Hamburg. Sie ist im Alter von 69 Jahren gestorben. 36 Jahre lang war die Plattdeutsch-Bühne in der Hansestadt ihre künstlerische Heimat.
Schauspielerin Uta Stammer, mehr als drei Jahrzehnte lang am Hamburger Ohnsorg-Theater auf der Bühne, ist tot. Nach kurzer schwerer Krankheit sei sie am 22. Juni im Alter von 69 Jahren gestorben, teilte das Theater am Dienstag mit. 36 Jahre lang war die Plattdeutsch-Bühne in der Hansestadt künstlerische Heimat der gebürtigen Flensburgerin. Mehr als 80 Rollen nahm sie dort in Komödien, Schwänken, Schauspielen und Dramen wahr. „Sie war eine Vollblutschauspielerin, die mit ihrer starken Bühnenpräsenz und ihrer unverwechselbaren Stimme alle Genres gleichermaßen perfekt beherrschte“, betonte Ohnsorg-Intendant Michael Lang.
Zuletzt war Stammer als Maude zu sehen
Nach ersten Theaterjahren in ihrer Heimatstadt Flensburg kam Stammer in der Spielzeit 1982/83 an das Traditionshaus in Hamburg. In ihrem ersten Stück „Gode Nacht, Fro Engel“ spielte sie an der Seite von Ohnsorg-Legende Heidi Kabel (1914-2010). Ihre letzte Rolle war die der Maude in „Harold und Maude“. Anfang Dezember 2017 hatte sie mit der sehenswerten Theaterfassung der schwarzen Kinokomödie Premiere gefeiert. Als Maude war sie bis Anfang Februar auf der Bühne zu sehen. Mit ihrer „großartigen und tief berührenden Darstellung“ habe sie das Publikum begeistert. „Alle Vorstellungen waren restlos ausverkauft.“
2013 erhielt sie den Rolf-Mares-Preis
Unvergessen bleibe Uta Stammer etwa als Mutter Courage in Bertolt Brechts gleichnamigem Stück, hieß es. Für ihren Part als Karoline Kleinschmidt in „Noch eenmal verleevt“ erhielt sie 2013 den Rolf-Mares-Preis. Manch Fernsehzuschauer könnte sich an sie als Nachbarin Trude Wrangel in der Serie „Die Ohnsorgs“ aus den 1990er-Jahren erinnern. In den vergangenen Jahren sei die Schauspielerin eigentlich Rentnerin gewesen, habe aber weiterhin Theater gespielt.
„Das Ohnsorg-Theater trauert um eine menschlich wie künstlerisch bewundernswerte Kollegin, die die norddeutsche Theaterlandschaft über viele Jahre eindrucksvoll bereichert hat“, betonte Intendant Lang in der Mitteilung. „Wir verneigen uns vor Uta Stammer und nehmen Abschied mit ihrem Lieblingssatz aus Harold un Maude: „Fründlichkeit is dat, wat de Welt bitter nödig hett."“