auch für das Jahr 2019 geplant. Hauptleidtragende der steigenden Preise für Bus und Bahn seien jedoch die Rentner in Hamburg, kritisiert die Linken-Bürgerschaftsfraktion und beruft sich dabei auf eine Antwort des Senats auf eine Große Anfrage der Linken. „Diese belegt, was viele Menschen seit Langem fühlen: Die HVV-Preise steigen schneller als die Einkommen“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Linksfraktion.
Aus der Antwort des Senats geht hervor, dass die Preise für die HVV-Senioren-Karte von 2008 bis 2017 um fast 28 Prozent zugelegt haben – die Renten (durchschnittlicher Rentenzahlbetrag) sind in Hamburg im gleichen Zeitraum jedoch nur um gut 14 Prozent gestiegen.
Linke fordert, Preiserhöhungen bei Seniorenkarten auszusetzen
„Angesichts der kürzlich vorgestellten Geschäftszahlen der Hochbahn kann man die Preispolitik des Senats nur noch als zynisch bezeichnen“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion. Mit Preiserhöhungen weit über der Einkommensentwicklung werde bei der städtischen Hochbahn AG ein Kostendeckungsgrad von 92,9 Prozent erreicht. Sudmann kritisiert: „Auf der Strecke bleiben die älteren Menschen, die für die Teilhabe am sozialen Leben auf einen günstigen HVV angewiesen sind.“
Den Verweis des Senats auf die Sozialkarte, mit der die Stadt gezielt anspruchsberechtigte Personen mit geringen Einkünften unterstützt, lassen die Linken-Abgeordneten nicht gelten. Denn längst nicht alle Senioren könnten diese bekommen, so Sudmann. „Die Sozialkarte erhalten lediglich Empfänger von Grundsicherung.“ Die Linksfraktion fordert den Senat nun dazu auf, die Preiserhöhungen bei den Seniorenkarten zumindest so lange auszusetzen, bis die Relation zwischen Renten und Fahrpreisen wieder auf dem Niveau von 2008 ist.