Hamburg. Guide Michelin nimmt ein weiteres Hamburger Restaurant auf. Damit hat die Hansestadt nun elf Lokale mit insgesamt 16 Sternen.

Ein neuer Michelin-Stern strahlt am Hamburger Gourmet-Himmel. Das Restaurant Jellyfish an der Weidenallee ist am Dienstag in Potsdam vom Guide Michelin ausgezeichnet worden. Damit hat die Hansestadt jetzt elf Lokale mit insgesamt 16 Sternen.

„Das ist ein irres Gefühl“, sagte Laurin Kux dem Abendblatt. Er ist seit Anfang 2016 Küchenchef in dem Fischrestaurant. Der 27-Jährige hatte am Sonntag von der Auszeichnung erfahren und war am Dienstag zusammen mit seiner Frau Dana in Potsdam. „Ich wollte immer gern einen Stern, da hat sich die Arbeit von mir und dem ganzen Team gelohnt“, so Kux.

Kevin Fehlings The Table weiter mit drei Sternen

Nach wie vor Spitzenleistungen in der Küche bringen diese Hamburger Restaurants und ihre Küchenchefs: The Table, Kevin Fehling (3 Sterne), Haerlin, Christoph Rüffer (2), Jacobs Restaurant, Thomas Martin (2), Süllberg Seven Seas, Karlheinz Hauser (2), Landhaus Scherrer, Heinz O. Wehmann (1), Le Canard nouveau, Florian Pöschl (1), Petit Amour, Boris Kasprik (1), Piment, Wahabi Nouri (1), Se7en Oceans, Frédéric Morel (1) und Trüffelschwein, Kirill Kinfelt (1).

Neu in der Sterneriege sind unter anderem das Restaurant No 4 von Jens Rittmeyer in Buxtehude sowie das Courtier mit Küchenchef Christian Scharrer im Weissenhaus Grand Village Resort & Spa in Weissenhaus/Wangels an der Ostsee.. „Ich bin sehr stolz auf die Leistung unseres Teams, das sich jeden Tag aufs Neue mit ganzem Können und großer Leidenschaft einsetzt“, so Scharrer.

Erstmals 300 Sterne-Restaurants in Deutschland

Insgesamt gibt es 250 Ein-Sterne-Restaurants, 39 Zwei-Sterne-Restaurants und elf Drei-Sterne-Restaurants. Damit vergibt der Guide Michelin erstmalig Sterne an 300 Restaurants in Deutschland. Davon profitiert München, denn das Atelier im Bayerischen Hof ist jetzt mit drei Himmelskörpern ausgezeichnet. Grund ist die sehr gute Zusammenarbeit von Küchenchef Jan Hartwig und Christian Hümbs, der seit diesem Jahr die Patisserie im Atelier leitet und dafür das Haerlin im Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten verließ. Und damit ist die Hansestadt auch nicht mehr die einzige deutsche Metropole mit einem Drei-Sterne-Restaurant.

Bewertet werden von den Inspektoren, die alle eine Ausbildung im Hotel- und Gatsstättengewerbe haben, die Qualität der Produkte, die fachgerechte Zubereitung und der Geschmack, die persönliche Note, das Preis-Leistungs-Verhältnis und die gleichbleibende Qualität. Ein Stern soll bedeuten: „Eine Küche voller Finesse – einen Stopp wert.“ Zwei Sterne: „Eine Spitzenküche - einen Umweg wert.“ Drei Sterne: „Eine einzigartige Küche – eine Reise wert."

Harald Wohlfahrt geht

Einer ist nach einem Vierteljahrhundert ununterbrochener Auszeichnung mit drei Sternen nicht mehr dabei: Harald Wohlfahrt. Die 62 Jahre alte Ikone der deutschen Spitzen-Gastronomie hat als Küchenchef der „Traube Tonbach“ im baden-württembergischen Baiersbronn eine ganze Generation von Spitzenköchen ausgebildet und geprägt.

Die Übergabe an seinen langjährigen Sous-Chef und Nachfolger im Gourmetrestaurant „Schwarzwaldstube“, Torsten Michel, verlief allerdings nicht ohne Streit und endete vor einem Arbeitsgericht mit einem Vergleich.

Michel konnte jedoch die drei Sterne halten. Und Harald Wohlfahrt kochte am Montag und Dienstag ganz entspannt bei Lutz Niemann in der Orangerie in Timmendorfer Strand beim Schleswig-Holstein Gourmet-Festival. Der Veranstaltung ist er seit mehr als 20 Jahren treu.

Der neue „Guide Michelin“ kommt am 17. November in den Buchhandel und kostet 29,95 Euro. Er erscheint in Deutschland seit 1966 und gilt als „Bibel der Feinschmecker“.

Der Guide Michelin zeichnet diese Hamburger Restaurants aus:

The Table in der HafenCity (3 Sterne)

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© HA / A.Laible

Haerlin im Hotel Vier Jahreszeiten in der City (2 Sterne)

Jacobs im Hotel Louis C. Jacob in Nienstedten (2 Sterne)

Seven Seas auf dem Süllberg (2 Sterne)

Piment in Eppendorf (1 Stern)

Landhaus Scherrer in Ottensen (1 Stern)

Le Canard nouveau in Othmarschen (1 Stern)

Trüffelschwein in Winterhude (1 Stern)

Petit Amour in Ottensen (1 Stern)

Se7en Oceans Europa Passage an der Binnenalster (1 Stern)

Jellyfish in Eimsbüttel an der Weidenallee (1 Stern)

Jellyfish-Chefkoch Laurin Kux und Carine Patricio
Jellyfish-Chefkoch Laurin Kux und Carine Patricio © HA | Roland Magunia

Die besten Restaurants in der Region:

Schleswig-Holstein

die Villa Mare - Balthazar in Travemünde (1 Stern)

das Bodendorf's in Tinnum auf Sylt (1 Stern)

das Kai3 in Hörnum auf Sylt (1 Stern)

der Söl'ring Hof in Rantum auf Sylt (2 Sterne)

das Ahlmanns in Kiel (1 Stern)

die Meierei Dirk Luther in Glücksburg (2 Sterne)

das Buddenbrooks in Lübeck-Travemünde (1 Stern)

das Restaurant 1797 auf Gut Panker (bei Hohwacht) (1 Stern)

das DIVa in Scharbeutz (1 Stern)

das Courtier in Weißenhaus (2 Sterne)

die Orangerie in Timmendorfer Strand (1 Stern)

das Alt Wyk in Wyk auf Föhr (1 Stern)

das Wullenwever in Lübeck (1 Stern)

Niedersachsen

das Keilings Restaurant in Bad Bentheim (2 Sterne)

das N°4 in Buxtehude (1 Stern)

das Sterneck in Cuxhaven (2 Sterne)

die Ole Deele in Burgwedel (1 Stern)

das Restaurant Endtenfang in Celle (1 Stern)

das Seesteg auf Norderney (1 Stern)

Mecklenburg-Vorpommern

das Freustil in Binz auf Rügen (1 Stern)

das Friedrich Franz in Bad Doberan (1 Stern)

Das The O'room by Tom Wickboldt in Heringsdorf auf Usedom (1 Stern)

Die Vergabe der Sterne:

Der Weg zum Sterne-Restaurant ist nicht einfach. Inspektoren des „Guide Michelin“ kommen mehrfach unangekündigt und probieren die Menüs. Die Tester sind fest angestellt, zahlen für die Gerichte und schreiben ausführliche Protokolle. Manchmal geben sie sich nach dem Essen zu erkennen, sprechen mit dem Koch und werfen einen Blick in die Küche. Alle Inspektoren haben eine Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe und urteilen nach einem System, das an objektiven Maßstäben ausgerichtet ist.

Bewertet werden die Qualität der Produkte, die fachgerechte Zubereitung und der Geschmack, die persönliche Note, das Preis-Leistungs-Verhältnis und die gleichbleibende Qualität. Ein Stern soll bedeuten: „Eine Küche voller Finesse – einen Stopp wert.“ Zwei Sterne: „Eine Spitzenküche – einen Umweg wert.“ Drei Sterne: „Eine einzigartige Küche – eine Reise wert.“

Der neue „Guide Michelin“ kommt am 17. November in den Buchhandel und kostet 29,95 Euro. Er erscheint in Deutschland seit 1966 und gilt als „Bibel der Feinschmecker“.