Hamburg. Wer verdient wie viel in Hamburg? Eine Karte zeigt alle Stadtteile in der Hansestadt mit dem Durchschnittsverdienst.

Hier sehr vermögend, dort am Limit: Wie aus neuen Zahlen des Statistikamts Nord hervorgeht, ist die Spanne der Jahreseinkünfte in den Hamburger Stadtteilen groß. Einerseits leben 867 Einkommensmillionäre in der Stadt, verdienen Nienstedtener im Schnitt 121.000 Euro im Jahr. Andererseits haben Menschen etwa auf der Veddel nur ein mittleres Jahreseinkommen von knapp 16.000 Euro.

Angestiegen ist nach einem Knick während der Finanzkrise vor allem die Zahl der Einkommensmillionäre in Hamburg. Für das Bemessungsjahr 2013 bewegt sich ihre Zahl mit einem Zuwachs von 143 Steuerpflichtigen knapp über dem hohen Niveau des Jahres 2007. Wegen der langen Fristen zur Steuerveranlagung sind die Daten immer erst mit drei Jahren Verzögerung verfügbar.

Bevorzugte Wohngegenden sind Elbvororte

Bevorzugte Wohngegenden der Hamburger Spitzenverdiener sind die Elbvororte. Neben Nienstedten (120.716 Euro) liegen die durchschnittlichen Jahreseinkommen in Blankenese (117.139 Euro) und Othmarschen (108.258 Euro) am höchsten. Nur Harvestehude (111.088 Euro) und Wohldorf-Ohlstedt (94.234 Euro) haben ähnlich gut betuchte Nachbarschaften.

Mit 943.570 Hamburger Lohn- und Einkommens­steuerpflichtigen ist auch die Menge der Steuerzahler insgesamt größer geworden – gegenüber dem Jahr 2010 um knapp 28.000 Menschen. Die Steuerzahler machten Einkünfte in Höhe von 36,85 Milliarden Euro geltend – daraus ergibt sich ein durchschnittliches Hamburger Jahreseinkommen von 39.054 Euro brutto. Da Millionäre die Statistik stark beeinflussen, verdienen die meisten Hamburger – 69 Prozent – aber deutlich weniger.

Das zeigt auch ein Blick auf das hintere Ende der Jahresverdienstkette. In vier Stadtteilen im Bezirk Mitte verdienen die Einwohner im Mittel nicht mehr als 21.194 Euro. Neben dem (fast unbewohnten) Kleinen Gras­brook und Steinwerder (13.777 Euro) sind das die Veddel mit 15.831 Euro, Hammerbrook mit 19.468 Euro und Rothenburgsort mit 20.473 Euro. Auch in Harburg (20.773 Euro) leben mehrheitlich Geringverdiener.

In beliebten Wohnvierteln lässt sich am Einkommen auch die Aufwertung ablesen. Während in Ottensen und Eimsbüttel vor zehn Jahren noch 34.000 und 32.000 Euro als Durchschnittsverdienst galten, sind es 2013 schon 41.000 und 38.000 Euro. Kurios: In Nienstedten ist es umgekehrt. 2007 waren hier 170.000 Euro Durchschnitt, heute sind es 50.000 Euro weniger.