Hamburg. Zivilfahnder und bewaffnete Polizisten, Wassertanks und Betonpoller sollen Besucher in Hamburg vor einem Anschlag schützen.
Betonpoller, Wassertanks, Zivilfahnder und mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten: Ein Jahr nach dem Lkw-Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz mit zwölf Toten sollen die mehr als 20 Hamburger Weihnachtsmärkte besonders intensiv geschützt werden. „Die Sicherheitsbehörden bewerten ständig die aktuelle Lage“, sagt ein Polizeisprecher – die Maßnahmen orientierten sich grundsätzlich an den hohen Vorkehrungen der vergangenen Saison.
Lastwagen als Schutz gegen Terror
Nach Abendblatt-Informationen werden unter anderem Betonpoller rund um Weihnachtsmärkte – wie beispielsweise auf dem Rathausmarkt – aufgebaut, um einen Angriff mit Lastwagen zu verhindern. Darüber hinaus kommen sogenannte flexible Sperren und große Wassertanks zum Einsatz, die ein noch stabileres Hindernis darstellen sollen. Um die Kanister hübscher zu gestalten, sollen ihnen gefärbte Hüllen übergestülpt werden. Auf eine weiträumige Umleitung des Lkw-Verkehrs in der Nähe von Weihnachtsmärkten wird dagegen verzichtet.
Verstärktes Aufgebot von Beamten
Generell setzt die Polizei zwar auf ein verstärktes Aufgebot von Beamten, es sei aber nicht beabsichtigt, etwa jeden Ein- und Ausgang zu bewachen, heißt es in Polizeikreisen. Zudem werde auf eine Mischung aus uniformierten Beamten und Polizisten in Zivil gesetzt. Auch zusätzliche Straßensperrungen sind je nach Standort und Gefährdungslage möglich; die jeweiligen Sicherheitskonzepte seien „derzeit noch in der letzten Abstimmung“, heißt es.
Man gehe wie im gesamten Bundesgebiet von einer „hohen abstrakten Gefährdung“ aus, sagt Polizeisprecher Ulf Wundrack. Es gebe keine konkreten Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag. Zuletzt waren bei Razzien in mehreren Bundesländern sechs Syrer festgenommen worden, die verdächtigt wurden, im Namen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) einen Anschlag auf den Essener Weihnachtsmarkt geplant zu haben. Sie kamen gestern frei. Laut Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft ergab sich „kein hinreichender Tatverdacht“.Die meisten Weihnachtsmärkte in Hamburg eröffnen am 27. November. Auch im Umland werden einige besonders geschützt – etwa in Lüneburg.
Polizisten üben die Terror-Abwehr:
Anti-Terror-Übung der Hamburger Polizei