Hamburg. Mehrere Parteimitglieder hatten eine Erklärung gegen den Radweg am Elbufer unterzeichnet. Nun brodelt es bei den Altonaer Grünen.

„Es gibt immer Plätze bei der CDU für die Grünen.“ Dieser Satz aus dem Mund von Fraktionschefin Gesche Boehlich zeigt, wie sehr es gerade bei den Altonaer Grünen brodelt. Grund ist die Erklärung von 15 Grünen, die sich hinter die Radweggegner der Initiative „Elbstrand retten!“ und gegen die bisherige Fraktionslinie stellten. „Sowohl Partei als auch Fraktion wurden nicht informiert. Das geht gar nicht“, so Boehlich.

Einvernehmlich hatten die Altonaer Grünen beschlossen, sich in dem Streit um den Rad- beziehungsweise Fußweg am Övelgönner Elbstrand herauszuhalten. Die Altonaer sollen beim Bürgerentscheid, der noch bis zum 15. September geht, die Wahl treffen. Die Grünen wollten sich politisch neutral verhalten und den Bürgerwillen dann umsetzen.

Auch Grüne aus anderen Bezirken stimmen gegen Radweg

Aus der aktiven Altonaer Grünen-Fraktion haben Claudia von Allwörden, Lars Andersen, Gudrun Köncke, Caroline Kouptsidis und Niki von Salisch unterzeichnet. Auch sind die Grünen-Mitglieder Fabian von Borcke, Florian Wellner, Peter Zamory und Joachim Müller sowie Wolfgang Krechlok als Mitglied im Kreisvorstand der Grünen in Altona unter denen, die nun Stellung pro „Elbstrand retten!“ bezogen haben. Zudem stehen hinter dem Schreiben Gudrun Schittek, Eva Benirschke, Heinke Ehlers (alle Abgeordnete aus Harburg) sowie Claudius Lieven aus dem Bezirk Mitte. Sogar Bundestagskandidatin Jenny Jasberg hat sich so bekannt.

Warum jetzt und auf diese Weise? „Wenn man sieht, dass etwas sinnlos ist, dann muss man das laut sagen dürfen – auch zu diesem Zeitpunkt“, erklärt die Altonaer Bezirksabgeordnete Claudia von Allwörden ihren Schritt. Sie habe den Radweg von Anfang an für schwer umsetzbar und teuer gehalten. Das sieht auch Parteikollege Lars Andersen so und fügt hinzu: „Die Grünen haben in diesem Fall so viele Wendemanöver gemacht, die ich nicht nachvollziehen konnte.“

Für Caroline Kouptsidis war zudem das Verhalten der Gegeninitiative „Elbstrandweg für alle!“ nicht mehr nachvollziehbar. Irreführend würde auf Plakaten für eine Verbreiterung des Elbstrands und einen Holzbohlenweg geworben, obwohl diese Forderungen gar nicht Teil des Bürgerbegehrens seien. Dagegen wollte sie ein Zeichen setzen.