Hamburg. Jeder Hamburger hat jährlich Leistungen im Wert von mehr als 4000 Euro in Anspruch genommen. Der Anstieg ist stärker als im Bund.

In der Stadt wird immer mehr Geld für Gesundheitsleistungen ausgegeben. Dazu zählen Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte oder auch Medikamente. Wie das Statistikamt Nord mitteilt, sind die Ausgaben für sämtliche Gesundheitsleistungen von 2008 bis 2015 in Hamburg um 29,7 Prozent gestiegen. Das entspricht einem jährlichen Anstieg von 3,8 Prozent.

Allein im Jahr 2015 betrugen die Gesundheitsausgaben in Hamburg 7,1 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Jahr davor waren es noch 6,8 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg von 5,2 Prozent, der damit stärker als im Bundesgebiet mit 4,5 Prozent ausfiel. Der Hamburger Anteil an den Gesundheitsausgaben in ganz Deutschland blieb mit 2,1 Prozent in diesem Zeitraum konstant.

Private Kassen tragen zehn Prozent der Gesamtkosten

Mit vier Milliarden Euro waren in Hamburg die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen am höchsten. Wie auch bundesweit mussten die gesetzlichen Krankenversicherungen einen Anteil von knapp 57 Prozent leisten. Im Vergleich zu 2014 wuchs dieser Bereich um 5,5 Prozent. Die Ausgaben der privaten Krankenversicherungen stiegen um 5,2 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro – ein Zehntel an den Hamburger Ausgaben.

Die durchschnittlichen jährlichen Ausgaben jedes Hamburger Bürgers für Gesundheitsleistungen lagen bei 4026 Euro. Im Hamburger Gesundheitsbereich waren 2015 laut Angaben des Statistikamtes insgesamt 135.000 Menschen beschäftigt – 1000 im Gesundheitsschutz, 55.000 in Ambulanzen, 17.800 in Arztspraxen, 8800 in Zahnarztpraxen, 10.600 in anderen medizinischen Praxen, 5400 in Apotheken sowie 10.600 in der ambulanten Pflege.

Pflegekosten mit überdurchschnittlichem Sprung

Überdurchschnittlich stark stiegen in allen Bundesländern die Ausgaben der sozialen Pflegeversicherung. Der Anteil der sozialen Pflegeversicherung in Hamburg stieg von 2014 zu 2015 um 0,3 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent und verbuchte mit einem Plus von 10,5 Prozent einen deutlichen Ausgabenanstieg. Der Zuwachs dürfte, so das Statistikamt, zum Großteil auf das erste Pflegestärkungsgesetz, das am 1. Januar 2015 in Kraft trat, zurückzuführen sein.

Auch Schleswig-Holsteins Ausgaben ziehen an

Das war den Angaben des Statistikamtes zufolge auch in Schleswig-Holstein so. Demnach sind in den sieben Jahren von 2008 bis 2015 die Ausgaben für Gesundheitsleistungen auch im nördlichesten Bundesland um 27,4 Prozent gestiegen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Veränderung von rund 3,5 Prozent.

Im Jahr 2015 gaben die Ausgabenträger wie Krankenkassen, Pflegeversicherungen oder öffentliche Verwaltungen in Schleswig-Holstein insgesamt mehr als 11,9 Milliarden Euro für die Gesundheit aus. Im Vorjahr waren es gut 11,4 Mrd. Euro. Dies bedeutet einen Anstieg der Gesundheitsausgaben in von 4,6 Prozent.