Hamburg. Hamburg Port Authority verteidigt das teure Modellprojekt. Eine weitere Anlage wird in der HafenCity gebaut.

Sauber – aber ein Millionengrab? Der Geschäftsführer der Hamburg Port Authority, Jens Meier, hat die Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe in Altona verteidigt. "Hamburg tut gut daran, in die Reinhaltung der Luft zu investieren", sagte Meier am Sonnabend dem Abendblatt.

Zuvor war berichtet worden, dass das Landstrom-Terminal in Altona für besonders große Kreuzfahrtschiffe nicht geeignet sei. So macht die öko-taugliche "MSC Merviglia" (5700 Passagiere) am 29. April in Hamburg fest und muss statt in Altona nun in Steinwerder anlegen. Dort aber gibt es keine Steckdosen für Landstrom.

Landstrom-Anlage kostete zehn Millionen Euro

Dazu kommt, dass die Landstrom-Anlage in Altona zehn Millionen Euro gekostet hat. Im vergangenen Jahr wurde sie ausschließlich von "AIDAsol" genutzt, und das an gerade mal neun Tagen. Dabei ergab sich insgesamt ein betrieblicher Aufwand von 107.000 Euro, dem 52.000 Euro Erlöse gegenüberstanden.

Geschäftsführer Meier wies den Vorwurf, die Landstrom-Anlage werde zum Millionengrab, entschieden zurück. "Hamburg tut gut darin, in diesen Bereich zu investieren." Inzwischen interessierten sich zahlreiche Hafenstädte an Nord- und Ostsee für das Hamburger Modellprojekt. Außerdem habe die EU mit in dieses Vorzeige-Projekt investiert. Da könne man nur sagen: "Danke!"

Strom von Hamburg Energie

In diesem Jahr sind 18 Anläufe am Cruise Center mit Landstrom-Versorgung geplant. Neben einem AIDA-Schiff sei die Versorgung für ein zweites Schiff in der Vorbereitung, heißt es beim Senat. Der "Tägliche Hafenbericht" hatte kürzlich berichtet, es handele sich dabei um die 2013 für Hapag-Lloyd Cruises gebaute „Europa 2“.

Stromlieferant sei die stadteigene Firma Hamburg Energie. Sie rechne die Stromkosten direkt mit der Reederei ab. Ein weiteres Landstrom-Terminal wird in der Hafencity gebaut. Er soll bis zum Jahr 2021 fertiggestellt sein. Die Landstromanlage in Altona ist die erste ihrer Art in Europa.