Hamburg. 15 Politiker unterzeichnen Erklärung, die der bisherigen Parteilinie widerspricht. Kosten seien unverhältnismäßig.

Es kommt etwas überraschend und widerspricht so ganz der Linie, die die Grünen zuletzt im Fall des umstrittenen Rad- und Fußweges am Övelgönner Strand gefahren waren. Denn in einer Erklärung, die heute veröffentlicht wird, stellen sich 15 Grüne hinter die Initiative „Elbstrand retten“. Sie sprechen sich deutlich gegen einen Weg in jeglicher Form an dieser Stelle aus. Das ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert – vor allem, weil es die Grünen waren, die das Thema einst angeschoben hatten.

Frist bis zum 18. September

Derzeit sind Bewohner aus dem Bezirk Altona zu einem Bürgerentscheid im Wegestreit aufgerufen. Bis zum 18. September haben die rund 200.000 Stimmberechtigten Zeit, ihre Wahl zu treffen: Wollen sie den Elbstrand in seiner jetzigen Form erhalten, oder soll weiter am umstrittenen Weg geplant werden? In dem mit den Wahlunterlagen verschickten Infoheft erklären die Altonaer Grünen, dass sie Kritiker und Befürworter verstehen. Daher verhalte man sich politisch neutral. Das sieht nun anders aus.

Denn unter den 15 Unterzeichnern befinden sich fünf Mitglieder der Altonaer Grünen-Fraktion sowie weitere aus dem Kreisverband. Zudem haben sich Grüne aus Mitte, Bergedorf und Harburg angeschlossen. Mit Claudia von Allwörden und Niki von Salisch haben sogar Bezirksabgeordnete aus Altona unterschrieben. Dabei hatte doch die Bezirksversammlung mit den mehrheitlichen Stimmen von SPD und Grünen den in dieser Form auch umstrittenen Bürgerentscheid gegen alle anderen Fraktionen durchgedrückt. Es kam deswegen sogar zum Eklat.

Konflikte würden verlagert

Nun heißt es: „Wir als UnterzeichnerInnen möchten deutlich machen, dass diese Linie der Mehrheit von SPD und Grünen in der Bezirksversammlung Altona nicht von allen Grünen mitgetragen wird.“ Die Unterzeichner glauben nicht, dass mit einem neuen Strandweg die Konflikte zwischen Rad- und Fußgängern, die es bisher auf dem schmalen, weiter oben verlaufenden Weg an den Övelgönner Kapitänshäusern gibt, gelöst werden, sondern nur verlagert. Zudem halten sie die Kosten für unverhältnismäßig und setzen auf eine Lösung an der Elbchaussee.