Hamburg. Museumshafen Oevelgönne entstand vor aus einem provisorischen Bauhafen für den Elbtunnel. Festprogramm mit Polizeibarkasse.
Der älteste Museumshafen seiner Art in Deutschland feiert am Sonntag sein 40-jähriges Bestehen. In den 1970er Jahren konnten die damals sieben Gründungsmitglieder den Hamburger Senat überzeugen, dass der Elbtunnel-Bauhafen in Neumühlen bestehen bleiben kann und seitdem als "Museumshafen Oevelgönne" Platz für Traditionsschiffe bietet. "Wir waren damit Vorreiter", sagt der heutige Geschäftsführer des Betreibervereins, Björn Nicolaisen.
Aktuell sind 30 maritime Oldtimer in Neumühlen
Tatsächlich gibt es heute in Norddeutschland mehrere Museumshäfen mit Schiffen, die noch aktiv gefahren werden. In Neumühlen sind es aktuell 30 maritime Oldtimer, die meist in jahrelanger Arbeit wieder restauriert werden mussten. Das sind in der Regel Schiffe, die zwischen 1880 und 1960 auf der Elbe und im Hafen eingesetzt waren. Und dazu gehört auch die Polizei-Dampf-Barkasse "Otto Lauffer", die 1928 auf der Hamburger Werft H.C. Stülcken gebaut worden war. Bereits in den 1960er Jahren wurde sie das erste Mal umfangreich restauriert, 2003 gab es dann aber keine Betriebserlaubnis mehr für den alten Dampfkessel. 2015 kam dann die Zusage, dass die historische Polizeibarkasse mit Geld von Bund und Land (890.000 Euro) ein weiteres Mal saniert werden könne.
Diskussion um neue Traditionsschiff-Verordnung
Am Sonntag soll nun die "Otto Laufer" am Anleger Baumwall ablegen und gemeinsam mit anderen Hamburger Museumsschiffen zum Museumhafen fahren. Die Ankunft der historischen Flotte ist für 12 Uhr vorgesehen, ab etwa 13.30 plant der Verein Schiffsbesichtigungen und Kurzfahrten auf der Dampfbarkasse sowie gegen 17 Uhr ein Festkonzert zum 40-jährigen Bestehen.
Schon zur Eröffnung des Hafens machte dort die jetzt erneut restaurierte "Otto Lauffer" fest, sie war bereits 1969 das erste Mal saniert worden und galt seinerzeit als das erste fahrbereite Museumschiff Deutschlands. Heute gibt es in Norddeutschland mehr als 100 solcher Traditionsschiffe, die sich meist mit Gästefahrten finanzieren. Aktuell sind viele Betreibervereine durch eine geplante neue Sicherheitsverordnung verunsichert, die zahlreiche Umbauten notwendig machen könnte. Die alte Hamburger Polizei-Hafenbarkasse wäre davon aber nicht betroffen, die neuen Sicherheitsregeln gelten nur für Seeschiffe.