Hamburg. Wohneigentum, Aktien oder Spareinlagen? Was Immobilienexperten und Banker ihren Kunden jetzt empfehlen. Erster Teil der Serie.

Noch höhere Immobilienpreise und steigende Aktienkurse, aber weiterhin so gut wie keine Zinsen für Sparer: Mit diesen Rahmenbedingungen müssen Hamburger Anleger im kommenden Jahr rechnen – das ergab eine Umfrage des Abendblatts unter rund 20 Experten für eine Serie zur Geldanlage 2018, die heute startet.

Teil 1: Immobilien – lohnt sich das noch?

Teil 2: In welche Aktien Sie investieren sollten

Teil 3: Bis zu 1,5 Prozent Zinsen für Festgeld

Teil 4: Steigt der Bitcoin noch auf 60.000 Dollar?

Teil 5: Jetzt Gold kaufen – oder ist der Preis zu hoch?

„Angesichts historisch niedriger Zinsen und verstärkter Zuzüge sehen wir bei Privatkunden eine große Nachfrage nach Wohnimmobilien“, sagt Sönke Karwei, Regionalbereichsleiter der HypoVereinsbank. Wegen der bereits sehr hohen Preise soll der Anstieg für gebrauchte Häuser und Wohnungen 2018 knapp unter drei Prozent bleiben, erwartet das Maklerunternehmen Grossmann & Berger (G&B).

Steigende Aktienkurse

Immer mehr Interessenten weichen wegen der hohen Preise auf das Umland aus. An­dreas Gnielka von G&B: „Häuser aus dem Bestand werden sich im Umland 2018 um 3,4 Prozent verteuern, Wohnungen um 3,6 Prozent.“ Nach den erwarteten Preisen kostet dann ein Einfamilienhaus mit rund 130 Quadratmetern Wohnfläche im Umland rund 200.000 Euro weniger als in Hamburg.

Aktienanleger können auf weiter steigende Kurse hoffen. Die meisten Banken erwarten Ende 2018 einen Stand beim DAX zwischen 14.000 und 14.500 Punkten. Das wäre verglichen mit dem aktuellen Stand nochmals ein Kursplus von bis zu zehn Prozent, nachdem das Börsenbarometer dieses Jahr bereits 14 Prozent zugelegt hat. „Aktienmärkte werden ihren Aufwärtstrend fortsetzen, unterstützt durch steigende Unternehmensgewinne und fehlende Anlagealternativen“, sagt Dirk Wehmhöner von der Berenberg Bank.

Denn wer sein Geld sicher mit Tages- und Festgeld vermehren will, wird auch 2018 bei deutschen Banken mit Minizinsen nahe null Prozent abgespeist. „Ein Anstieg der Sparzinsen ist nicht in Sicht, auch weil die Banken mit Spareinlagen überschüttet werden“, sagt Max Herbst von der FMH-Finanzberatung. Wer höhere Zinsen will, muss auf ausländische Banken ausweichen oder sein Geld für 0,95 Prozent für ein Jahr bei der angeschlagenen HSH Nordbank anlegen. In jedem Fall bleiben die Sparzinsen auch 2018 unter der aktuellen Inflationsrate von 1,80 Prozent.