Hamburg. Anschläge treffen häufig die Anlaufpunkte für Touristen. Schutzmaßnahmen wie Betonpoller sind aber umstritten.
Wie zuletzt in Barcelona greifen Terroristen sehr oft die Anziehungspunkte von Metropolen an – der Hamburger Senat geht aber nicht davon aus, dass mit der Zahl der Touristen zwangsläufig auch die Gefahr von Anschlägen steigt. Gleichwohl wurden die Sicherheitsmaßnahmen im Lichte der bisherigen Angriffe deutlich verstärkt.
Die Polizei fordert etwa von den Veranstaltern von Großereignissen umfangreiche Maßnahmen zum Schutz vor möglichen Terroranschlägen, etwa Einlasskontrollen. Ein beliebtes Mittel sind darüber hinaus große Betonpoller, die mögliche Terroranschläge mit Autos oder Lastwagen verhindern sollen.
Keine sichtbaren Maßnahmen
Nach dem Anschlag von Barcelona, bei dem ein Lieferwagen über die beliebte Flaniermeile Las Ramblas gefahren war und mindestens 15 Menschen getötet hatte, werden aber unmittelbar keine sichtbaren Maßnahmen ergriffen. „Wir können nicht die gesamte Stadt ,zupollern‘“, heißt es dazu aus der Innenbehörde. Die Betonquader würden außerdem eine „vollkommene Sicherheit suggerieren, die es leider nicht geben kann“.
In Berlin forderten zuletzt etwa Gewerbetreibende, den Kurfürstendamm dauerhaft mit zusätzlichen Pollern zu versehen – in Hamburg sind die Händler zurückhaltender. „Wir verlassen uns auf die Einschätzung der Sicherheitsbehörden“, sagt Britta Engler vom Citymanagement. Zudem sei die Publikumsdichte in der City noch lange nicht so hoch wie in anderen europäischen Großstädten.
Umgestaltung der Mönckebergstraße
Aus dem Bezirksamt Mitte heißt es, dass bei den Planungen zur Umgestaltung der Mönckebergstraße ein zusätzlicher Schutz vor Terrorangriffen bislang noch keine Rolle spiele. „Generell werden die Maßnahmen fortlaufend überprüft. Der Einsatz von Betonpollern muss aber praktikabel sein“, sagte eine Sprecherin. So müssten HVV-Busse und Taxis weiterhin die Mönckebergstraße befahren können.
Der CDU-Innenexperte Dennis Gladiator fordert absenkbare Poller in der City. Aus Polizeisicht haben sich die bisherigen Maßnahmen bewährt. „Wir gehen von einer hohen abstrakten Gefährdungslage aus. Es gibt aber keine Hinweise auf einen geplanten Anschlag“, sagte ein Sprecher.
Anti-Terror-Übung der Hamburger Polizei:
Anti-Terror-Übung der Hamburger Polizei