Hamburg . Nach der G20-Großrazzia in 23 Wohnungen der linken Szene geht das Autonomenzentrum im Schanzenviertel von weiterer “Hetze“ aus.
Nach der Großrazzia gegen die linke Szene rechnen Aktivisten der Roten Flora mit einer bevorstehenden Durchsuchung ihres Autonomenzentrums im Hamburger Schanzenviertel. Wahrscheinlich werde demnächst „die öffentlichkeitswirksame Razzia in der Roten Flora stattfinden“, hieß es in einer der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag vorliegenden Erklärung der Rotfloristen. Die Polizei hatte am Dienstag in acht Bundesländern 23 Wohnungen der linken Szene durchsucht, nicht aber die Rote Flora.
Mit der Aktion sollte vor allem Stimmung gegen linke Strukturen und Zusammenhänge gemacht werden, erklärte die Rote Flora. Die Proteste gegen den G20-Gipfel Anfang Juli in der Hansestadt sollten so delegitimiert werden. „Es wird weitere Versuche der Kriminalisierung, der Hetze und Denunziation linken Widerstands unter dem Vorwand der Aufklärung von Straftaten geben“, hieß es in der Mitteilung.
CDU hatte Referendum über die Zukunft der Roten Flora gefordert
Politiker wie Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Hamburgs CDU-Fraktionschef André Trepoll (CDU) hatten nach den G20-Krawallen den Betreibern der Roten Flora eine Mitschuld an der Eskalation der Gewalt gegeben. Uneinigkeit herrscht hingegen darüber, welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind. Die CDU-Fraktion hatte zuletzt ein Referendum über die Zukunft der Roten Flora gefordert.
Gegen die Rote-Flora-Sprecher Andreas Beuth und Andreas Blechschmidt ermittelt die Staatsanwaltschaft fünf Monate nach dem Gipfel weiter wegen des Verdachts der öffentlichen Billigung von Straftaten. Beim G20-Gipfel war es vor allem im Schanzenviertel zu Krawallen, Angriffen auf die Polizei und Plünderungen gekommen.