Hamburg. Richtlinien sollen für mehr Sicherheit sorgen. Gegen die ersten Fassungen der Richtlinie wurde heftig gestritten.

Lange wurde über die neue Sicherheits-Verordnung für deutsche Traditionsschiffe gestritten, nun wurde sie ziemlich plötzlich vom amtierenden Bundesverkehrsminister Christian Schmidt (CSU) am gestrigen Mittwoch unterzeichnet. Auch Vertreter von Verbänden und Vereinen historischer Schiffe waren dabei, teilte das Ministerium mit.

Offenbar wollte der Minister das Thema noch vom Tisch haben, bevor die neue Regierung gebildet wird. Man habe nun eine Lösung gefunden. die die Sicherheit auf historischen Schiffen für Besatzungen und Passagiere stärke, so Schmidt. Mit speziellen Förderprogrammen werde der Bund die Branche bei notwendigen Umbauten finanziell unterstützen. Schmidt: „Die Saison 2018 kann starten.“

Teuere Umbauten wurden befürchtet

Gegen die ersten Fassungen der Richtlinie hatten einige Betreiber von Traditionsschiffen heftig gestritten. Viele der etwa 110 betroffenen Seeschiffe seien dann in ihrer Existenz bedroht, hieß es. Befürchtet wurden vor allem teuere Umbauten.

Weniger Protest kam indes aus Hamburg, wo die Stiftung Hamburg Maritim und der Museumshafen Oevelgönne sich von einer neuen Richtlinie eher eine Stärkung von nichtkommerziellen Schiffen erhofften. Hintergrund: Die meisten Traditionsschiffe finanzieren sich durch Gästefahrten und unterliegen damit künftig neuen Sicherheitsrichtlinien. Allerdings konnten die Vereine jetzt auch einen Bestandschutz erreichen.

Zahlreiche Sonderregelungen

„Ich bin jetzt sehr zufrieden, dass die Politik das wie versprochen noch umgesetzt hat“, sagte etwa Till Braun, der das Thema für den Museumshafen Oevelgönne maßgeblich betreut und neue Sicherheitsrichtlinien eher positiv gesehen hatte.

Für bestehende Traditionsschiffe gibt es jetzt aber die Möglichkeit für zahlreiche Sonderregelungen. Sachverständige sollen künftig prüfen, ob Traditionsschiffe wirklich historisch sind oder nur den Anschein davon erwecken. Zudem wird in Hamburg eine Ombudsstelle geschaffen, die bei Unstimmigkeiten in solchen Fragen vermitteln soll.