Hamburg. Verhandlungen über einen 16-Milliarden-Dollar-Deal abgebrochen. Großkunde Emirates stellt Airbus beim A380 Bedingungen.

Über die Zukunft des A380 wird seit Monaten in der Luftfahrt spekuliert. Branchenexperten erwarten das Aus für das größte Passagierflugzeug der Welt, weil der Hersteller Airbus seit Jahren keinen neuen Auftrag vermelden konnte und sich im Orderbuch einige Karteileichen befinden sollen. Insidern zufolge hängt die Zukunft des Jets nun an einem einzigen Kunden: dem Hauptabnehmer Emirates.

Airbus arbeite bereits an Notfall­plänen für den Fall, dass die Fluggesellschaft mit Sitz in Dubai den Europäern nicht den ersehnten Auftrag über 36 weitere A380 erteilt, sagten drei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. „Wenn der Vertrag mit Emirates nicht zustande kommt, wird Airbus die A380-Produktion auslaufen lassen“, sagte eine von ihnen. Eine mit der Sache vertraute Person bestätigte dem Abendblatt die Gedankenspiele.

Dubai: Verhandlungen mit Airbus abgebrochen

Auf der Luftfahrtmesse in Dubai waren die Verhandlungen über die bis zu 16 Milliarden Dollar schwere Bestellung im November unmittelbar vor der Unterschrift abgebrochen worden. Emirates hatte die Zusicherung gefordert, dass das Großraumflugzeug noch mindestens ein Jahrzehnt produziert wird. Emirates ist mit 142 bestellten und 101 gelieferten Maschinen bei Weitem der größte Kunde für den einstigen Hoffnungsträger von Airbus.

Emirates holt den 100. Airbus A380 ab

Emirates holt seinen 100. Airbus A380 ab

Scheich Ahmad bin Saeed Al-Maktoum in Hamburg bei Airbus
Scheich Ahmad bin Saeed Al-Maktoum in Hamburg bei Airbus © REUTERS | FABIAN BIMMER
Tom Enders etwas zerknirscht, weil es seit 2015 keine neuen Aufträge für den A380 gibt?
Tom Enders etwas zerknirscht, weil es seit 2015 keine neuen Aufträge für den A380 gibt? © Roland Magunia
Tom Enders gibt sich optimistisch, was den A380 angeht
Tom Enders gibt sich optimistisch, was den A380 angeht © Roland Magunia | Roland Magunia
Eine Flugbegleiterin in der Eco
Eine Flugbegleiterin in der Eco © Roland Magunia | Roland Magunia
Tom Enders und Scheich Al-Maktoum in der Economy Class. Hier bitte durchgehen, scheint er seinen Begleitern zu signalisieren
Tom Enders und Scheich Al-Maktoum in der Economy Class. Hier bitte durchgehen, scheint er seinen Begleitern zu signalisieren © Roland Magunia | Roland Magunia
Aaaah! Die First Class von Emirates.
Aaaah! Die First Class von Emirates. © Roland Magunia | Roland Magunia
Scheich Al-Maktoum und Tom Enders
Scheich Al-Maktoum und Tom Enders © Roland Magunia | Roland Magunia
A380-Besichtigung mit Tom Enders, Scheich Al-Maktoum und Frank Horch
A380-Besichtigung mit Tom Enders, Scheich Al-Maktoum und Frank Horch © Roland Magunia | Roland Magunia
Die Bar ist das Prunkstück des A380
Die Bar ist das Prunkstück des A380 © Roland Magunia | Roland Magunia
Emirates hat jetzt 100 Airbus A380
Emirates hat jetzt 100 Airbus A380 © Roland Magunia | Roland Magunia
Flugzeugbesichtigung
Flugzeugbesichtigung © Roland Magunia | Roland Magunia
Die Abnahmezeremonie
Die Abnahmezeremonie © Roland Magunia | Roland Magunia
Selfie mit A380: Tom Enders (r.) und Scheich Ahmad bin Saeed Al-Maktoum
Selfie mit A380: Tom Enders (r.) und Scheich Ahmad bin Saeed Al-Maktoum © Roland Magunia | Roland Magunia
Scheich Ahmad bin Saeed Al-Maktoum, Tom Enders und Emirates-CEO Tim Clark
Scheich Ahmad bin Saeed Al-Maktoum, Tom Enders und Emirates-CEO Tim Clark © REUTERS | FABIAN BIMMER
Tom Enders
Tom Enders © Roland Magunia | Roland Magunia
Emirates erhält den 100. Airbus A380 auf Finkenwerder
Emirates erhält den 100. Airbus A380 auf Finkenwerder © Roland Magunia | Roland Magunia
Tom Enders und Fabrice Bregier
Tom Enders und Fabrice Bregier © Roland Magunia | Roland Magunia
Emirates baut seine Flotte auf 142 Airbus A380 aus
Emirates baut seine Flotte auf 142 Airbus A380 aus © dpa | Christian Charisius
Tom Enders und Fabrice Bregier
Tom Enders und Fabrice Bregier © Roland Magunia | Roland Magunia
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Viele Fluglinien entscheiden sich heute für kleinere Jets, die leichter auszulasten und günstiger zu warten sind. Insgesamt hat Airbus bis Ende November 317 Bestellungen für den A380 erhalten, 224 davon sind ausgeliefert. Doch Experten rechnen damit, dass die Hälfte der ausstehenden Orders erst gar nicht umgesetzt wird, weil die Besteller kein Geld oder andere Pläne haben. Wurden 2015 noch 27 A380 ausgeliefert, so sollen es 2018 zwölf und von 2019 an nur noch acht pro Jahr sein.

Auch in Hamburg hängen viele Arbeitsplätze an dem Riesenflieger, der von hier aus zu seinem wichtigsten Abnehmer Emirates ausgeliefert wird. So werden auf Finkenwerder die Inneneinrichtung eingebaut und die Jets lackiert.