Hamburg. Kassenärztliche Vereinigung verzeichnet Anstieg der Hausbesuche. Können die Notaufnahmen der Krankenhäuser entlastet werden?
Der neue Arztnotruf 116117 kommt in Hamburg gut an. Das Angebot, tagsüber an Werktagen telefonisch oder durch einen Hausbesuch ärztliche Beratung und Hilfe zu erhalten, werde gut angenommen mit langsam steigender Tendenz, sagte Jochen Kriens, der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung. So stiegen die Besuche werktags im Mai im Vergleich zum April von 191 auf 222, die telefonischen Beratungen von 43 auf 66. Am Wochenende gab es im April 426 Besuche und 78 telefonische Beratungen, im Mai 443 Besuche und 106 telefonische Beratungen.
Seit dem 1. Mai 2018 ist es für Patienten in Hamburg einfacher, rund um die Uhr ärztliche Hilfe zu bekommen. Unter der bundesweit gültigen Bereitschaftsdienstnummer 116117 gibt es in der Hansestadt nun die Möglichkeit, einen Notfallarzt zu jeder Tages- und Nachtzeit nach Hause zu rufen. Am Telefon können sich Hilfesuchende auch von einem Arzt beraten lassen, die Adresse einer Notfallpraxis bekommen oder sich kurzfristig einen Termin beim Facharzt geben lassen. So sollen die Notfallambulanzen der Krankenhäuser entlastet werden.
Die Bereitschaftsdienst-Nummer 116117 ist bislang in Norddeutschland wenig bekannt. Die Techniker Krankenkasse hatte darum zu Anfang des Jahres vorgeschlagen, die Notrufnummer 112 und 116117 zusammenzulegen und eine gemeinsame Leitstelle zu schaffen.