Hamburg . Im Herbst kommt „WET – the show!“ nach Hamburg. Besucher können einen Mix aus Körperkunst, Artistik und Comedy erwarten.

Hamburg erhält ab Oktober ein neues Varieté-Theater. Das Varieté-Unternehmen GOP übernimmt das Kehrwieder Theater in der Hamburger Hafencity mit 298 Plätzen. Zum Auftakt ist die Show „WET“ geplant, was im Englischen so viel wie „nass“ bedeutet. Wie der Name verspricht, erzählt sich die Inszenierung am Thema Wasser entlang. „Sie passt einfach perfekt zur Stadt und zum Theater Kehrwieder, denn Wasser ist das Element, um das sich in der Show alles dreht – genau wie in Hamburg“, so äußert sich der künstlerische Leiter Werner Buss vorab.

Die GOP Entertainment-Group mit Sitz im westfälischen Bielefeld unterhält inzwischen bundesweit sieben Varieté-Theater in Hannover, Essen, Bad Oeynhausen, Münster, München, Bremen und Bonn. Sie gilt als Europas größtes Varieté-Unternehmen und Marktführer in Deutschland.

Show aus Körperkunst, Artistik und Comedy

Das Theater Kehrwieder liegt im Zentrum der Speicherstadt. Außen eher nüchterner Industriebau, öffnet sich dem Besucher im Innern eine eher plüschige typische Varieté-Welt mit einem Ambiente aus viel rotem Samt.

Im Zentrum der Shows steht zeitgenössisch interpretiertes Varieté-Theater als ein Mix aus Show-Moderation, Akrobatik, Tanz, Musik und Entertainment. Im Fall von „WET“, das extra für Hamburg noch einmal neu arrangiert wird, können Besucher eine Show aus Körperkunst, Artistik und Comedy erwarten. Auch ein Wischmopp-Ballett soll es geben. „WET“ hat sich an anderen Spielorten bereits bewährt. 1,5 Millionen Menschen haben den Abend nach Angaben der Veranstalter weltweit zwischen London und Sydney gesehen.

Programm erinnert an Schmidt-Theater

Die Tradition des heute von Werner Buss geleiteten Theateruniversums reicht weit zurück. Bereits 1912 entstand ein erstes Tanzcafé in Hannover, 1948 das erste Varieté-Theater. In den 1950er-Jahren war im GOP Hannover alles zu erleben, was in der Unterhaltungsbranche Rang und Namen hatte, Paul Hörbiger, Gert Fröbe, Josephine Baker, Heinz Erhardt und Anfang der 1960er-Jahre Zarah Leander. Mit dem Aufkommen und Siegeszug des Fernsehens erfuhr das Varieté eine Zwangspause. 1992 wagte das Unternehmen der Familie Grote einen Neubeginn und eine Rückbesinnung auf die Varieté-Kunst, auf schräge Comedy ebenso wie auf Weltklasse-Artisten.

Hamburg ist eine an Musicals und Theaterhäusern nicht eben arme Stadt. Das Konzept des Theaters Kehrwieder ähnelt in Teilen dem Programm des Schmidt-Theaters, aber vor allem jener Kunst, mit der Ulrich Waller und Thomas Collien jeden Winter erfolgreich das Hansa-Theater in St. Georg bespielen. „Für das Echte gibt es keinen Ersatz“, so Ulrich Waller. Man gibt sich also gelassen. Alles weitere wird der Herbst zeigen.

„WET – the show!“ 20.10.2018 bis 30.3.2019, Theater Kehrwieder, Kehrwieder 6, Karten ab 55,10 unter T. 360 98 58 58; www.wet-the-show.de